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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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Gesichtsausdruck wahrnahm. „Oh. Dann ...“ Er stockte und versuchte zeitgleich den Stich in seinem Inneren zu ignorieren. „Dann störe ich wohl besser nicht.“ „Komm, ich bringe dich hin.“ Ohne auf seinen Einwand einzugehen, hängte sie das letzte Wäschestück auf die Leine und stellte den Korb am Hauseingang ab. „Mutter, ich bin mal kurz im Weinberg.“ „Ist in Ordnung. Bring die beiden gleich mit zurück. Das Mittagessen ist bald fertig.“ „Hier geht’s lang.“ Silke ging an Heinrich vorbei. Sie versuchte, sich den Spaß an der Sache nicht anmerken zu lassen. „Was wollte Richard denn seiner Cousine zeigen?“ „Ich weiß es nicht. Aber das werden wir ja gleich sehen.“ Er verzog kurz das Gesicht, als er ihr folgte. „Von was hast du denn solchen Muskelkater?“ Belustigt beobachtete sie ihn, als er neben ihr herlief. „Ich habe einen neuen Zugführer und der ist wohl der Meinung, dass wir als echte Deutsche jederzeit in der Lage sein sollten, an der nächsten Olympiade teilnehmen zu können.“ Er lächelte schief. „Warum bist du eigentlich bei der SA? Ich habe nicht das Gefühl, dass du dich dort sonderlich wohl fühlst?“ Heinrich sah in die Umgebung und überlegte, wie er es ihr erklären sollte. Sie waren um das Haus herumgegangen und liefen ein Stück den Berg hinauf. Die Luft flirrte in der Hitze der Sonne und der Asphalt war mit einer gleichmäßigen Staubschicht bedeckt. Der Boden der Weinberge, die rechts und links neben der Straße lagen, zeigte Risse von der Trockenheit. Er wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und blieb stehen. „Ich bin bei der SA, weil ich ein Feigling bin.“ Er holte tief Luft und sah Silke an, die ebenfalls stehen geblieben war. „Ich schaffe es einfach nicht, mich vom Geld meines Vaters zu lösen, und das wäre die unmittelbare Folge, wenn ich aus der SA austräte.“ „Richard hat mir von deinem Vater erzählt. Es muss fürchterlich sein, einen solchen Vater zu haben.“ Sie legte ihm die Hand auf den Unterarm. „Er ist ein Gefangener seiner Zeit. Für ihn ist es eine grausame Vorstellung, dass sein einziger Sohn, der auch gleichzeitig der letzte Träger des Namens von Wiesbach ist, ihm keinen Enkel schenken könnte. Ganz abgesehen davon, dass er es als entartet ansieht, dass ein Mann einen Mann lieben kann.“ Er sah auf ihre Hand und dann in ihr Gesicht. „Ich habe nicht den Mut, mich gegen ihn aufzulehnen.“ „Ich finde dich überhaupt nicht feige. Das, was du alles für uns getan hast, spricht eine andere Sprache.“ Er hob die Hand und wischte ihr mit den Fingerspitzen einen Schweißtropfen von der Stirn. „Silke, es tut mir immer noch leid, dass ich dich so einfach geküsst habe. Ich wollte dich nicht verletzen.“ „Lass es gut sein, Heinrich. Ich habe es überlebt.“ Sie nahm ihre Hand von seinem Arm und drehte sich abrupt um. Ihre dunklen Locken wippten gereizt auf und ab, als sie schnellen Schrittes weiterging. „Silke, bitte.“ Heinrich beeilte sich, ihr zu folgen. „Ich muss noch mit dir über etwas anderes sprechen. Ich habe schon versucht mit Richard zu reden, aber er hört mir nicht zu.“ Er hielt sie am Arm fest. „Ihr müsst darüber nachdenken, ob ihr nicht besser aus Deutschland weggeht.“ Als die Worte aus ihm herausplatzten, tat es ihm leid, dass er sie so unverblümt ausgesprochen hatte. Silke war blass geworden. „Warum sollten wir von hier weggehen? Dies ist unsere Heimat.“ Bestimmend machte sie sich von ihm los und lief weiter den Berg hinauf. „Aber ...“ Heinrich schüttelte den Kopf, während er ihr folgte. „Es wird für euch hier zu gefährlich. Ich ...“ „Wir sind da.“ Ohne auf seine Worte einzugehen, deutete sie mit dem Kopf auf einen Weinberg. Die kleinen Trauben waren unter den großen, grünen Blättern nicht sofort zu erkennen. Heinrich überlegte, wie diese bei der Sommerhitze überhaupt gedeihen sollten. Er ließ sei nen Blick über die einzelnen Zeilen wandern und sah dann hinunter zum Rhein, der träge in der Mittagssonne vor sich hinzufließen schien. Es kam ihm unmöglich vor, mit den beiden Geschwistern ein vernünftiges Gespräch führen zu können, wenn es um die Gefahr ging, die unweigerlich auf sie zurollte. Gerade, als er den Mund für weitere Argumente öffnen wollte, sah er Richards Kopf zwischen zwei Zeilen auftauchen. Seine blonden Haare waren verstrubbelt und sein Gesicht gerötet. Heinrichs Magen zog sich schlagartig zusammen. Zögernd machte er ein

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