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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Eve wieder normal. Vielleicht war sie ...
    »Was ist?«
    Das klang wie die Eve, die sie kannte. Claire setzte langsam im Bett auf und umklammerte das Handy wie ein lebensrettendes Seil. »Eve? Gott sei Dank. Eve, wo bist du?«
    »Zu Hause, Mann. Wer ist dran?«
    Das Herz wurde ihr schwer. »C-Claire.«
    »Aus der Schule?«
    »Äh ... ja. Aus der Schule.« Sie log nur, weil sie sich so schlecht fühlte und einfach eine freundliche Stimme hören wollte. Auch wenn diese Person gar nicht wusste, wer sie war. »Aus Mathe.«
    »Ach ja, du sitzt ganz hinten, jetzt weiß ich es wieder.«
    Claire räusperte sich, denn ihre Stimme klang belegt und tränenerstickt. »Was machst du gerade?«
    »Irgendein irrer Quatsch geht da gerade in Wahnsinnsville vor sich, das kann ich dir sagen. Ich bin nach Hause gekommen und meine Mom will nicht mit mir reden. Das ist zur Abwechslung eigentlich mal ganz nett, aber mein Zimmer ist weg. Ich meine, es ist da, aber es ist voller Müll. Ich musste alles Mögliche wegräumen, um zu meinem Bett zu kommen! Es ist so, als würden sie keinen Wert darauf legen, dass ich hierher zurückkomme.« Eve klang fiebrig und nervös. »Es ist verrückt, ich meine, meine Sachen ... Ich glaube, sie hat alles in den Müll geworfen. Ich kann meine Klamotten nicht finden. Ich glaube, meine Eltern wollen mich loswerden. Das ist super - ich gehe einfach, weißt du? Ich finde es furchtbar hier. Du nicht auch?«
    Claire schniefte und wischte sich die Nase ab. »Doch«, sagte sie zaghaft. »Ich auch. Wo willst du hingehen?«
    »Ich weiß nicht. Einfach nur weg, weißt du? Weg von dem ganzen Mist hier. Irgendwohin, wo die Sonne scheint, wenn du weißt, was ich meine.«
    »Was ist mit Michael?«
    »Michael? Glass? « Eve lachte, aber es klang gereizt und merkwürdig. »Der weiß ich doch gar nicht, dass ich überhaupt existiere. Ich meine, er ist total süß, aber er bemerkt mich doch gar nicht.«
    »Ich glaube schon«, sagte Claire. »Ich glaube, er findet dich süß.«
    »Echt?« Eves Stimme wurde scharf und misstrauisch. »Glaubst du wirklich, ich falle darauf herein? Soll ich etwa hingehen, mich Mr Perfect Glass zu Füßen werfen und mich demütigen? Geht es darum? Wer bist du? Eine aus der Clique von diesem Obermiststück Monica? Denn falls du ...«
    »Nein, bin ich nicht! Ich schwöre!«
    Aber Eve hatte jetzt voll und ganz auf Paranoia umgeschaltet. »Ja klar, war schön, mit dir zu plaudern. Ein schönes Leben noch.«
    Und dann legte sie auf.
    Claire drückte das Handy fest an ihre Brust und versuchte, nicht zu schreien vor Enttäuschung. Als das Handy klingelte, dachte sie, es wäre Eve, die zurückrief, vielleicht um ihren Standpunkt noch deutlicher zu machen. »Ja?«, sagte sie kläglich.
    »Claire?« Shane. »Claire, geht es dir gut?«
    Fast hätte sie wieder angefangen zu weinen. »Ich bin zu Hause, im Glass House. Wo bist du?«
    »Inzwischen unterwegs dorthin«, sagte er. »Rühr dich nicht von der Stelle. Es ist gefährlich da draußen.«
    »Ich weiß.« Sie setzte sich auf und schlang die Arme um ihr Kissen. »Oliver war nicht betroffen, er wollte mir helfen zu Myrnin zu kommen.«
    »Claire, ich habe dir doch gesagt, du sollst nicht...«
    »Das spielt keine Rolle. Unterwegs sind wir in einen Hinterhalt geraten. Amelie hat ihn verschleppt. Ich glaube, sie denkt, er sei gekommen, um sie zu töten. Sie erinnert sich nicht daran, dass er hier lebt oder dass er ihr... Freund war.« Freund war nicht das richtige Wort, vor allem wenn man bedachte, was zwischen ihnen vorgefallen war. »Ich weiß nicht, was mit ihm passiert ist.«
    »Also, tut mir leid, das zu sagen, aber wenn sie ihn umbringt – puuh, dann brauch ich eine Therapie. Hör mal, bleib einfach, wo du bist. Ich bin in zehn Minuten zu Hause und bringe war zu essen mit.«
    »Was ist mit Michael?«
    Shane schwieg eine ganze Weile. So lange, dass Claire auf das Display schaute, um zu sehen, ob die Verbindung unterbrochen war. »Ich konnte ihn nicht dazu bringen, sich zu erinnern«, sagte er schließlich. »Es war sicherer, ihn bei den Vamps zu lassen. Er hat mir fast den Hals aufgerissen und hat dauernd geschrien, dass er kein... du weißt schon. Es war schlimm.«
    »Das ist alles so furchtbar«, sagte Claire. »Und es ist alles meine Schuld. Ich kann es nicht mal beenden, Shane. Ich kann nichts tun, um dem ein Ende zu setzen.«
    »Hey, hey, hör auf. Wir finden eine Lösung, okay? Wir finden einen Weg. Aber erst essen wir was, ruhen uns aus und dann

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