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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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die Herrschaft über die Stadt kämpften und Amelie verloren hatte. Das war gerade noch einmal passiert und Amelie hatte gewonnen.
    Claire blickte in das heiße, unirdische Licht in Amelies Augen und dachte: Juhu? Das war ein verrückter Gedanke, vor allem weil es sich anhörte, als wäre Eves Stimme in ihrem Kopf, aber irgendwie fühlte sie sich dadurch ein bisschen ruhiger. Ein bisschen stärker.
    »Beachte den Eindringling einfach nicht«, sagte Amelie und warf einen Seitenblick auf Oliver, der sich nicht rührte. »Ich habe ihn auf seinen Platz verwiesen. Genau wie ich es mit dir tun werde, kleine Vampirjägerin.«
    Claire schluckte und versuchte, ihr hämmerndes Herz zu beruhigen. Angst zu zeigen würde ihr jetzt nicht helfen. »Ich heiße Claire Danvers«, sagte sie. »Ich bin Myrnins Lehrling.«
    Amelie lächelte, aber es war kein freundliches Lächeln. »Herzchen, Myrnin würde dich zum Frühstück verspeisen«, sagte sie. »Das hat er schon öfter gemacht mit Leuten, die ihm lieb und teuer waren und außerdem klüger als du.« Ihr Lächeln erstarb. »Also. Wer bist du?«
    »Claire! Ich heiße Claire! Sie kennen mich!«
    »Nein, ich kenne dich nicht. Außerdem weiß ich nicht, was mich das kümmern sollte. Du hättest nicht hierherkommen sollen, kleines Mädchen. Ich dulde eine solche Auflehnung nicht.«
    Claire hatte keine Ahnung, warum sie daran dachte, aber plötzlich kam ihr eine Seite aus dem Geschichtsbuch in den Sinn, das sie in dem Secondhandbuchladen gekauft hatte. Sie stand ihr so klar vor Augen, dass sie jedes Detail der Schrift erkennen konnte, bis hin zu den Stockflecken auf dem Papier. »Aber das haben Sie schon einmal«, sagte sie. »Vor ungefähr hundert Jahren. Da haben Sie Ballard Templin freigesprochen, nachdem er auf offener Straße auf Sie geschossen hatte.«
    Amelie war so überrascht, dass sie ein wenig den Kopf neigte und die Stirn runzelte. »Ballard Templin«, wiederholte sie. »Wie kann jemand in deinem Alter von Templin wissen?«
    »Er war ein Revolverheld«, sagte Claire. »Und er wurde angeheuert, um Sie zu töten. Sie haben ihm seine Waffe abgenommen und ihm befohlen, den Mann zu töten, der ihn beauftragt hatte Und er hat es getan. Es war der Bankdirektor gewesen.«
    »Das sind Dinge, die du nicht wissen solltest, Mädchen. Dinge, die nie öffentlich gemacht wurden.«
    Claire rief sich eine andere Seite ins Gedächtnis. »Sie haben das Land für Morganville von einem Farmer namens Roger Hanthorn für etwa hundert Dollar gekauft. Die erste Begrenzung der Stadt war aus Holz, ein hoher Zaun, wie eine Einfriedung. Und Sie haben Harfe gespielt. Die Leute haben gesagt, Sie würden spielen wie ein Engel.«
    Amelie war ganz still geworden und die Verblüffung auf ihrem Gesicht war jetzt beinahe menschlich. »Du kannst diese Dinge nicht wissen.«
    »Ihr Vater hieß Bishop«, sagte Claire. »Und Sie waren in Sam Glass verliebt...«
    Sie wusste nicht, was sie Falsches gesagt hatte, aber Amelie entblößte ihre Vampirzähne und packte Claire am Arm. Sie schleuderte sie durch den Raum, als würde sie nichts wiegen, und Claire verlor dabei ihren Rucksack, als sie immer weiter rollte, bis sie unvermittelt hart gegen die Wand prallte.
    Alles war verschwommen und ihr war merkwürdig heiß. Sie blinzelte ein paarmal und Amelies Gesicht tauchte direkt über ihr auf. »Wer bist du?«, sagte Amelie. »Was weilst du über Sam? Wo ist er?
    Er kann sich nicht vor mir verstecken, aber ich kann ihn nicht fühlen. Wer hat ihn mir weggenommen?«
    Claire war sofort wieder hellwach. Sie hatte Schmerzen ab sie glaubte nicht, dass sie sich etwas gebrochen hatte. Doch ihrem Kopf, dort, wo er gegen die Wand geknallt war, war eine heiße, pulsierende Stelle. All das trat in den Hintergrund als ihr klar wurde, was Amelie da gerade fragte.
    Sie glaubte, Sam Glass sei noch am Leben.
    Sie dachte, Sam Glass werde vermisst.
    Und sie dachte, dass Claire wusste, wo er war.
    Das war schlimm. Noch schlimmer war jedoch, dass es darauf keine gute Antwort gab. Was sollte sie ihr erzählen? Sam ist tot? Sie haben ihn beerdigt? Ich kann Ihnen das Grab zeigen? Das wäre ja schrecklich. Und außerdem würde Amelie sie dafür wahrscheinlich umbringen, selbst wenn sie es glauben würde. Hannah hatte auch nicht geglaubt, dass sie aus Afghanistan zurück war. Das hier wäre noch viel schwerer zu akzeptieren.
    »Also?«, flüsterte Amelie und bohrte ihre Fingernägel in Claires Hals, sodass die das Stechen spürte. »Ich werde dich

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