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Gefährliche Glut

Gefährliche Glut

Titel: Gefährliche Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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Rocco, bevor sie an den Arzt gewandt fortfuhr: „Also schön, Dr. Vittorio, ich bin einverstanden.“
    Der Arzt lächelte Julie aufmunternd an, bevor er aus seinem Koffer einen schmalen Schnellhefter herausholte und sagte: „Nun, es handelt sich tatsächlich wie vermutet um eine Anämie. Doch da die anderen Befunde durchweg normal sind, müssen wir Ihren Zustand wohl eher Ihren derzeit extrem ungünstigen Lebensbedingungen zuschreiben. Sie sind eine junge Frau, die versucht, ohne die Unterstützung eines Partners oder einer Familie ein Kind großzuziehen. Erschwerend kommt hinzu, dass Josh von Anfang an gesundheitliche Probleme hatte, wie Sie sagen, außerdem hatte natürlich der plötzliche tragische Tod so vieler Ihnen nahestehender Menschen auf Sie traumatische Auswirkungen. Wenn man dann möglicherweise auch noch finanzielle Probleme hinzunimmt …“ Er hielt taktvoll inne, während sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg.
    „Ich … also … die Testamentsvollstreckung verzögert sich, weil es noch Klärungsbedarf gibt. Außer Josh und mir gibt es zwar keine weiteren Erben, aber meine Eltern waren auf einen solchen Fall nicht vorbereitet, und jetzt muss erst einmal der Nachlass geordnet werden. Mein Anwalt tut alles, um die Dinge zu beschleunigen, aber das braucht eben seine Zeit. Ich hatte ein paar Ersparnisse, doch dann wurde Josh krank und ich musste unbezahlten Urlaub nehmen. Außerdem …“ Sie biss sich auf die Lippen, weil sie Judy nicht in ein schlechtes Licht setzen wollte. „Außerdem sind da noch einige … äh … offene Rechnungen, die bezahlt werden müssen.“
    „Heißt das, deine Schwester hat dir Schulden hinterlassen?“, fragte Rocco.
    „Natürlich nicht absichtlich. Judy konnte ja nicht wissen, was passieren würde.“
    „Immerhin wusste sie, dass sie für ein Kind sorgen musste.“
    „Die letzte Zeit war nicht einfach für mich“, sagte Julie zu dem Arzt, ohne Roccos Einwand zu beachten.
    „Ja, das ist mir klar, aber jetzt wird es hoffentlich bald besser. Und wir können erfreulicherweise festhalten, dass Sie kein wirklich ernsthaftes gesundheitliches Problem haben, allerdings darf man die Gefährdung, die von Ihrer Anämie ausgeht, auch nicht unterschätzen. Sie müssen ordentlich essen und viel schlafen, außerdem brauchen Sie möglichst viel Sonne. Und wenn Ihnen dann noch jemand einen Teil Ihrer alltäglichen Sorgen abnähme, wäre schon sehr viel geholfen.“
    Julie rang sich ein Lächeln ab.
    „Ich werde mich bemühen, Ihren Rat zu befolgen“, antwortete sie, bevor sie sich zu Rocco umdrehte und kühl sagte: „Nachdem hier jetzt alles geklärt ist, würde ich gern so schnell wie möglich nach London zurückkehren. Für Josh und mich gibt es keinen Grund, noch länger zu bleiben.“
    Diesmal war Rocco um eine Antwort verlegen. Sie hatte ja recht. Für sie gab es keinen Grund, noch länger zu bleiben. Er selbst hatte seiner Familie gegenüber seine Pflicht und Schuldigkeit getan, jetzt brauchte er nur noch Falcon das Ergebnis des Gentests mitzuteilen.
    Außerdem mussten sie natürlich noch klären, wie sie Julie für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschädigen wollten.
    Rocco runzelte die Stirn. Genau betrachtet war er der Meinung, dass man das ihm überlassen sollte, da er am besten beurteilen konnte, was für sie eine angemessene Entschädigung war. Er dachte an die Lebensumstände, unter denen er Julie und Josh angetroffen hatte. Wenn er das alles mit ihrem Gesundheitszustand in Verbindung brachte … dann brauchte er nicht lange zu überlegen.
    „Das sehe ich völlig anders“, widersprach er entschieden. „Es gibt zwei gute Gründe, warum ihr noch bleiben solltet, und es überrascht mich, dass du selbst noch nicht darauf gekommen bist.“
    Julie warf ihm einen unsicheren Blick zu und wartete erst mal ab.
    „Ich bin sicher, dass Dr. Vittorio mir in diesem Punkt zustimmt. Dein schlechter Gesundheitszustand verbietet es …“
    „Mein Gesundheitszustand ist nicht schlecht. Ich habe nur zu wenig rote Blutkörperchen, das ist alles.“
    Ohne ihren Einwand zu beachten, fuhr Rocco fort: „Und angesichts der Tatsache, dass Josh hier so gut gedeiht, ist es nicht nur sinnvoll, sondern sogar geboten, dass ihr noch bleibt, bis sich dein Zustand stabilisiert hat.“
    „Da muss ich Rocco allerdings recht geben“, mischte sich Dr. Vittorio ein, noch bevor Julie etwas sagen konnte. „Ehrlich gestanden kann ich mir für Sie und Josh keine bessere Therapie

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