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Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
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tatsächlich für seine Zwecke benutzt hätte – ich werde nichts dergleichen tun. Sie ist jetzt meine Frau, und ich habe nicht die Absicht, daran etwas zu ändern.“
    „Sogar wenn sie dich der Entführung beschuldigt und Farquharson anfleht, sie vor dir zu retten?“
    „Das ist lächerlich. So etwas würde Madeline nie tun.“
    Guy setzte sein leeres Glas ab und stand auf. „Sie hat es bereits getan“, sagte er ruhig, nahm den Brief aus seiner Rocktasche und gab ihn Lucien. „Farquharson ist im Besitz einer beglaubigten Abschrift dieser Zeilen und will sie in den Zeitungen veröffentlichen, falls du in den nächsten beiden Wochen zu keiner Einigung mit ihm kommst.“ Er legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter. „Es tut mir leid, Lucien. Aber mit Madelines Hilfe hat Farquharson alle Trümpfe in die Hand bekommen. Er kann dich als Schurken hinstellen und sich selbst als Opfer, dem bitteres Unrecht geschah. Genau wie er es damals gemacht hat.“
    „Ich weigere mich, das zu glauben.“
    „Und ich versichere dir, die beiden sind bereits recht weit gediehen mit der Abwicklung ihres schmutzigen Plans.“
    Lucien verengte die Augen. „Willst du damit andeuten, dass Madeline die Komplizin des Barons ist?“
    Guys Griff um die Schulter seines Bruders verstärkte sich. „Farquharson riet mir, dich zu fragen, was du von ihren schauspielerischen Qualitäten hieltest. Er sagte, er habe Madeline persönlich unterwiesen. Du bist hinters Licht geführt worden, Lucien. Sie ist mit diesem widerwärtigen Kerl im Bunde.“
    „Und du glaubst ihm das alles?“ Wut schoss in Lucien hoch, und er schlug Guys Hand fort. Guy ließ den Arm schlaff heruntersinken. „Sieh dir das Briefpapier an, Lucien. Der Name Tregellas und unser Wappen sind darauf eingeprägt. Auch das Siegel ist unverkennbar deines. Außer du hättest ihm gestattet, deinen Schreibtisch zu benutzen, wüsste ich nicht, wie Farquharson in den Besitz dieser Dinge gelangt sein sollte.“
    Mit hölzernen Bewegungen faltete Lucien das Schreiben auf und überflog es. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass die Zeilen aus Madelines Feder stammten – er kannte ihre zierliche, regelmäßige Handschrift von den Hinweisen der Schatzsuche und von den Adressen der zahlreichen Briefe, die sie an ihre Familie schrieb.
    Guy schenkte zwei Gläser mit Brandy voll und gab ihm eines. „Es tut mir leid, Lucien.“
    „Nicht so leid wie mir.“ Lucien hob das Glas an die Lippen und leerte es in einem einzigen Zug.
    Guy war längst zu Bett gegangen, doch Lucien saß noch immer vor dem Kamin in seiner Bibliothek und versuchte zu begreifen, was er gelesen hatte. Seine Frau schrieb von Fehlern, die sie gemacht habe, von Misstrauen, das sie gegen ihn, Lucien, hegte. Sie beschuldigte ihn eines besessenen Hasses, der an Wahnsinn grenzte, und flehte Farquharson um Vergebung an und um Rettung aus den Klauen des Verrückten, der sie gefangen hielt.
    Genau diese Zweifel an seinem Geisteszustand und an seiner Ehrlichkeit hatte Madeline heute Abend auch ihm gegenüber zum Ausdruck gebracht. Aber dann war sie voller Glut auf seinen Kuss eingegangen, und diese Leidenschaft konnte sie unmöglich vorgetäuscht haben. Oder doch?
    Er nahm einen weiteren tiefen Zug aus seinem Glas. Der Brandy verursachte ihm ein Brennen in der Kehle, aber er betäubte nicht den Schmerz, der in ihm wühlte. Hölle und Verdammnis über Farquharson für die Zweifel, die er in ihm säte!
    Lucien erhob sich abrupt und betätigte den Klingelzug. Guy hatte recht. Wenn er Gewissheit haben wollte, musste er die Diener befragen, ob ein Schreiben Madelines an Farquharson ins Dorf gebracht worden war. Voller innerer Unruhe begann er in der Bibliothek auf und ab zu marschieren, während er darauf wartete, dass Norton erschien.
    Ich werde kommen. Mit untergeschlagenen Beinen saß Madeline auf der Chaiselongue in ihrem Schlafgemach und genoss das Glücksgefühl, das sie durchströmte, wenn sie an Luciens Versprechen dachte. Er würde ihr den Rest der Geschichte erzählen und sie danach wieder küssen, mit all der besitzergreifenden Sanftheit, die ihm eigen war. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Dann würde auch sie ihm endlich die Wahrheit sagen, ihn endlich wissen lassen, dass sie ihn liebte. Ungeachtet sämtlicher Lügen, die Farquharson über ihn verbreitete, ungeachtet auch der kühlen Fassade, die Lucien an den Tag legte, konnte sie den Mann sehen, der er wirklich war. Seine Sorge um sie, seine

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