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Gefährliche Intrigen

Gefährliche Intrigen

Titel: Gefährliche Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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Abmachung.«
    Emma runzelte die Stirn.
    »Wir sind hier unter uns, und da bestehe ich darauf, dass du mich nicht mit Sir anredest, sondern mit meinem Namen.«
    Scheu blickte Emma in die Flammen.
    »Ich glaube, das kann ich nicht. Ihr seid mir dann so nah. Ach, ich kann das nicht erklären.«
    Logan beugte sich noch näher zu ihr hinüber und küsste sie sanft auf den Mundwinkel.
    »Wenn ich das tue,«, murmelte er in ihr Haar, »dann bin ich dir nahe. Aber wenn du meinen Namen sagst, dann weiß ich, dass du mir vertraust.«
    Er zog sich auf sein Kissen zurück und blickte sie voller Erwartungen an.
    Schließlich holte Emma tief Luft und fragte:
    »Also, Logan, was hast du in London erfahren?«
    Obwohl ihre Stimme nach außen hin mutig klang, pochte ihr doch bei jedem Wort der eigene Herzschlag laut in den Ohren. Logan erzählte ihr von seinem Freund Randall Forbes und davon, wie er auf dem Ball dann von Grey Leicester erfahren hatte. Emma erinnerte sich daran, diesen des Öfteren bei ihrem Vater als Gast gesehen zu haben. Logan erklärte weiter, dass dieser behauptet hatte, Robert Pears habe sich bedroht gefühlt.
    »Und darum hatte dein Vater zu seinem Schutz sogar eine Pistole in seiner Kutsche versteckt.«
    Logan erhob sich und holte eine schlichte, aber elegante Holzschachtel von seinem Ankleidetisch. Wortlos überreichte er sie Emma.
    »Ich dachte, du möchtest sie bestimmt gerne zurückhaben.«
    Heiße Tränen brannten in Emmas Augen. Sie stand auf und nahm die Schachtel entgegen. Darin lag die silberne Waffe ihres Vaters, in Samt eingeschlagen, ein Säckchen Munition daneben.
    »Danke!«
    Ihre Stimme brach und sie schlang dankbar ihre Arme um Logans Hals. Dieser kämpfte gegen seine aufsteigende Erregung und schob Emma sanft auf ihr Kissen zurück. Er fragte sich insgeheim, ob er wohl gerade auf dem Weg war, Mönch zu werden: Zuerst wies er Melissa zurück, und nun gebot es ihm sein Anstand, Emmas Gefühlschaos nicht auszunutzen.
    Er erzählte weiter und berichtete in allen Einzelheiten von dem Streit, den Emmas Vater kurz vor seinem Tod gehabt hatte. Doch auch Emma hatte keine Idee, um was es dabei gegangen sein könnte. Als Logan auf die Drohung zu sprechen kam, wurde Emma sehr still und beunruhigend blass, sodass Logan ihr schnell noch einen Whiskey zur Stärkung der Nerven einschenkte.
    »Wer hätte denn einen Grund, dir zu drohen?«, fragte er sie vorsichtig.
    Emma schüttelte den Kopf. Sie konnte es einfach nicht fassen: Der Tod ihrer Eltern sollte kein Unglück gewesen sein, sondern Mord? Sie konnte das nicht glauben. Zu viele unschuldige Menschen waren in dieser Nacht gestorben.
    Und ginge man tatsächlich davon aus, dass Logans Vermutung stimmte, dann musste man annehmen, dass der Überfall auf die Kutsche ebenfalls kein Zufall, sondern ein Mordanschlag auf Emma gewesen war. Wer sollte so etwas Schreckliches tun? Und warum? Gemeinsam sahen Emma und Logan die Liste aus dem Whites Club durch. Sie kannte die eine oder andere Person, aber niemand schien ihr verdächtig oder stand ihrer Familie näher. Hier gab es ihrer Meinung nach kein Motiv für eine derart schreckliche Tat. Erschöpft legte Emma die Liste aus der Hand. Logan erhob sich und half ihr auf. Eine letzte Angelegenheit wollte er aber noch mit seiner Elfe besprechen.
    »Emma, ich denke, du solltest so schnell wie möglich zu deinem Onkel weiterreisen. Ich habe einige Geschäfte in Frankreich zu erledigen und muss bereits morgen wieder von hier abreisen. Aber wenn ich nicht mehr hier bin, gibt es niemanden, der dich schützen kann. Bei deiner Familie bist du sicher. Wenn du bis morgen Mittag reisefertig bist, kann ich dich ein gutes Stück begleiten, ich reise in dieselbe Richtung. Eine bewaffnete Eskorte wird dann den Rest des Weges für deine Sicherheit sorgen.«
    Emmas Herz schien in tausend Stücke zu brechen. Logan würde sie verlassen. Erleichtert, nicht mehr länger auf sie aufpassen zu müssen. Gerade noch hatte er erklärt, sie schwebe in Gefahr, und im nächsten Moment schickte er sie alleine fort. Sie wollte ihn anflehen, sie mitzunehmen. Bestimmt wäre sie auch in Frankreich sicher. Er konnte sie doch nicht einfach allein lassen! Sie liebte ihn doch!
    Aber schließlich gewann ihr Stolz wieder die Oberhand über ihre Gefühle, und so stimmte sie scheinbar gelassen seinem Vorschlag zu, morgen mit ihm zusammen abzureisen. Entschlossen erhob sie sich, drehte sie sich aber an der Tür noch einmal zu ihm um.
    »Danke, Logan, für alles,

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