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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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mich wäre, und nach der Sache in Berlin hatte ich nicht mehr viele Möglichkeiten. Er hat mir unmissverständlich klar gemacht, dass ich ohne sein Geld auskommen müsste, wenn ich mich nicht seinem Willen beuge. Ich bin einfach zu feige, um mich dagegen zu wehren.“ „Du bist nicht ...“ Laute Stimmen, die zu ihnen drangen, unterbrachen die Unterhaltung. Beide hielten die Luft an und wagten nicht sich zu bewegen. „Das war der Wagen von von Wiesbach. Der ist hier bestimmt irgendwo.“ Heinrichs Körper versteifte sich, als er Siegfrieds Stimme erkannte. „Das ist mein Zugführer.“ Er schob Richard von sich weg. „Versteck dich!“, zischte er ihm zu. „Warum ich?´“ Verwirrt sah dieser ihn an. „Weil du schlecht mit meinem Wagen da sein kannst, und jetzt beeil dich!“ Hastig griff er nach Richards restlichen Sachen und drückte sie ihm in einem Knäuel vor die Brust. „Der darf dich hier nicht finden.“ Verunsichert und zu perplex, um sich zu wehren, umfasste er seinen Ballen Kleidung und erhob sich. Eilig ging er ans Ufer und lief zu einer großen Trauerweide, die im Wasser stand, um sich hinter dem Stamm in Sicherheit zu bringen. In dem Moment, als Heinrich das zweite Glas hinter sich stellte, kam Siegfried in Begleitung einer jungen Frau durch das Gebüsch. „Dachte ich es mir doch. Von Wiesbach. Nichts anderes zu tun als hier herumzulungern?“ Er baute sich vor Heinrich auf und sah auf ihn hinunter. Die blonden Haare teilten sich in einem kerzengeraden Scheitel auf der Mitte seines Schädels und die kalten blauen Augen untersuchten die Umgebung. „Alleine hier?“ „Ja“, log Heinrich und versuchte den Drang zu unterdrücken, sich nach Richard umzusehen. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. „Das sieht mir aber ganz nach einem Tête-à-Tête aus.“ Siegfrieds Blick traf den Korb und die Weinflasche. „Was hältst du davon?“ Er sah zu seiner Begleiterin hinüber, die langsam näherkam. Heinrich betrachtete die Frau. Sie war, unschwer erkennbar, jünger als sein Zugführer. Ihr Gesicht war hübsch, aber nichtssagend. Überhaupt wirkte sie wie jemand, der keine Widerworte von sich gab. Genau das Richtige für diesen Typ, ging es ihm durch den Kopf. Stillhalten und nicht aufmucken. „Du hast recht. Es riecht geradezu nach einem Rendezvous.“ Ihr Blick streifte erst den Korb und dann Heinrich. Ihre Augen verrieten, was sie dachte, als sie über den nackten Männeroberkörper glitten. Mit bemüht ruhigen Fingern griff das Objekt ihrer Betrachtung nach seinem Hemd und zog es sich über. „Ja, ich war verabredet, aber ich wurde versetzt“, flunkerte Heinrich. „Ich habe dir ja schon mal gesagt, dass du unfähig bist!“ Siegfrieds kalter Blick traf ihn. „An dir müssen wir noch sehr viel feilen, um dich zu einem ordentlichen Deutschen zu machen.“ Er legte die Hand um sein Kinn und knetete es. „Ich werde mir bis morgen ein gesondertes Programm für dich überlegen. Wäre doch gelacht, wenn ich dich nicht in die Reihe bekäme.“ Gleichzeitig ging er in die Hocke, griff nach zwei belegten Broten, reichte eines davon der Frau und nahm einen kräftigen Schluck aus der Weinflasche, die er dann ebenfalls weitergab. „Wenigstens bist du nicht unfähig, für Nahrung zu sorgen.“ Die Worte gingen in dem Gemisch aus Brot und Wein fast unter. Derweil stand Richard hinter dem Baum und spähte um die Ecke. Zorn stieg in ihm auf, als er den Mann sah, der ihr Essen so unverschämt an sich nahm. Gleichzeitig war es ihm schleierhaft, warum Heinrich sich nicht wehrte. Dieser saß unverändert auf dem Boden und ließ es zu. Richard ballte die freie Faust. Verdammt, wehr dich!, schrie es in ihm auf. Aber nichts dergleichen geschah. „Wir zwei werden morgen eine Extraeinheit machen.“ Mit zwei Bissen verschlang Siegfried ein weiteres Brot. „Ich bekomme dich noch dahin, wohin ich dich haben will. Hier!“ Das vorletzte Brot wanderte in die Hand der Frau und der letzte Rest des Weins ins Gras. „Das bekommt dir nicht. Es ist besser, wenn du bei Wasser bleibst, damit du morgen fit bist.“ Mit einem diabolischen Gesichtsausdruck erhob er sich und schmetterte ein „Heil Hitler!“ in die Umgebung. Sein rechter Arm und der der Frau schnellten gleichzeitig in die Höhe. Zögerlich folgte Heinrich ihrem Beispiel und spürte dabei Richards Blick, der sich in seine Seite bohrte. Er schämte sich in Grund und Boden. Siegfried und seine Begleiterin machten kehrt und gingen kichernd den Weg zurück, den sie

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