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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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aneinanderklammerten. Claire war zu besorgt und verängstigt für irgendetwas anderes und er empfand wohl das Gleiche; im Moment ging es eher darum, sich gegenseitig Trost zu spenden. Und das tat gut. Richtig gut.
    »Ich weiß nicht, was ich morgen mache«, sagte Claire schließlich im Dunkeln. Shane zog sie noch fester an sich.
    »Morgen werden wir herausfinden, wer noch kämpfen kann, und dann gehen wir da runter, nageln Myrnin fest und bringen das in Ordnung«, sagte er. »Ich schwöre dir, wir sorgen dafür, dass es klappt.«
    »Wir beide.«
    »Ja, wir beide und alle, die auch noch nicht vom galoppierenden Wahnsinn erfasst sind.« Zärtlich küsste er sie auf den Nacken. »Alles wird gut. Schlaf jetzt.«
    Und das tat sie, in seiner warmen Umarmung, und träumte von silbernem Regen.

13

    Claire wachte wieder auf, als ihr die Sonne in die Augen schien, und einen kostbaren, süßen Moment lang genoss sie die Wärme auf ihrem Körper und die Tatsache, dass Shane sich noch immer an ihren Rücken schmiegte und sein Arm schwer auf ihrer Hüfte lag. Bedauernd drehte sie sich dann zu ihm um. »Hey«, sagte sie. »Wach auf, du Schlafmütze, wir haben verschlafen.«
    Shane murmelte etwas und versuchte, sich ein Kissen über den Kopf zu ziehen. Sie zog es weg. »Komm schon, steh auf, wir haben zu tun!«
    »Lass mich, Lyss«, stöhnte er. Er schlug die Augen auf, blinzelte und heftete schließlich den Blick auf sie.
    Und dann flippte er total aus.
    Er schlug um sich, verhedderte sich in den Decken, und als er versuchte, sich herauszuschälen, fiel er aus dem Bett. Claire lachte und lehnte sich über die Bettkante, um zu ihm hinunterzuschauen. »Hey, geht es dir... gut...?«
    Die Worte erstarben, weil er immer noch am Ausflippen war. Er wand sich in den Laken, packte die Decke und wickelte sie um sich, während er sich hochrappelte, barfuß, und vom Bett zurückwich.
    Vor ihr.
    Er streckte ihr die Hand aus, mit der er nicht die Decke festhielt. »Okay«, sagte er. »Okay, denk nach, Collins, denk nach – ja, okay, das ist jetzt peinlich und es tut mir wirklich leid, denn ich bin sicher, du bist wirklich... oh Mann. Was hab ich bloß getan, verdammt? Haben wir getrunken? Wir müssen getrunken haben.«
    »Shane?« Claire hatte noch ein Laken, das sie jetzt über sich zog, weil sie plötzlich fror und sich sehr nackt fühlte. »Shane ...«
    Er ging immer noch rückwärts, sah panisch aus und sehr verlegen. »Also, wir wurden einander offenbar irgendwann während meines irrsinnigen Saufgelages offiziell vorgestellt. Uh, hi. Hör mal, du musst leise sein, okay? Meine Eltern bringen mich um, wenn ...« Er verstummte und sah sich im Zimmer um. »Oh, Scheiße. Das ist nicht mein Zimmer, oder? Das ist deins. Das heißt wohl, ich bin die ganze Nacht nicht zu Hause gewesen. Mein Dad bringt mich...« Er kniff die Augen zu. »Eine Hose. Ich brauche eine Hose. Wo ist meine Hose?«
    Claire hatte das Gefühl, als würde ihr das Herz brechen. Als würde es wirklich und wahrhaftig in gezackte, blutige Stücke zerspringen. Sie hätte am liebsten geschrien und geweint, aber vor allem wollte sie, dass das hier gerade nicht passierte. Sie schaffte es nicht, irgendetwas zu sagen, und er beachtete sie überhaupt nicht, während er herumsuchte. Er fand seine Hose und sein T-Shirt, dann zog er sich unter dem Laken ungeschickt die Hose an und ließ es dann fallen. Bevor er sein T-Shirt anzog, drehte er sich zu ihr um, und das tat weh, es tat schrecklich weh, dass er sie ansah, als würde er sie überhaupt nicht kennen.
    Ihr Entsetzen und ihr tiefer Kummer mussten sich wohl in ihrem Gesichtsausdruck niedergeschlagen haben, denn seine Miene wurde ein wenig weicher. Er machte ein paar Schritte auf das Bett zu und sagte: »Ähm, hör mal - ich weiß … es tut mir leid. Ich bin wahrscheinlich ein totaler Depp, weil ich dir das angetan habe, und ich verspreche, dass das nicht … Eigentlich lasse ich mich nicht volllaufen und schleppe dann jemanden ab; du bist... du bist irgendwie gar nicht der Typ dafür. Ich meine, du bist schon hübsch, ich will damit nicht sagen, dass du nicht … tut mir leid. Ich bin echt schlecht in so was. Aber ich muss jetzt sofort nach Hause.« Er zog sein T-Shirt an und suchte nach seinen Schuhen; er fand sie, schlüpfte ohne Socken hinein und machte sich nicht die Mühe, die Schnürsenkel zu binden. »Hör mal, ich ruf dich an, okay? Ähm... wie heißt du nochmal...?«
    »Claire«, flüsterte sie. Jetzt fing sie an zu weinen

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