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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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nicht umbringen, Mädchen. Noch nicht und nicht schnell. Wenn du Sam Glass etwas angetan hast, werde ich zusehen, wie du langsam vernichtet wirst, wie in früheren Zeiten. Du kannst dich retten, indem du mir sofort sagst, wo er ist.« Ihre Augen weiteten sich. »War es Oliver, der ihn entführt hat?« Sie ließ Claire los, fuhr herum und stakste zu Oliver hinüber, der gerade die Augen aufschlug, als sie sich zu ihm hinunterbeugte und ihn am Stoff seines T-Shirts hochzog und ihn aufsetzte. Die Wunden an seinem Hals hatten sich fast geschlossen. »Du.« Amelies Stimme klang scharf und giftig. »Ist das der Dank dafür, dass ich so freundlich war zu dir? Das letzte Mal, als du mich herausgefordert hast, habe ich dich am Leben gelassen. Hast du Sam Glass entführt, um dir dieses Mal den Sieg zu sichern?«
    Oliver blinzelte und Claire war sich sicher, Verblüffung in seinen Augen zu erkennen und heraufdämmerndes Verstehen. »Sie erinnert sich nicht mehr«, sagte Claire. »Es hat sie auch erwischt.«
    »Das sehe ich«, murmelte er und schloss wieder die Augen. »Ich kann dir nicht helfen, Claire. Ich kann
    keinem von uns helfen.«
    In Claires Kopf waren unzählige Ideen, Gedanken und Pläne, Problem war nur, dass nichts davon sie retten würde, und das wusste sie.
    Amelie starrte mit eiskalter Wut auf Oliver hinunter und sagte: »Sag mir jetzt, wo er ist, oder ich bringe dich um.«
    »Ich kann dir überhaupt nichts sagen«, sagte Oliver. »Tut mir leid.«
    Sie würde ihn töten. Und Oliver machte keine Anstalten, sich zu wehren... vielleicht konnte er das aber auch gar nicht, stellte Claire fest. Amelie hatte ihn zu sehr geschwächt. »Die Maschine funktioniert nicht richtig!«, platzte sie heraus, als Amelie ihre Hand mit den ausgefahrenen Krallen zurückzog, mit denen sie ihm den Hals aufreißen wollte. »Deshalb sind Sie so verwirrt! Deshalb können Sie sich nicht daran erinnern, wo Sam ist! Sie wissen, wo er ist, Amelie. Und Sie kennen mich. Sie hatten mir eine Zeit lang ein goldenes Armband gegeben und jetzt habe ich eine Anstecknadel. Sie haben mir eine Anstecknadel gegeben! Sie müssen mir glauben!«
    Das hatte Amelie offensichtlich nicht erwartet, denn sie wich ein wenig zurück. Sie ließ Oliver los und kam wieder zu Claire und berührte mit den Fingern die kleine goldene Anstecknadel mit dem Symbol der Gründerin, die an Claires T-Shirt steckte. »Wo hast du das her?«, fragte sie. »Wem hast du es
    gestohlen?«
    »Ich habe es nicht gestohlen«, sagte Claire. »Sie haben sie mir geschenkt. Wie sollte i ch von Myrnins Computer wissen, wenn ich nicht die wäre, die ich behaupte zu sein? Woher sollte irgendetwas wissen von dem, was ich Ihnen gesagt habe?«
    Einen Augenblick lang dachte sie, dass sie das Ganze falsch angepackt hatte, denn Amelie sah so wütend und verwirrt aus. Sie brauchte nur zuzuschlagen und Claire würde ein sehr unschönes, unangenehmes Ende finden.
    »Gute Frage«, sagte Amelie schließlich. »Woher weißt du das alles? Nur Myrnin und ich wissen von der Maschine. Sonst niemand. Niemand, der noch am Leben ist. Hat er es dir erzählt?
    »Ich arbeite für ihn«, sagte Claire noch einmal. »Ich arbeite für Sie. Und irgendetwas stimmt nicht mit der Maschine. Das ist auch das, was mit Ihnen nicht stimmt. Spüren Sie denn nicht, dass irgendetwas falsch ist?«
    Amelie musterte sie noch einen Augenblick, dann sah sie finster auf Oliver hinunter, der mit dem Rücken an die Wand gelehnt dasaß und noch immer keine Anstalten machte aufzustehen. Sie drehte sich um und ging zu einem großen polierten Schreibtisch. Claire sah sich um und bemerkte, dass sie dieses Zimmer kannte; sie war schon einmal hier gewesen, aber sie war durch ein Portal gekommen, nicht durch die Eingangstür. Es gab hier eine Menge Bücher in eingebauten Bücherregalen, schöne alte Möbel und gedämpftes Licht. Große nackte Fenster, durch die man den Founder’s Square bei Nacht sehen konnte.
    Der Käfig in der Mitte war beleuchtet wie ein Ausstellungsstück. Claire fragte sich, ob der Junge noch immer dort war oder ob er dieses Chaos irgendwie hatte nutzen und entkommen können. Irgendwie hoffte sie das. Was, wenn sich Kyle nicht mehr daran erinnern konnte, warum er in diesem Käfig saß? Das musste schrecklich sein. Claire hinkte zu einem Stuhl und ließ sich darauffallen. In ihrem Kopf drehte sich alles und sie hätte sich am liebsten übergeben, aber das würde sie auf keinen Fall auf
    Amelies edlem Teppich tun. Oliver hatte ihn

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