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Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
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ersten Mal glaubte er einen Ausdruck von Zorn in ihren Augen zu erkennen. „Ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt“, fügte sie hinzu. „Hast du vor, dein Wort zu brechen?“
    Lucien runzelte die Stirn. „Ich halte meine Zusagen ein.“
    „Du sagtest, ich könne meine Angehörigen sehen, wann immer ich es wünschte. Und genau das möchte ich nun.“ Ein Hauch Farbe stahl sich in ihre bis dahin bleichen Wangen.
    Lucien biss die Zähne zusammen. „Du wirst dich erinnern, dass ich dir geschworen habe, dich zu beschützen. Und das kann ich nicht, wenn du darauf bestehst, dich leichtsinnig in Gefahr zu bringen. Ich will dich nicht daran hindern, deine Familie zu besuchen, aber ich kann dir nicht gestatten, dein Leben aufs Spiel zu setzen. Geduld ist eine Tugend, Madeline. Das Wiedersehen mit deinen Angehörigen wird umso schöner sein, wenn du ein, zwei Wochen wartest.“
    „Natürlich. Wie konnte ich vergessen, dass ich in dir einen Experten vor mir habe, was Geduld angeht. Aber sei so gut und erspar mir deine Belehrungen, denn ich würde lieber einer törichten Regung nach der anderen nachgeben, als deine kalte, berechnende Langmut zu ertragen.“ Die Röte auf ihren Wangen vertiefte sich, während sie mit ihrem Stuhl zurückrückte. „Und was das Thema Schutz und Sicherheit anbelangt, erzähl mir keine Lügen mehr. Ich weiß, worum es dir wirklich geht. Du kannst aufhören, mir etwas vorzuspielen.“ Sie erhob sich, warf die Serviette neben ihren Teller und machte sich hoch erhobenen Hauptes auf den Weg zur Tür.
    Mit drei langen Sätzen hatte Lucien sie eingeholt. Er packte ihren Oberarm und riss sie zu sich herum, sodass sie ihn ansehen musste. Die Spannung zwischen ihnen schien förmlich zu knistern. „Ich fürchte, das musst du mir genauer erläutern, Madeline“, sagte er mit einer Stimme, deren Sanftheit über den Tumult in seinem Innern hinwegtäuschte.
    Madeline sah ihm ins Gesicht. Die Kälte, die ihr aus seinen Augen entgegenschlug, erzeugte ein angstvolles Flattern in ihrer Magengrube. Aber es war zu spät, irgendetwas zurückzunehmen. Sie hatte den ersten Schuss abgefeuert, und nun musste sie mit der Gegenwehr zurechtkommen. „Du weißt, wovon ich rede. Es erübrigt sich, weitere Erklärungen abzugeben.“
    „Tu es dennoch“, versetzte er ausdruckslos. „Wort für Wort, Buchstabe für Buchstabe.“
    Unter der Berührung seiner Finger schien ihre Haut zu glühen. Er war ihr so nahe, dass sie seinen Oberschenkel an ihrem spürte, den Duft seiner Seife und seines Eau de Cologne riechen und den feinen bläulichen Bartschatten auf seinen Wangen sehen konnte. Das Herz hämmerte ihr gegen die Rippen. „Ich kenne die Wahrheit“, flüsterte sie.
    Sein Blick bohrte sich förmlich in ihren. „Klär mich auf.“
    „Ich weiß, warum du mich geheiratet hast.“ Sie sah, wie ein Muskel an seinem Kinn zu zucken begann. „Cyril Farquharson war nie eine Gefahr für mich, habe ich recht? Ganz im Gegensatz zu dir.“ Für den Bruchteil eines Moments flackerte etwas wie Entsetzen in seinen Augen auf, doch der Eindruck war so kurz, dass sie glaubte, sich geirrt zu haben.
    „Du hast keine Vorstellung davon, wie weit Farquharson gehen würde, um dich in seine Fänge zu bekommen. Und wenn es ihm gelingt, wird er dich töten, außer ich hindere ihn daran.“
    „Hör auf, Lucien! Ich will diese Lügen nicht mehr hören.“ Madeline versuchte, sich ihm zu entwinden, aber er gab sie nicht frei. „Warum hast du ihn nicht einfach zum Duell gefordert und die Sache ein für alle Mal beendet?“, schrie sie ihn an.
    „Das habe ich, aber zu spät. Ist dir nicht aufgefallen, dass er sein Bein nachzieht? Ich habe schlecht gezielt, doch ich werde denselben Fehler nicht ein zweites Mal machen.“ Im Kontrast zu seinem dunklen Haar wirkte sein Gesicht aschfahl.
    „Deine Streitigkeiten mit ihm haben nichts mit mir zu tun. Lass mich gehen und ersuch den Kirchenrat um eine Annullierung unserer Ehe. Ich kehre zu meiner Familie zurück und bleibe dort, bis ich weiß, was ich mit meiner Zukunft anfangen will. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass ich auch nur eine Silbe über die Angelegenheit verlauten lasse – ich gebe dir mein Wort, dass ich schweigen werde.“
    Luciens Griff um ihren Oberarm wurde fester. „Annullierung? Zum Teufel, Madeline, ich werde einer Auflösung unserer Ehe niemals zustimmen. Als du mich geheiratet hast, wusstest du, dass es keinen Weg zurück gibt, und ich habe all das nicht

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