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Gefährliche Intrigen

Gefährliche Intrigen

Titel: Gefährliche Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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sprang auf.
    »Ja, das ist richtig! Ich kann unmöglich heiraten! Es muss eine andere Lösung geben!«
    Roxana, die neben Emma Platz genommen hatte, zog diese zurück auf ihren Stuhl und versuchte, sie zu beruhigen.
    »Ganz ruhig, hört Euch erst alles an. Dann könnt Ihr in Ruhe eine Entscheidung treffen!«
    Emma hatte Schwierigkeiten sich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren. Ihr Herz raste vor Aufregung.
    »… Sonderheiratserlaubnis durchaus möglich!«, erläuterte Mister Holland soeben den Herren seinen Gedanken.
    »Es gibt mehr bestechliche Priester in England, als man sich vorstellen kann! Um die Moral dieses Berufsstandes ist es schon lange schlecht bestellt. Was uns in diesem Fall sehr gelegen kommt.«
    »Nein!«
    Emma war so aufgebracht über diesen absurden Vorschlag, dass sie, um sich Gehör zu verschaffen, die Faust auf den Tisch niedersausen ließ.
    »Nein, nein, nein! Ich werde ganz sicher nicht heiraten!«
    Der rundliche Sekretär war durch diesen Ausbruch weiblicher Emotionen nicht aus der Fassung zu bringen und blickte Emma über den goldenen Rand seiner Brille hinweg an.
    »Verehrteste! Ich kann Eure Befürchtungen verstehen. Bitte nehmt doch wieder Platz.«
    Er würde mit seinen Ausführungen erst fortfahren, wenn wieder Ruhe eingekehrt war, und Emma fügte sich widerwillig seiner Aufforderung.
    »Aber, ich sehe beim besten Willen keine andere Möglichkeit. Bereits bei diesem Vorschlag befinden wir uns rechtlich in einer Grauzone. Daher mein Rat:«
    Er blickte Emma direkt an, um ihr die Ernsthaftigkeit seines Rates zu verdeutlichen.
    »Findet so schnell Ihr könnt einen Ehemann, holt Euch eine Sonderheiratserlaubnis ein - es sollten einige Zeugen bei der Eheschließung anwesend sein - und in Gottes Namen, vollzieht die Ehe auch! Damit sollte eine Auflösung der heimlich geschlossenen Ehe durch den Onkel nicht mehr möglich sein.«
    Damit war alles gesagt, und Mister Holland ließ sich am Kopf der Tafel nieder.
    Alle Augen waren auf Emma gerichtet. Sie schob langsam ihren Stuhl zurück und erhob sich. Daniel wollte ihr höflich die Hand bieten, aber Emma wich vor ihm zurück, als hätte sie Angst. Ein Blick in die Gesichter um den Tisch zeigte ihr, dass alle anderen diesen Vorschlag guthießen. Ihre Knie zitterten kraftlos, als sie ohne ein weiteres Wort den Raum verließ. Draußen eilte sie auf die Eingangstür zu und rannte die Stufen hinunter in den Garten. Mitten auf dem Rasen ließ sie sich auf die Knie nieder und weinte; Tränen der Wut und der Angst rannen ihr übers Gesicht und durch die Finger. Sie hörte die Schritte auf dem Kiesweg, die immer näher kamen, schenkte ihnen aber keine Beachtung.
    Roxana war Emma gefolgt, um nach ihr zu sehen. Umständlich ließ sie sich neben Emma im Gras nieder.
    »Ich hoffe, Ihr helft mir später wieder auf, sonst muss ich hier bleiben, bis das Kind auf der Welt ist.«, versuchte sie, die Situation aufzulockern.
    Emma ignorierte ihr Gegenüber und starrte weiter in die hereingebrochene Nacht.
    »Warum wehrt Ihr Euch so gegen den Vorschlag von Mister Holland?«, fragte Roxana vorsichtig nach.
    »Es ist einfach absurd! Ich kann doch nicht einfach so heiraten!.«, platzte es aus Emma heraus.
    »Ich kenne ja noch nicht einmal Männer, die für eine Ehe infrage kämen! Außerdem möchte ich nicht heiraten! Und schon gar nicht aus diesem Grund! Was ist mit Liebe?«, fragte Emma leidenschaftlich.
    Roxana lachte.
    »Ach, Kindchen! Wer heiratet denn schon aus Liebe? Man heiratet aus den unterschiedlichsten Gründen. Zum Beispiel, weil man einen Erben braucht, oder wegen des Geldes, oder aus Begierde. Welche Gründe auch immer, Liebe ist da fast nie im Spiel.«
    Emma war erstaunt, Lady Torrington so unromantisch über die Ehe sprechen zu hören. Sie und Aiden schienen sich zu mögen.
    »Aber der Earl und Ihr, ich dachte ihr wäret ineinander verliebt?«, hakte sie darum nach.
    »Ja, wir kommen gut miteinander aus.«
    Traurigkeit sprach aus ihren Augen.
    »Solange ich darüber hinwegsehe, dass er sich im Dorf eine Mätresse hält, kommen wir wirklich gut aus.«
    Die Ironie in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Eine Zeit lang sagte niemand etwas, dann erhob sich Emma und reichte ihrer Gastgeberin die Hand. Als die beiden Frauen sich gegenüberstanden, brach es aus Emma heraus. Roxana war gerade so ehrlich zu ihr gewesen, dass sie das Gefühl hatte, auch ihr größtes Geheimnis mit ihr teilen zu können.
    »Ich kann wirklich niemanden heiraten …«,

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