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Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
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Farquharson geführt hast, weil du dich an ihm rächen willst?“
    „Das ist in diesem Zusammenhang ohne Belang. Ich will Miss Langley schützen, nicht ruinieren.“
    „Ach komm, Lucien, sieh den Tatsachen ins Auge. Es geht dir nicht um das Mädchen. Du willst deine Schuldgefühle loswerden und Farquharson bestrafen.“
    Lucien stand auf und schenkte ihnen nach. „Du gehst zu weit, Guy“, warnte er seinen Bruder, als er sich wieder gesetzt hatte.
    „Im Gegenteil, nicht weit genug. Der Himmel weiß, warum ich mich darauf eingelassen habe, dir in dieser Sache zu helfen.“
    „Weißt du es denn?“
    Guy leerte sein Glas in einem Zug. „Weil du mein Bruder bist. Weil ich ein Idiot bin … und weil ich es, genau wie du, nicht ertragen könnte, wenn Farquharson Miss Langley das Gleiche antut, was er Sarah angetan hat.“ Er seufzte wieder. „Nur bin ich der Meinung, dass diese Heirat ein zu drastischer Schritt war. Und wenn du glaubst, dass dir daraus keine Nachteile entstehen, bist du im Irrtum. Was die Zeugung eines Erben betrifft, sind die Langleys wahrhaftig nicht die beste Empfehlung.“
    „Darüber musst du dir keine Sorgen machen, Guy. Soweit es mich angeht, bist du mein Erbe. Daran wird sich durch diese Heirat nicht das Geringste ändern.“
    Guy sah seinen Bruder mit wachsender Verzweiflung an. „Wie kannst du dir dessen so sicher sein, außer du wolltest auf den Vollzug der Ehe verzich…“ Er verengte die Augen und fixierte Lucien. „Das ist es, was du planst, nicht wahr?“
    Lucien gönnte sich einen weiteren Schluck Brandy. „Wie du ganz richtig sagtest, kleiner Bruder, gibt mir diese Ehe die Möglichkeit, eine unschuldige Frau zu schützen und Farquharson zu einem Duell zu zwingen. Nichts anderes will ich. Miss Langley soll sich sicher fühlen können und alles haben, was sie braucht.“ Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Ansonsten wird alles so weitergehen wie bisher.“
    „Ich fürchte, du unterschätzt die Versuchungen des Ehelebens.“
    „Und ich fürchte, wir müssen jeden Moment mit dem Besuch der Herren Langley und Farquharson rechnen.“ Lucien setzte sein Glas auf dem Beistelltisch neben sich ab und stand auf.
    Guy wartete, bis sein Bruder an der Tür war. „Wenn der Baron herausfindet, dass du das Mädchen nicht angerührt hast, wird er alles daransetzen, die Ehe annullieren zu lassen.“
    „Dann müssen wir ihn vom Gegenteil überzeugen.“
    Zwei Stufen auf einmal nehmend, erklomm Lucien die Treppe ins obere Stockwerk und eilte den Korridor entlang. Vor der Tür zu den Räumen der Countess blieb er stehen. „Madeline?“ Er klopfte und fragte sich, in welcher Verfassung die Frau, die er vor einer halben Stunde hier abgeliefert hatte, inzwischen sein mochte. Er hatte sie gewarnt, dass Farquharson kommen würde; die Frage war nicht ob, sondern wann. Lucien erinnerte sich, wie blass sie geworden war und wie ihre kleine, kalte Hand in seiner gezittert hatte. Seine Großmutter war eine zierliche Person gewesen, doch selbst der winzige Goldreif, der von ihr stammte und den er Madeline als Ehering aufgesteckt hatte, saß viel zu locker. Zum zigsten Male sagte er sich, dass er all das tat, um dem Mädchen zu helfen, dennoch fühlte er sich wie ein Grobian.
    Sie ängstigte sich vor Farquharson … und vertraute dem Mann, der sie praktisch verschleppt hatte. Aus welchem anderen Grund wäre sie sonst bereit gewesen, ihn zu heiraten? Wieder machte sich das schlechte Gewissen in ihm bemerkbar. Sie vertraute ihm, ohne gewusst zu haben, dass ihr Schicksal in dem Moment, da sie die Kutsche bestieg, besiegelt war. Zum Teufel, er sollte keine solchen Skrupel haben. Mit dem, was er tat, wollte er seine Schuldgefühle loswerden, nicht sie verstärken. Er fragte sich, was geschehen wäre, wenn er auf seinen Ausweichplan hätte zurückgreifen müssen, und war erleichtert, dass es nicht so weit gekommen war. So hatte sie wenigstens das Gefühl haben können, dass sie die Entscheidung fällte. „Madeline“, sagte er etwas lauter und öffnete die Tür.
    Im Schlafgemach seiner Gattin brannten zahlreiche Kerzen, und es herrschte eine behagliche Wärme, doch Madeline war nirgends zu sehen. Die einzigen Anzeichen dafür, dass sie sich in dem Raum aufgehalten hatte, waren Knitterfalten in der Bettdecke an der Stelle, auf der sie gesessen haben musste, und der schwache Duft ihres Parfüms. Lucien spürte, wie ihm ein Schauder über den Rücken lief. „Madeline?“, wiederholte er noch einmal und

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