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Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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in Schach halten können. Aber wenn Sie darauf bestehen, nehme ich das Essen gern an.“ Das gab ihm die Gelegenheit, ihr ein bisschen auf den Zahn zu fühlen und vielleicht herauszufinden, wem sie mit ihrer S u che nach Marty Kirk so sehr auf die Zehen getreten war, dass derjenige gleich vier Schläger schickte, die nach ehemaligen Söldnern rochen, um sie abz u schrecken.
    Sie hielt am Straßenrand an und programmierte das Navigationsgerät auf die Neal Street. Als sie weiterfuhr und den Anweisungen des Navis folgte, hatte sie sich ein bisschen beruhigt. Travis fand, dass ihre Angst nicht zu ihrem kaltblütigen Verhalten passte. Und auch nicht dazu, dass sie ihn, einen Wildfremden, von dem sie gesehen hatte, dass er ein versierter Nahkämpfer war, im Auto mitnahm.
    Er lehnte sich gegen die Tür und blickte nach draußen, um dadurch zu d e monstrieren, dass er keine Bedrohung für sie war. Ryanne. Ein aus dem Ir i schen stammender Name, der kleine Königin bedeutete. Er fand, dass er zu ihr passte. Zumindest passte es zu der Art von Königin, die Travis gefiel.
    Sie hielt auf dem Parkplatz eines grau getünchten Hotels, das über dem weißen Säuleneingang in griechischem Stil ein Schild mit der Abbildung eines Granatapfels zwischen den beiden Wörtern als Pomegranate Inn auswies. Es wirkte zwar nicht übermäßig luxuriös, aber vornehm genug, dass Travis ihr die Frage stellte, die ihm spontan in den Sinn kam.
    „ Sind Sie sicher, dass Sie mich da mit rein nehmen wollen?“ Er deutete an sich hinab. „Dass ich Sie nicht kompromittiere?“
    Sie nickte. „Ganz sicher.“ Sie wollte die Tür öffnen, hielt aber inne und sah ihn an. „Ich hoffe, es ist für Sie in Ordnung, mit aufs Zimmer zu ko m men.“ Sie errötete. „Also, ich habe keine unlauteren Absichten und will Sie ganz sicher nicht in irgendeine peinliche Situation bringen. Aber Sie können sich bei mir erst mal frisch machen, wenn Sie mögen, während ich fürs Essen sorge. Im Inn gibt es leider nur Essen für Hausgäste. Aber wenn Sie wollen, können wir auch in einen Diner oder ein anderes Lokal gehen.“
    Er unterdrückte ein Lachen. Normalerweise war es umgekehrt, dass die Frauen die Männer der unlauteren Absichten verdächtigten. Aber er konnte ihre Reaktion nachvollziehen. Auf seinem Weg hierher hatte mehr als ein Mann angehalten und ihm in einer Weise angeboten, ihn mitzunehmen, die förmlich nach unmoralischem Angebot stank. Auch zwei Frauen hatten si g nalisiert, dass sie ihn nur zu gern mitnehmen würden, wenn er ein bisschen nett zu ihnen wäre. Er war nett zu ihnen gewesen – allerdings ausschließlich im Sinne von respektvoller Höflichkeit, was die Damen enttäuscht hatte. Am Ende waren sie überzeugt, dass Travis schwul sein müsse.
    „ Keine Sorge, Ma’am. Ich fasse das Angebot nicht falsch auf. Und in einem Diner gibt es keine Dusche. Ich könnte aber eine brauchen.“
    Sie atmete auf und stieg aus. Travis tat es ihr nach und folgte ihr ins Hotel. Drinnen sah es doch nach der gehobenen Klasse aus, zu der es wohl gehörte. Parkettboden, Treppenstufen mit Marmorauflagen und Teppichläufern d a rauf, Bilder an den Wänden und einen Concierge, der Travis misstrauisch beäugte und ihm und Ryanne missbilligend nachschaute, als sie Travis ins Dachgeschoss führte, wo sie in einem gemütlichen, aber kleinen Zimmer wohnte. Sie deutete auf eine schmale Tür.
    „ Da ist das Bad. Wenn Sie es benutzen wollen. Handtücher und sogar R a sierzeug ist vorhanden.“
    Travis legte seinen Rucksack in einem Sessel ab und zog seinen Mantel aus, den er darüber legte.
    „ Was möchten Sie essen, Mr. Fox? Ich lasse uns was kommen.“
    Travis zuckte mit den Schultern. „Irgendwas. Ich habe keine Allergien und esse so ziemlich alles, was genießbar ist. Suchen Sie was aus.“
    Er nickte ihr zu und ging ins Bad. Eine heiße Dusche würde ihm guttun. Und eine Rasur, obwohl er sich den Bart absichtlich stehen ließ, da er als Obdachloser selten Gelegenheit hatte, sich zu rasieren. Außerdem hatte O’Hara ihm den Bart in ihrer unverblümten Art mehr oder weniger befohlen: „Sie sehen zu gut aus, Agent Halifax, als dass man Ihnen den Obdachlosen ohne einen Bart abkaufen würde. Also lassen Sie das Ding wachsen und Ihre Haare auch.“
    Er zog sich aus und betrat die Duschkabine. Er drehte das Wasser so heiß auf, wie er es ertragen konnte und genoss, dass die Wärme die Kälte aus se i nem Körper vertrieb.

4
     
    R ya atmete auf, als Tom Fox im Bad

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