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Gefährliche Intrigen

Gefährliche Intrigen

Titel: Gefährliche Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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machen.«
    Roxana sprach mit leiser, freundlicher Stimme und griff fürsorglich nach Emmas Hand.
    »Und dann erzählt Ihr uns ganz einfach, was Euch so schrecklich bedrückt!«
    Emma, die ihrer Stimme noch nicht ganz traute, nickte zustimmend und versuchte, ein Lächeln zustande zu bringen.
    »Daniel, darf ich vorstellen: Lady Emma Pears, die Countess von Norfolk.«
    Der unbekannte Gentleman verbeugte sich tief vor Emma und küsste huldvoll die ihm dargebotene Hand.
    »Madame, es ist mir eine Ehre und ein - wie ich zugeben muss - großes Vergnügen, Eure Bekanntschaft zu machen.«
    Er zwinkerte Emma aus freundlichen, blauen Augen zu, um dann seinerseits vorgestellt zu werden.
    »Lady Pears, dieser Charmeur ist mein lieber Cousin Daniel Scrope. Ich hatte das Vergnügen, meine Kindheit mit ihm zu verbringen. Und abgesehen davon, dass er mir einst eine tote Maus ins Bett gelegt hat, gibt es keinen besseren Mann in ganz England.«
    Alle außer Daniel lachten, der spielte den Entrüsteten: Er verbiete sich solch üble Nachrede. Doch der Schalk in seinen Augen zeigte nur zu deutlich, dass er diesen Scherz damals sehr lustig gefunden hatte.
    Emma schämte sich etwas für ihren vorangegangenen Gefühlsausbruch und bemühte sich nun, diesen ersten Eindruck zu überspielen. Daniel schien sehr nett zu sein, und sie wollte sich nicht blamieren.
    Roxana erkannte, dass sich Emma nun wieder so weit gefasst hatte, und ihre Neugier war kaum noch auszuhalten. Darum drückte sie erneut sanft Emmas Hand.
    »Meine liebe Freundin, nun sagt doch endlich, was mit Euch los ist. Ich bin vor Sorge ganz krank, was bestimmt nicht gut für das Kind ist.«
    Besorgt streichelte sie über ihren Bauch. Emma erzählte den beiden von ihrem schrecklichen Verdacht gegen ihren Onkel.
    »… und deshalb glaube ich, dass mein Onkel in Geldnöten ist und mich darum lieber tot sähe, denn dann würde ihm mein gesamtes Erbe zufallen!«
    Roxana war tatsächlich schockiert.
    »Oh mein Gott, das ist ja unglaublich! Ihr könnt auf keinen Fall dorthin zurück!«
    Auch Daniel bekräftigte seine Cousine und rückte ehrlich besorgt näher an Emma heran.
    »Ich kann kaum glauben, was ich da höre!«
    Wütend schlug er sich auf den Schenkel.
    »Wie tapfer Ihr seid, Lady Pears. Ich selbst wäre vermutlich schon längst vor Angst gestorben!«
    Daniel war hingerissen. Nicht nur, dass er sich der Rettung aus all seinen finanziellen Nöten gegenübersah, diese Frau war obendrein auch noch unheimlich attraktiv. Der Umstand, dass sie hierher gekommen war, um bei seiner Cousine Zuflucht zu suchen, schien ihm beinahe schon eine göttliche Fügung zu sein.
    »Ihr werdet mich kurz entschuldigen. Ich muss sogleich den Earl davon in Kenntnis setzten, dass Ihr vorerst hier bleibt und wir jemanden brauchen, der für Euren Schutz sorgt!«, erklärte Roxana und eilte hinaus.
    Ohne Roxanas Anwesenheit fühlte sich Emma etwas unwohl in Daniels Nähe. Woher das kam, wusste sie nicht. Er war freundlich und zugegebenermaßen recht attraktiv. Zwar konnte er bei Weitem nicht mit Logans starker, männlicher Ausstrahlung mithalten, aber sein offenes Wesen und sein ansteckendes Lächeln machten ihn ihr auf Anhieb sympathisch. Kurze Zeit später waren sie bereits in eine angeregte Unterhaltung vertieft.
    Als Roxana zurückkam und mitteilte, ihre Zofe habe inzwischen in Emmas Zimmer ein Bad für die Lady eingelassen, spürte Emma mit einem Mal auch, wie erschöpft sie eigentlich war. Darum wollte sie sich gerade bei ihrer Gastgeberin und Daniel entschuldigen, als dieser ihr seine Hand reichte.
    »Mylady, erlaubt Ihr, dass ich Euch zu Eurem Zimmer geleite? Ich verspreche, von nun an persönlich für Eure Sicherheit zu sorgen!«
    Gerührt und auch etwas amüsiert von der Dramatik in Daniels Stimme gab Emma seiner Bitte nach. Roxana umarmte Emma erneut und auch sie versprach, eine Lösung für Emmas Problem zu finden.
     
    Nach der schlimmen Nacht in dem Gasthof war Liz sehr erleichtert, wieder in der Nähe ihrer Familie zu sein. Direkt hinter den Stallungen des Earls hatte ihr Vater Thomas sein eigenes kleines Häuschen. Als Stallmeister musste man jederzeit damit rechnen, von den Burschen, die über der Scheune schliefen, geholt zu werden. Die meisten Fohlen wurden in der Nacht geboren, und Thomas wollte bei jeder Geburt dabei sein. Er würde es sich nie verzeihen können, sollte einem der edlen Tiere etwas geschehen, während er schlief. Als sich Liz ihrem Vater in die Arme warf, war sie einfach

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