Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)
Jacke und schrieb etwas auf einen Zettel. „Das ist ein Bauer, mit dem ich manchmal Geschäfte mache. Der lässt euch bestimmt bei sich schlafen. Richte ihm Grüße von mir aus.“ Heinrich zwinkerte ihm zu. Ernst hatte sich nicht verändert.
***
„Geht es dir gut? Du bist schon die ganze Zeit so ruhig.“ Nachdem Heinrich die letzte Lieferung abgegeben hatte, befanden sie sich auf der Landstraße, kurz hinter Köln. Die Schwüle war mittlerweile unerträglich. Die Luft stand und die Kleidung klebte einem am Körper. „Heinrich, wie viele wie uns gibt es eigentlich?“ Richards Gesicht war im Dunklen kaum auszumachen, als er die Frage stellte. „Ich glaube, mehr als wir ahnen“, gab dieser zur Antwort. Er hörte, wie sein Freund scharf die Luft einzog, und der Autositz knarrte, als er sich bewegte. „Alles in Ordnung?“ „Ja, es ist nur der kommende Regen. Da meldet sich mein Bein halt.“ Richard massierte sich das Knie in der Hoffnung, damit das Ziehen etwas lindern zu können. „Es geht schon wieder.“ Im Schutz der Dunkelheit traute er sich näher an Heinrich heranzurutschen um den Kopf an seine Schulter zu legen. „Warum ist das alles so kompliziert?“ Sanft fuhr er mit den Fingerspitzen an Heinrichs Arm entlang. Die Haut fühlte sich feucht an und an der Behaarung der Unterarme hatten sich kleinste Wassertröpfchen gebildet. Als er die Hand erreichte, die das Lenkrad festhielt, legte er seine Finger zwischen die Heinrichs. „Warum können wir nicht offen zu unseren Gefühlen stehen? Ich würde der Welt so gerne zeigen, was ich für dich empfinde. Hast du das frisch verliebte Pärchen heute Mittag in der Brauerei gese hen?“ „Ja.“ Heinrich verstärkte den Druck seiner Finger. Er wusste, was Richard meinte. Auch ihm waren die beiden aufgefallen, wie sie miteinander geflirtet hatten, während sie so tun mussten, als ob sie nur gute Freunde wären. „Was ist daran so schlimm, wenn ein Mann einen Mann liebt? Ist es nicht egal, welches Geschlecht, Hautfarbe oder Religion der Partner hat? Hauptsache, die Liebe ist aufrichtig.“ „Ich weiß es nicht. Vielleicht macht ihnen die Vorstellung einfach Angst, dass bestehende Regeln außer Kraft gesetzt werden. Dass das, woran sie glauben, keine Gültigkeit mehr haben könnte.“ „Das sind von Menschen gemachte Regeln. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott etwas gegen die Liebe hat, wenn sie von Herzen kommt.“ „Ich auch nicht.“ Er neigte den Kopf ein Stück und gab Richard einen sanften Kuss auf die Stirn. „Ich glaube, wir sind da.“ Er setzte den Blinker und bog auf den Feldweg ein. Der Wagen holperte über den Weg und die Lichter der Lampen tanzten im Rhythmus der Löcher über den dunklen Boden. Vor ihnen lag der Bauernhof, von dem Ernst gesprochen hatte. Er bestand aus mehreren Gebäuden. Im Wohnhaus brannte Licht. „Ich gehe mal hinein und frage nach, ob wir ein Quartier für die Nacht bekommen können“, sagte Heinrich, nachdem er angehalten hatte. Richard nickte ihm zu, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass dieser diese Bewegung wahrscheinlich kaum sehen konnte. Er war immer noch in seine Gedanken versunken, als er die Wagentür öffnete und ebenfalls aussteigen wollte. Im letzten Moment sah er zwei große Augen, die ihn anstarrten, und hörte das Hecheln des Hundes. „Himmel!“, entfuhr es ihm, als er die Füße zurückzog und versuchte, die Wagentür wieder zu schließen. Aber es war zu spät. Die Schnauze war bereits im Wagen und er brachte es nicht über das Herz, diese in der Tür einzuklemmen. So schnell es ihm möglich war, rutschte er auf die Fahrerseite und presste sich gegen die Wagentür. Der Hund, der in der Dunkelheit riesig wirkte, sprang in den Wagen und nahm wie selbstverständlich auf der Sitzbank Platz. Richard fühlte sich an den Hund von Baskerville erinnert und es hätte ihn nicht gewundert, wenn die Bestie Rauchwolken aus den Nasenlöchern blasen und die Augen grün aufleuchten würden. Unfähig vor Schreck, sich zu bewegen, blieb er, wo er war, und betete. Der Hund kam neugierig auf ihn zu und beschnupperte ihn. Der Hun dekopf befand sich direkt über ihm und er roch den Atem des Tieres. Plötzlich öffnete sich die Fahrertür und er verlor den Halt. Heinrich fing ihn im letzten Moment auf. Er sah in den Wagen, auf den Hund und dann auf seinen Freund, der halb im Auto hing und halb in seinen Armen. „Seit wann hast du Angst vor Hunden?“ Trotz der Dunkelheit konnte Richard hören, dass er am
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