Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung
über ihre Augenbraue und die Schläfe bis zu ihrem Ohrläppchen, folgte mit seiner Zunge der zarten Linie ihres Kinns.
„Lucien!“ Sie rang nach Luft, schwindelig vor Begehren.
Mit einer Hand begann er ihre Brust zu erkunden, und Madeline hatte das Gefühl, dass ihre Haut unter der Seide ihres Kleides zu glühen anfing, wo er sie berührte. Er reizte die empfindliche Spitze zwischen Daumen und Zeigefinger, bis sie sich aufrichtete. Die Empfindung war berauschend, und dennoch reichte sie nicht. Madeline wollte mehr, sie brauchte mehr. Ihre Brüste schmerzten vor Verlangen, und Hitze durchströmte ihren Körper. Sie fühlte, wie Luciens Hände zu ihrem Bauch wanderten, über ihre Hüften strichen und ihren Po umschlossen. Sie drängte sich an ihn, sein stoßweiser Atem an ihrem Ohr kam ihr vor wie das Echo ihres eigenen Begehrens.
„Madeline …“ Er flüsterte den Namen gegen ihre Kehle, an ihren Lippen. Ihre Beine begannen zu zittern, doch Lucien hielt sie mit seinen starken Armen, würde sie niemals fallen lassen.
Er schob sie gerade so weit von sich, dass er sie ansehen konnte. „Madeline“, sagte er wieder, doch diesmal war seine Stimme weich und zärtlich. „Bei dir vergesse ich mich und meine sämtlichen Schwüre.“ Er hob eine Braue, und ein schiefes Lächeln erschien um seinen Mund. „Wenn du wirklich entschlossen bist, nach London zurückzukehren, werde ich dich begleiten. Aber solange Farquharson am Leben ist, lasse ich dich nicht allein gehen, nirgendwohin. Und glaub mir, wüsstest du, was vor fünf Jahren passiert ist, würdest du meine Haltung verstehen.“
„Wirst du mir erzählen, was damals geschah?“ Sie gab ihm einen scheuen kleinen Kuss auf die Kehle und legte ihm ihre Hände flach auf die Brust.
Sein Blick hielt ihren fest, während er mit der Daumenkuppe über ihre vollen Lippen fuhr. „Es ist eine hässliche Geschichte. Bist du sicher, dass du sie hören willst?“
Sie nickte. „Ich muss Bescheid wissen, Lucien. Über alles.“
Unter ihren Handflächen spannten sich seine Muskeln unmerklich an. Er schluckte hart. „In Ordnung. Aber nicht hier. Lass uns in die Bibliothek gehen.“
Madeline hatte in dem Sessel vor dem Kamin Platz genommen. Ihre Hände ruhten auf dem vom Alter rissigen burgunderfarbenen Leder der Lehnen, und sie beobachtete, wie Lucien den Beistelltisch vor eines der hohen Bücherregale schob und den zweiten Sessel näher zu ihr heranzog.
Er setzte sich und ergriff ihre Hand, hielt sie sacht in seiner. „Ich wollte nie, dass du erfährst, was sich zwischen Farquharson und mir abgespielt hat, Madeline. Es ist, wie ich schon andeutete, kein erfreuliches Thema.“ Nacheinander hob er jeden ihrer Finger an, rieb ihn zärtlich, während er nach den richtigen Worten suchte. „Aber du hast recht: Den Dingen ins Auge zu sehen ist besser, als mit gefährlichen Halbwahrheiten zu leben. Ich bitte dich nur, niemals auch nur eine Silbe über das verlauten zu lassen, was heute zwischen uns gesprochen wird.“
„Ich gebe dir mein Wort“, versprach sie ernst.
Lucien sah sie schweigend an, dann glitt sein Blick zum Kamin. Mit gedankenverlorener Miene betrachtete er die züngelnden Flammen. „Ich war damals mit Sarah Wyatt verlobt. Ihr Vater, Lord Praze, und mein Vater fanden es eine geeignete Verbindung zwischen unseren beiden befreundeten Familien.“ Er hielt inne. „Ich liebte Sarah nicht, doch vielleicht wären wir uns mit der Zeit nähergekommen.“
Madeline versuchte, sich die Erleichterung, die in ihr hochwallte, nicht anmerken zu lassen.
„Sie war ein stilles, zurückhaltendes junges Mädchen, und obwohl unsere Heirat beschlossene Sache war, wünschte Sarah sich eine Saison“, fuhr Lucien fort. „Ich sah keinen Grund, weshalb sie sie nicht haben sollte, und begleitete sie nach London. Zu diesem Zeitpunkt ahnte keiner von uns, dass mein Vater bald sterben würde. Wir waren kaum zwei Wochen in der Stadt, als mich die Todesnachricht aus Trethevyn erreichte.“
Madeline drückte seine Hand. „Das muss schlimm für dich gewesen sein.“
Lucien nickte kaum merklich, dann fuhr er fort: „Guy und ich brachen unverzüglich nach Cornwall auf. Wir wussten, unsere Mutter würde verzweifelt sein. Sie und mein Vater hatten aus Liebe geheiratet.“ Wieder hielt er inne. „Sarah schickte ein Beileidsschreiben und ließ mich wissen, dass sie in London bleiben wolle.“
„Du hattest nichts dagegen?“
„Eigentlich nicht. Sie war jung und genoss die Vergnügungen,
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