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Gefaehrliche Tiefen

Gefaehrliche Tiefen

Titel: Gefaehrliche Tiefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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ließ es laufen. Whiskey. Er schmeckte wie Jack Daniels. Gut, brannte hinten im Hals. »Danke.« Er gab den Flachmann zurück.
    Â»Dann weiß der Grenzschutz, dass wir hier sind?«, hakte Nikki nach. »Ich will nicht von einem der Bullen erschossen werden, nur weil er mich für einen Tortillafresser hält.«
    Chase entschuldigte sich für Charlies Frau. »Nik macht sich ständig Sorgen.«
    Ryder legte ihr die Hand auf den Unterarm. »Keine Bange. Sie wissen Bescheid, und sie unterstützen uns sogar, weil man sie nicht das tun lässt, was notwendig wäre.«
    Â»Finger weg von meiner Frau«, fuhr Charlie Ryder an, und Nikki schüttelte dessen Hand ab. Entschuldigend hob Ryder die Hände.
    Hatte er die Wahrheit gesagt? Chase’ Blick traf sich kurz mit dem von Nicole, er schaute aber schnell wieder weg. War sie ebenso beunruhigt wie er? Die Operation sollte eigentlich ein Gemeinschaftswerk von Zoll, Grenzschutz und FBI sein. Aber wenn Korruption im Spiel war, konnte hier gleich alles Mögliche passieren.
    Letzte Nacht hatte Nicole ein Internetcafé aufgetrieben und eine E-Mail an ihre alte Freundin
[email protected]
geschrieben. Tatsächlich war das die Adresse ihrer Vorgesetzten beim FBI . Die verschlüsselte Nachricht – Betreff: Nikkis Urlaubsbericht – enthielt massenhaft Details über ihre Reisegefährten, deren Pläne und, das Wichtigste, Dreads Handynummer. Die war Gold wert, denn sie verriet den lang gesuchten Zugang zum Netzwerk der New American Citizen Army.
    Â»Rhondas« Antwort lautete:
Freut mich, dass du deinen Ausflug genießt. Ich nehme an, du trägst deinen neuen Schmuck bei der Gelegenheit. Wenn nicht, legst du ihn doch bestimmt Jetzt Gleich an.
    Im Klartext hieß das: Weiter so, ab sofort tragt ihr den GPS -Sender und die Mikrofone.
Jetzt Gleich
war der vereinbarte Notruf. Aber Chase wusste nicht mit absoluter Sicherheit, ob seine Leute da draußen ihre Gespräche wirklich mitverfolgten.
    Dread starrte ihn und Nicole an. Auch Ryder betrachtete sie stirnrunzelnd. Chase lachte gezwungen. »Ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass ihr vom Grenzschutz seid?«
    Â»Lass die Fragerei«, stauchte Dread ihn zusammen.
    Chase sah ihn an. »Ich bin hier, oder? Das war doch nur, um Zeit totzuschlagen.«
    Dread schob sich das Nachtsichtgerät über die Augen und drehte sich wieder zur Wüste um.
    Chase hoffte, das winzige Mikrofon am Kragen seiner – oder das an Nicoles – Weste schnappte ihre Gespräche lückenlos auf. Und er hoffte, dass ihre Rückendeckung in Empfangsreichweite war. Der Code »Jetzt Gleich« sollte einem Team aus hiesigen Polizisten und FBI -Agenten signalisieren, dass sie schnellstens anrücken und den ganzen Haufen verhaften sollten. Aber war dieses Team tatsächlich auf dem Posten?
    Â»Scheiße, ist das kalt hier. Hast du nicht gesagt, dass sie jeden Moment kommen?« Nicole zog ein Päckchen Kaugummi aus der Tasche, nahm sich einen Streifen heraus und hielt dann den Rest fragend in die Runde. Keiner ging auf das Angebot ein. Also schob sie sich den Streifen in den Mund und kaute ein paarmal darauf herum. »Letzte Woche habe ich von diesen Kakerlaken gelesen, deren Leichen man nicht weit von hier gefunden hat. Gute Arbeit, Kumpels.«
    Randy drehte sich zu Marshall und Ryder. Chase war sich nicht sicher, aber er hatte den Eindruck, sie lächelten.
    Â»Halt’s Maul«, zischte Dread nach hinten. »Habe ich nicht gerade gesagt, ihr sollt keine Fragen stellen?«
    Â»Das war keine Frage«, erwiderte Nicole und warf trotzig den Kopf in den Nacken. »Ich wollte euch ein Komplim…«
    Â»Ich sehe was«, unterbrach Dread sie.
    Alle drängten sich um den Ausguck und setzten ihre Nachtsichtgeräte auf.
    Als Erstes erspähte Chase einen Mann, groß, korpulent und ohne Kopf. Schnell wurde ihm klar, dass er einen Jungen sah, vielleicht vierzehn, bepackt mit einem Rucksack, doppelt so groß wie er.
    Â»Drogenkurier«, knurrte Marshall.
    Durchaus möglich. Der Rucksack konnte einen Ballen Marihuana enthalten. Der Mann, der ein paar Schritte hinter dem Jungen ging, trug zwei aus allen Nähten platzende schwarze Plastikmüllbeutel, in denen ebenfalls Drogen stecken mochten. Nicht ins Bild passte jedoch die Frau, die hinter ihm hertrottete, ein Babytragetuch vor die Brust gebunden und eine kleine Tasche um die Schulter

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