Gefährliche Intrigen
Ohne ihn zu sehen, reagierte ihr Körper auf ihn. Ihre Haut kribbelte in der Erwartung seiner Berührung. Sie wollte diesen Traum nicht zerstören, aber sie musste. Langsam öffnete sie die Augen.
So standen sie sich gegenüber, nahe genug, um dieselbe Luft wie der andere zu atmen, aber viel zu weit voneinander entfernt, um sich ihre Gefühle zu gestehen. Die Liebe des Lebens vor Augen zu haben und zu wissen, es ist zu spät, schürte bei beiden ein Feuer, welches nur durch Leid und Schmerz gelöscht werden konnte.
»Was tust du hier?«, brach Emma das lange Schweigen.
Logan wusste keine Antwort.
»Die Frage ist doch vielmehr, was du hier tust, oder nicht? Dort drinnen wird deine Hochzeit gefeiert, und du stehst hier draußen bei mir. Warum?«
Emma konnte Logans Nähe kaum ertragen; die Reaktion ihres Körpers erschreckte sie, und seine unverschämte Frage tat ihr weh.
»Oh, nicht ich stehe bei dir, sondern wieder einmal kommst du mir zu nahe!«
Am liebsten wäre Emma weggerannt, aber sie konnte nicht an ihm vorbei, ohne ihn zu berühren - was mit Sicherheit ihr Untergang gewesen wäre.
»Ich erinnere mich noch gut an deine Reaktion, als ich dir das letzte Mal nahe kam. Denkst du, ich bringe dich auch heute dazu, meinen Namen zu rufen?«
»Fahr zur Hölle!«
Sie schob sich an ihm vorbei, das Blut rauschte ihr in den Ohren und sie kämpfte mit den Tränen. Warum musste er sie so quälen?
Doch Logan konnte sie nicht gehen lassen. Er hielt sie am Arm fest, und ihre Blicke trafen sich
»Wenn du deinen Ehemann küsst, fühlt es sich dann etwa genauso an? Schüren seine Küsse in dir das gleiche Feuer, wecken sie das gleiche Verlangen?«
Er schüttelte sie bei diesen Worten und dann küsste er sie. Er zog ihren Kopf zu sich heran und sein Kuss war hart und fordernd.
Emma konnte nicht denken, zu köstlich war das Pochen ihres Herzens und das Gefühl, genau dort zu sein, wo sie sein sollte. Logan hatte Gegenwehr erwartet, und ihre sofortige Hingabe war für ihn wie ein kostbares Geschenk. Er trug sie zu der halbhohen Gartenmauer, die die Terrasse umgab, und setzte sie darauf ab. Seine Hände wanderten über ihren Rücken und glitten hinab zu ihrer Taille. Seine Zunge erkundete leidenschaftlich ihren Mund und Emma erwiderte seinen Kuss.
»Torrington!«
Ein lauter, wütender Schrei zerstörte diesen Moment der Zweisamkeit. Blitzschnell drehte Logan sich um und stellte sich schützend vor Emma. Daniel Scrope stand in der geöffneten Tür, und sein Blick glitt verächtlich über das Paar vor ihm. Seine Freunde standen direkt hinter ihm und versperrten damit den Blick in den Raum. Aber da schlagartig Ruhe eingekehrt war, hatten wohl alle mitbekommen, was sich hier draußen zutrug.
Daniel stapfte - rasend vor Zorn - auf die beiden zu, versetzte Logan einen Faustschlag in den Magen und zerrte seine Frau hinter dessen Rücken hervor. Emma schrie vor Schmerzen auf; Daniels stahlharter Griff fühlte sich an, als würde er ihr gleich den Arm brechen.
»Daniel, bitte, es ist nicht so ...«
»Halt den Mund!«
Grob zerrte er Emma weiter, und als sie ihn erneut ansprechen wollte, schlug er ihr mit aller Kraft ins Gesicht. Ihre Lippe platzte auf, und sie schmeckte Blut. Doch der größte Schock kam nicht von dem Schmerz, sondern von der Überraschung, dass ihr Mann sie derart grob geschlagen hatte.
Sofort war Logan an ihrer Seite und drohte Daniel mit gefährlich leiser Stimme:
»Wehe, du fasst sie noch einmal an!«
Daniel zog die Pistole, die er zur Zierde seines Hochzeitsanzugs trug, und richtete den Lauf auf Logans Kopf.
»Weg von meiner Frau, sonst schieß ich dir ein Loch in den Schädel, du Hurensohn!«
Logan, der wusste, dass betrunkene Gegner oft unberechenbar waren, trat einen Schritt zur Seite und hob abwehrend die Hände. Daniel packte Emma erneut und mit einem irren, herausfordernden Blick auf Logan holte er aus und schlug ein zweites Mal zu. Diesmal ging Emma zu Boden.
»Noch einen Zentimeter weiter, und ich drücke ab!«
Logan, der dastehen und zusehen musste, wie Daniel Emma an den Haaren wieder auf die Beine zog, kochte vor Wut.
»Damit du es weißt: Ich züchtige mein Weib, wann und wie ich es will!«
Daniel spuckte vor Logan aus und drehte Emma den Arm auf den Rücken, sodass sie ihn ansehen musste.
»Und du, Schlampe, denkst wohl, dass du mich für dumm verkaufen kannst!«
Er drückte ihr die Pistole an die Schläfe, und alle Umstehenden zogen scharf die Luft ein. Daniels Freunde, die
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