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Gefährliche Praxis

Gefährliche Praxis

Titel: Gefährliche Praxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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winkte Lillian zu und suchte sich ein Taxi. Was nun als nächstes? Anzunehmen, daß Jerry etwas über Horan herausbekommen hatte; aber mehr, als ihr bei Sparks gelungen war? So wahr mir Gott helfe, dachte Kate, wenn dieser Fall jemals erledigt sein sollte, werde ich nie wieder eine Frage stellen, die nichts mit Literatur zu tun hat. Mein ganzes Leben lang!
    Kate bezahlte das Taxi und betrat die Halle ihres Hauses, wo Reed in einem Sessel eingeschlafen war. Sie weckte ihn, nicht allzu sanft.
    »Ich wollte dich sprechen«, sagte er. »Mir scheint, du solltest, wenn du schon Detektiv spielst, zu Hause und in der Nähe des Telefons sein, statt auf Parties zu trinken, dich Leuten aufzudrängen und idiotische Fragen zu stellen.«
    »Da bin ich ganz deiner Meinung«, sagte Kate und ging mit ihm in ihre Wohnung.
    »Soll ich einen Kaffee machen?« sagte Reed.
    »Woher diese Besorgtheit? Ich mache dir einen Kaffee.«
    »Setz dich. Ich stelle den Kaffee auf, und dann will ich mit dir reden. Zwei neue Dinge haben sich ergeben – eines ist faszinierend, obwohl ich verdammt keinen Sinn darin entdecken kann, und das andere ist ein wenig erschreckend. Nehmen wir zuerst das Erschreckende.« Reizenderweise verschwand er in der Küche, und Kate folgte ihm auf dem Fuße.
    »Worum geht es? Ich habe den ganzen Abend gesessen. Ist Emanuel in noch größeren Schwierigkeiten?«
    »Nein. Du.«
    »Ich?«
    »Die Polizei hat einen Brief erhalten, Kate. Anonym natürlich und nicht zurückzuverfolgen, aber sie schenken dem keineswegs so wenig Beachtung, wie sie gern glauben machen. Er ist klar und verständlich geschrieben und beschuldigt dich des Mordes an Janet Harrison.«
    »Mich?«
    »Er behauptet erstens, daß der Artikel, den du vor einem Monat in irgendeiner wissenschaftlichen Zeitschrift über Henry James’ Romanheldinnen publiziert hast, von Janet Harrison verfaßt und von dir gestohlen wurde. Du hättest nicht genug veröffentlicht und machtest dir Sorgen um deine Karriere. Zweitens behauptet er, ihr, du und Emanuel hättet ein Verhältnis gehabt und du liebtest ihn immer noch, hättest ihm nicht verziehen, daß er Nicola geheiratet hat, und wolltest das Mädchen beseitigen, weil es eine Bedrohung war. Außerdem wolltest du Emanuel und mit ihm Nicola ruinieren, die du haßt. Außerdem wird in dem Brief betont, daß du kein Alibi hast, das Haus der Bauers sehr genau kennst und das Mädchen gut genug kanntest, um ihr Vertrauen zu besitzen und dich hinter sie zu setzen, während sie auf der Couch lag. Es folgen noch ein paar Beschuldigungen gegen dich, aber das sind die wichtigsten. Ach ja, er erwähnt auch noch, daß du das Zimmer durchsucht hast, um alle Notizen und Unterlagen verschwinden zu lassen, die sie für den Artikel angelegt haben mochte. So, jetzt beruhige dich und hör mir eine Minute lang zu. Er erklärt nicht, wieso du den Artikel veröffentlicht haben und erst nach seinem Erscheinen Angst bekommen haben solltest. Aber es klingt alles sehr stimmig, und die Polizei nimmt den Brief relativ ernst. Sie haben außerdem registriert, daß du viel Zeit bei den Bauers verbringst, möglicherweise, um deine Spuren zu verwischen, und daß du heute abend Frederick Sparks getroffen hast, weil er vielleicht etwas gesehen haben könnte und du das herausbekommen wolltest.«
    »Woher wissen die, wo ich heute abend war? Hast du es ihnen erzählt?«
    »Nein, meine Liebe, ich nicht. Sie haben diese Information sehr geschickt den Bauers aus der Nase gezogen.«
    »Wolltest du deshalb mitgehen heute abend?«
    »Nein. Ich habe erst später davon gehört. Schließlich stecke ich meine Nase in Dinge, die mich eigentlich nichts angehen, deshalb bekomme ich meine Informationen nicht immer aus erster Hand. Laß uns einen Schluck Kaffee trinken.«
    Kate berührte seinen Arm. »Reed, glaubst du irgend etwas davon?«
    Aber er hatte die Tassen, Untertassen, Löffel, Zucker, Milch und die Kaffeekanne auf ein Tablett gestellt und war damit schon auf dem Weg ins Wohnzimmer.

12
     
    »G laubst du das, Reed? Nein, gieß mir keinen Kaffee ein, ich könnte ihn sowieso nicht herunterbekommen.« Reed goß ihr trotzdem eine Tasse ein und stellte sie vor sie.
    »Ich hatte gesagt, meine Neuigkeit wäre erschreckend, aber du mußt nicht gleich entsetzt und aus der Fassung sein. Und wenn du mich noch einmal fragst, ob ich das Ganze glaube, dann fängst du eine. Ganz abgesehen von allen anderen Überlegungen, meinst du denn, ich würde jemandem helfen, einen Mord zu

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