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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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Fels gesessen und das schlafende Gesicht Richards betrachtet. Immer noch nagte die Scham an ihm, dass er gestern Abend nicht den Mut gehabt hatte, sich offen gegen diesen Abschaum von Menschen zu stellen. Einfach hingehen und sagen: Das ist ein Mensch genau wie wir, und niemand hat das Recht, ein anderes Lebewesen nur wegen dessen Glauben zu verurteilen. Warum fiel es ihm so schwer, diese Worte laut auszusprechen? Warum hatte Richard ihm seinen Auftritt verziehen? Er hätte es gut verstanden, wenn dieser ihn aus seinem Leben streichen würde. Er tauchte erneut unter und betrachtete die Unterwasserwelt und die Sonnenstrahlen, die bis hier unten durchdrangen. Mit kräftigen Zügen wendete er und schwamm dem Ufer entgegen. Hier, unterhalb der Wasseroberfläche, schien alles so einfach. Alle Probleme, alle Geräusche waren gedämpft. Angenehm weit weg. Er blieb so lange unter der Oberfläche, bis seine Lunge schmerzhaft nach Sauerstoff verlangte. Zielstrebig stieß er sich vom Grund ab und atmete tief ein, als sein Kopf das Wasser durchbrach. Er stellte sich auf und strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Seine Haut kribbelte, als die warmen Sonnenstrahlen darauf trafen. Sein Blick fiel auf den jungen Mann, der bäuchlings in der Sonne lag. Dessen Rücken hob und senkte sich im Rhythmus der Atembewegung. Leise kam er aus dem Wasser und ging zu ihm hinüber. Neben Richard auf dem Boden lag das Schnitzwerk. Heinrich musste lächeln, als er darauf sah. Die Ähnlichkeit mit Samuel war wirklich nicht zu übersehen. Der Schalk, der vorhin in den Augen seines Freundes gestanden hatte, hatte diese in einer besonderen Art und Weise zum Leuchten gebracht. Vorsichtig ging Heinrich über ihn in einen Liegestütz, ohne Richard dabei zu berühren. Er neigte den Kopf und betrachtete die Wassertropfen, die von ihm auf den Körper unter ihm fielen. Es amüsierte ihn, als sich die Haut an den getroffenen Stellen zusammenzog und die feinen, blonden Härchen sich aufstellten. Er unterdrückte das Lachen erst gar nicht, das sich leise aber bestimmt den Weg aus seiner Kehle suchte. „Was?“ Verschlafen hob Richard den Kopf, als sein Bewusstsein genug Tropfen abbekommen hatte, um an die Oberfläche zurück zu kommen. „Du gemeiner Kerl!“, rief er aus, als ihm klar wurde, was ihn gerade weckte. In Windeseile drehte er sich herum und riss Heinrich mit sich. Er schnappte nach Luft, als der ausgekühlte Körper auf ihm landete. „Himmel, das wirst du mir büßen!“ Sie alberten ausgelassen miteinander herum und rollten sich ein Stück an dem schmalen Uferstreifen entlang.

    ***

    „Wer hat eigentlich den Traktor abgeholt?“ Heinrich bewegte sich vorsichtig. Richard lag auf ihm, den Kopf an seiner Schulter.
„Ich“, murmelte dieser leise. „Du? Wie bist du denn dort hingekommen und vor allem wann? Der war doch morgens schon weg, als ich aufgestanden bin.“ „Zu Fuß. Ich bin hingelaufen. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich geschlafen habe. Auf jeden Fall hat mich mein charmanter Bruder mitten in der Nacht geweckt und mir Vorhaltungen gemacht, warum der Traktor weg sei. Er war auf der Außentoilette und auf dem Rückweg fiel ihm das offene Scheunentor auf und der leere Platz darin. Glaub mir, irgendwann nagele ich die Tür zu. Die können auch innen aufs Klo gehen. Ihm war klar, wen er verantwortlich machen musste. Nachdem er mich so sanft aus dem Schlaf geholt hatte, konnte ich nicht mehr ein schlafen. Da bin ich halt aufgestanden und in den Ort gelaufen.“ „Mitten in der Nacht?“ Heinrich hob den Kopf ein Stück an und sah verwundert auf den Hinterkopf an seiner Schulter. „Der Mond hat genug Licht gespendet und“, Richard kicherte und die Vibration übertrug sich auf Heinrich, „ich war wenigstens wieder nüchtern. Im Gegensatz zu meinem Bruder war ich am nächsten Tag nur müde und nicht verkatert.“ Sein Kopf hob sich und er sah Heinrich an. „Ich habe ernsthaft überlegt, ob ich Steinchen an dein Fenster schmeiße. Aber ich wusste nicht, welches es ist. Da habe ich es lieber gelassen.“ „Das war auch gut so.“ Jetzt übertrug sich Heinrichs Lachen auf den Körper seines Freundes. Er malte sich aus, wie seine Wirtin wohl reagiert hätte, wenn Richard bei der Aktion ihr Fenster erwischt hätte. Der Gesichtsausdruck, wenn mitten in der Nacht jemand bei ihr Fensterln würde, wäre schon eine Erfahrung wert gewesen. Immer noch lachend, hob er die Hand und fuhr mit den Fingerspitzen die Konturen in dem Gesicht ihm

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