Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)
paar Schritte in den Weinberg. „Du musst schon hierbleiben, Bärbel, wenn ich es dir zeigen soll.“ Richards Stimme klang belustigt. Heinrich wollte gerade kehrtmachen, als er mit etwas zusammenstieß. Verdutzt blieb er stehen, da er in Augenhöhe niemanden erblickte. Erst, als er seinen Blick nach unten richtete, sah er das kleine Mädchen, das gegen ihn gerannt war. Ihre hellbraunen, langen Haare hingen in zwei lustigen Zöpfen zu beiden Seiten des Kopfes. Das kleine Gesicht war ebenfalls von der Hitze gerötet und der Pony klebte an ihrer Stirn. „Wer bist du?“ Neugierig sahen ihn zwei fast schwarze Augen an. „Heinrich. Und wer bist du?“ „Bärbel. Bist du Silkes Freund?“ Das Kind, das ca. sechs Jahre alt sein musste, sah zwischen den beiden hin und her. Er sah zu Silke hinüber und bemerkte erst jetzt die unverhohlene Schadenfreude, die in ihrem Gesicht stand. „So was in der Art“, sagte er zu der Kleinen, während er gleichzeitig „Das wirst du mir büßen.“ in Silkes Richtung schickte. Diese gluckste belustigt auf und nahm Bärbel auf den Arm. „Komm, junge Dame. Das Mittagessen ist fast fertig. Du hast doch bestimmt Hunger.“ „Oh ja! Aber Richard soll mitkommen.“ Sie fing an zu zappeln mit dem Erfolg, dass Silke sie auf ihre eigenen Füße stellte. Schnurstracks lief sie mit ihren kurzen Beinchen los, duckte sich unter den Zeilen hindurch und rief: „Richard, das Essen ist fertig und Silkes Freund ist auch da.“ „Heinrich!“ Richards Augen leuchteten auf, als ihre Blicke sich trafen. Er nahm seine Cousine auf den Arm und kam ihnen entgegen. „Entschuldige, Heinrich, aber es hat mich einfach gereizt.“ Richards Schwester grinste immer noch, als sie die Worte aussprach.
***
„Wo hast du die ganze Zeit gesteckt?“ Sie liefen nebeneinander den Berg hinunter, während Silke und Bärbel einige Schritte vor ihnen waren. „Du hast mir gefehlt“, schickte Richard noch leise hinterher, als er sich mit der Hand über das Gesicht fuhr, um den Schweiß loszuwerden. „Du mir auch“, antwortete Heinrich in der gleichen, gedämpften Lautstärke. Mühsam unterdrückte er das Verlangen, seinen Freund anzufassen. Von einem Kuss ganz zu schweigen. „Es hat Veränderungen gegeben. Das ist mit ein Grund, warum ich hier bin. Ich muss mit dir reden.“ „Nur deswegen?“ Richards Blick war belustigt, aber auch verunsichert. „Nein, das weißt du doch hoffentlich.“ Verstohlen streichelte er ihn über den Handrücken. „Richard, kommen wir heute Mittag wieder hier hoch? Ich will die Kaninchen noch sehen.“ Bärbel kam auf sie zugerannt. Das Kindergesicht leuchtete rot vor Aufregung und Hitze. „Was für Kaninchen?“ Heinrich bückte sich und hob sie hoch. „Hast du mit Richard ein Geheimnis?“ Das Kind kicherte und sah von einem zum andern. „Du kannst es ihm ruhig erzählen.“ Richard nickte ihr aufmunternd zu. „Er ist ein Freund.“ „Es gibt einen Kaninchenbau in dem Weinberg und Richard hat mir erzählt, dass er voll ist mit kleinen Kaninchen. Er wollte sie mir zeigen.“ Die Augen des Kindes strahlten ihn an. „Dazu muss man aber Geduld haben.“ Richard fuhr seiner Cousine mit den Fingern über den Rücken und streichelte dabei Heinrichs Hand, die das Kind festhielt. Die Berührung ging wie ein leichter Stromschlag durch seinen Körper. „Ich habe schon ganz lange gewartet!“ Die kleinen Zöpfe wippten mit, als Bärbel ihre Aussage mit einem Kopfnicken unterstrich. „Gefühlte fünf Minuten sind nicht wirklich lang.“ Richard sah sie belustigt an. Dieses kleine quirlige Geschöpf hatte ihn seit ihrer Geburt in ihren Bann geschlagen. „Aber wir können es gerne nachher noch mal versuchen.“ Heinrich ließ das Kind hinunter, als es anfing zu zappeln. Mit schnellen Schrittchen rannte es zu Silke, ergriff deren Hand und blabberte unaufhörlich auf diese ein. Die beiden Männer verlangsamten ihr Tempo etwas, um sich einigermaßen ungestört unterhalten zu können. „Wenn deine Cousine älter wäre, wäre ich eifersüchtig auf sie.“ Heinrich beobachtete die beiden Frauen. „Sie ist ein echter Sonnenschein. Ich freue mich immer, wenn sie uns besuchen kommt. Auch wenn es anstrengend ist. Sie besitzt Energie für zwei Kinder. Wahrscheinlich ist meine Tante im Inneren dankbar, dass Gott ihr nur ein Kind geschenkt hat. Ein zweites dieser Art wäre wohl nur schwer zu ertragen.“ Er zwinkerte ihm zu. „Wann können wir uns sehen, Richard?“ „Du klingst so ernst. Ist
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