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Gefaehrliche Gedanken - Zu schoen zum sterben

Gefaehrliche Gedanken - Zu schoen zum sterben

Titel: Gefaehrliche Gedanken - Zu schoen zum sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Dietz
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einmal von der Tür aus, sie sah unheimlich klein aus hinter ihrem großen Schreibtisch.

26
    Milena hat nicht gelogen«, erzählte ich Justus später am Telefon. »Sie wusste tatsächlich nicht, wer John ist, weil es keinen John gibt. Lauras Liebhaber heißt in Wirklichkeit Pascal von Cappeln und ist unser Lehrer!«
    »Wirklich?«, rief er. Ich erzählte ihm schnell, wie ich es rausgefunden hatte. »Und die Kunstlehrerin wusste von der Affäre und ist total eifersüchtig.«
    »Aber in dem Tagebuch stand doch, dass Milena ihr den Freund ausgespannt hat. Dann müsste doch jetzt sie mit dem Lehrer zusammen sein.«
    »Ja, genau«, sagte ich verwirrt. »Aber die Kunstlehrerin meinte, es wäre Schluss ›mit der kleinen Schlampe‹.«
    »Sind sie also zusammen oder nicht?«
    »Keine Ahnung.« Ich war in der Tat ratlos und wieder überkam mich das Gefühl, dass ich zwar immer neue Puzzleteile fand, aber nicht wusste, wie ich sie zusammensetzen musste. »Das müssen wir eben rausfinden.«
    Ich checkte Milenas Facebook-Seite und da sah ich ihr Posting: Freue mich schon. Bin am Wochenende mit meiner Cousine im Wellness-Hotel.
    »Dort trifft sie sich mit ihm!«, rief ich. Mein Plan stand sofort fest. »Ich fühle mich plötzlich so verspannt. Ich glaube, ich mache auch ein Wellness-Wochenende.«
    »Mit wem?«, fragte Justus skeptisch.
    »Mit meiner Mutter. Mit wem sonst?«
    Aber er antwortete nicht darauf. »Und wann sehen wir uns?« Er klang ein bisschen gereizt. Irgendwie war er in letzter Zeit schlecht drauf, dachte ich. Ich sollte bei Gelegenheit mal fragen, ob er irgendwas auf dem Herzen hatte. »Sonntagnachmittag sind wir wieder da und dann treffen wir uns, okay?«
    Zu meinem sechzehnten Geburtstag war ich mit meiner Mutter in einem edlen Wellness-Hotel namens Rheinsteiger Hof gewesen, aber ich wusste, dass es in der Nähe noch das Kolmann gab, ebenfalls ein Fünf-Sterne-Haus mit Wellness-Anlage. Jetzt musste ich nur rausfinden, in welchem Hotel Milena und ihre Cousine absteigen würden. Ich schnappte mir das Telefon und rief bei Milena zu Hause an. »Zu Hause« war die profane Umschreibung ihres feudalen Landsitzes, der vor den Toren der Stadt lag. »Gut Falkenburg«, meldete sich denn auch eine vornehm näselnde Stimme. »Helga Fromberg, was kann ich für Sie tun?«
    »Hier ist die Rezeption vom Hotel Rheinsteiger Hof«, sagte ich und rief mir die Empfangsdame mit dem breiten Haarband und dem Namensschild auf der dunkelblauen Uniform in Erinnerung. »Mein Name ist Franziska Krüger. Ich wollte die Reservierung von Milena von Versbrock für dieses Wochenende bestätigen.«
    »Rheinsteiger Hof?«, fragte Helga Fromberg verwirrt. »Nein. Da liegt ein Irrtum vor.«
    »Oh ja«, sagte ich und klickte auf meiner Maus rum. »Ich sehe gerade, Sie haben recht. Es war ein Fehler unsererseits. Bitte entschuldigen Sie die Störung.« Ich legte auf und wählte die Nummer vom Hotel Kolmann.
    »Helga Fromberg vom Gut Falkenburg«, sagte ich mit dem näselnden Tonfall von Milenas Haushälterin. »Ich wollte nur sichergehen, dass Frau Milena von Versbrock am Wochenende auch wie gewünscht die Juniorsuite bekommt.«
    »Oh«, sagte die Empfangsdame. »ich dachte, sie nähme wieder das Königinnenzimmer.«
    »Gut, wenn sie das Königinnenzimmer bekommen kann, dann lassen Sie es so. Danke.« Ich legte auf. Dann ging ich zu meiner Mutter, die entspannt auf dem Sofa saß und eine Mode-Zeitschrift las. »Mama, ist alles in Ordnung?«
    »Ja, wieso fragst du?«
    »Du siehst so angespannt aus.«
    »Echt jetzt?« Sie strich sich über die Stirn, wo diese Falte lauerte, die bei der kleinsten Anstrengung sichtbar wurde. »Ich glaube, da muss ich mal wieder zum Wellness. Hast du Lust mitzukommen?«
    Ich musste ein Grinsen unterdrücken. Meine Mutter reagierte herrlich vorhersehbar. »Nein, ich habe leider viel zu tun.«
    »Och komm, bitte. Zu zweit ist es viel lustiger.« Meine Mutter kann nicht gut alleine sein.
    »Na gut. Aber diesmal möchte ich ins Hotel Kolmann.«
    »Hat es dir im Rheinsteiger nicht gefallen?«
    »Doch. Aber ein bisschen Abwechslung muss sein.«
    »Also gut. Ich rufe gleich mal an, reserviere uns ein Zimmer und ein paar Massagen.«
    Ich war entsetzlich aufgeregt. Immerhin war es mein erster richtiger Undercover-Einsatz, wenn man von der kleinen Einlage als Putzfrau mal absah. Aber ich freute mich auch. Ich hatte zwei perfekte Zeitvertreibe fusioniert: Spionage und Wellness! Besser ging es nicht! Außerdem hatte ich Enzo ein

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