Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Tiefen

Gefaehrliche Tiefen

Titel: Gefaehrliche Tiefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
Vom Netzwerk:
dass Unterwasserrecherchen gefährlich sind, aber er hat sie geliebt. Er hat immer gesagt …«, an dieser Stelle hörte Sam ein leises Schluchzen, dann fuhr Elizabeth fort, »wenn er auf einem Trip wie diesem sterben würde … wäre das ein guter Tod … für eine wichtige Sache … an einem Ort, an dem er sein wollte.«
    Heiße Tränen trübten Sams Blick. Das Sprechen fiel ihr schwer, aber mit erstickter Stimme rang sie sich die Worte ab: »Dan hat Sie geliebt, Elizabeth. Er hat Sean geliebt.« Gott, war das grauenvoll! Niemand sollte eine solche Unterhaltung über Tausende von Kilometern hinweg am Telefon führen. So etwas sollte nur von Angesicht zu Angesicht ausgesprochen werden, wenn man sich in den Armen liegen und gemeinsam weinen konnte. Obwohl Sam Dan nur ein paar Tage lang gekannt hatte, würde dieses grauenhafte Ereignis sie und Elizabeth für alle Ewigkeiten miteinander verbinden.
    Wenn sie doch bloß den Glauben und das simple Urvertrauen ihres Vaters hätte, dass Dans Tod durch irgendeinen himmlischen Plan gerechtfertigt war.
Dan ist im Himmel. Gott hat ihn abberufen. Alles ist Teil eines größeren Zusammenhangs. Eines Tages wirst du ihn wiedersehen.
Nichts davon brachte sie über die Lippen.
    Â»Passen Sie auf sich auf, Sam«, sagte Elizabeth sanft.
    Â»Ich tue mein Bestes«, erwiderte Sam. »Und ich werde Sie über alles, was ich herausfinde, auf dem Laufenden halten.«
    Ein leises Klicken auf Elizabeth’ Seite beendete das Gespräch. Einen Moment lang saß Sam in ihrer Koje und starrte aus dem Bullauge. Sah Dan, wie er ein Bierglas hob. Wie er den Birskys sein Foto von Elizabeth und Sean zeigte. Sah ihn lächeln, als er sagte: »Ich weigere mich, eine Tagelöhnerin zur Partnerin zu haben.«
    Sam holte tief Luft und trocknete sich die feuchten Wangen. »Ich
werde
herausfinden, was passiert ist, Dan.«
    Während sie sich die Zähne putzte, hörte sie die Ankerkette aus der Tiefe nach oben rollen. Gerade als sie sich auf die untere Koje stellte und sich anschickte, in das obere Bett zu kriechen, hörte sie Schritte, die die Treppe herunterkamen. Direkt vor ihrer Tür machten sie Halt.
    Sam erstarrte, die Füße auf der unteren Koje, die Hände um den Rahmen des oberen Betts gekrallt. Hörte sie Atemzüge, oder war das lediglich Einbildung? Nach einer Minute zogen sich die Schritte wieder zurück, und sie hätte schwören können, dass sie hörte, wie sich die Tür zu Kabine vier – Dans Kabine – öffnete und schloss. Wer zum Teufel – war die
fiscalia
wieder an Bord? Oder war das ein Besatzungsmitglied? Tony? Der Kapitän? Vielleicht Jon Sanders, der Eigentümer? Santos konnte es nicht sein. Aber durchaus jemand, der für ihn arbeitete. Verflucht noch mal, warum ließen sich diese Kabinen auch nicht von innen abschließen? Sie sprang auf den Boden und rammte den Schreibtischstuhl unter den Türknauf.
    Zitternd kletterte sie in ihre Koje. Während die
Papagayo
durch das Wasser pflügte, sah sie die Wellen unterhalb des Bullauges an der Bootswand hochschwappen. Kein glücksverheißender Delfin diesmal. Nur endloses, dunkles Wasser.

17
    Am nächsten Morgen erwachte Sam mit dem festen Vorsatz, den Job so schnell wie möglich zu Ende zu bringen. Noch vor dem Frühstück wollte sie Eduardo aufstöbern und einen Plan für die Begutachtung der letzten zwei Örtlichkeiten auf Dans Liste erstellen.
    Sie trat in den Gang hinaus. Plötzlich hörte sie, wie sich hinter ihr die Tür zu Dans Kabine öffnete. Sam schnappte nach Luft und drehte sich um.
    Â»Sie müssen Summer Westin sein.« Eine Afroamerikanerin in einem roten T-Shirt und marineblauen Baumwollshorts stand im Türrahmen. Ihr markantes, eckiges Gesicht wurde von winzigen Zöpfchen umrahmt, die am Hinterkopf zu einem kunstvollen Knoten zusammenflossen.
    Sam klappte den Mund zu. Solche Haare hatte sie sich immer gewünscht: Auffällige, ausdrucksstarke Haare. Nicht wie die blassen Spaghettisträhnen auf ihrem eigenen Kopf. Wer zum Kuckuck war das? Hatte der Kapitän Dans Kabine neu vergeben? Ȁh«, stammelte Sam. »Wer …«
    Â»Ich bin J . J.« Die Frau streckte ihr die Hand entgegen. »Von der NPF . Ich bin hier, um Dr. Kazakis Stelle einzunehmen. Summer, oder?«
    Â»Nennen Sie mich Sam.« Unsicher gab Sam ihr die Hand.
    Â»Und Sie

Weitere Kostenlose Bücher