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Gefaehrliche Ueberraschung

Gefaehrliche Ueberraschung

Titel: Gefaehrliche Ueberraschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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mit den Resultaten der Laboruntersuchung des Autos und kam dann auf Ramon Gonzalez und seinen Bruder zu sprechen.
    »Im Moment sind die beiden unsere Hauptverdächtigen. Sehen Sie sich bitte in Rositas Wohnung um, ob Sie irgendetwas finden, das darauf hindeutet, dass ihr Ex sie bedroht oder Geld von ihr gefordert hat. Achten Sie auch auf mögliche Hinweise bezüglich seines augenblicklichen Aufenthaltsortes. Sie gehören zur Truppe, Fred. Sie wissen, was zu tun ist. Wir haben uns na-türlich einen Durchsuchungsbescheid besorgt.«
    Fred bemerkte, wie gespannt Chris und Bobby zuhörten und herausbekommen wollten, mit wem er telefonierte. »Mache ich«, sagte er. »Und wenn Sie Rosita sehen, sagen Sie ihr, dass die Jungen sehr brav sind und sich freuen, dass sie Mistress Reilly ein wenig zur Hand geht.«
    »Aber sagen Sie ihr auch, dass sie Weihnachten bei uns sein soll«, schrie Bobby.
    »Und fragen Sie Mommy, wann wir den Baum schmücken.«
    Jetzt schien selbst Chris den Tränen nahe zu sein.
    »Was werden Sie ihnen sagen?«, fragte Waters mitfühlend.
    »Gut, mache ich. Sehr gern sogar«, sagte Fred in die Muschel.
    Er sah die Jungen an. »Mommy glaubt offenbar, sehr müde zu sein, wenn sie nach Hause kommt. Daher würde es sie freuen, wenn wir heute den Baum ohne sie schmücken.«
    Die Skepsis auf den Mienen der Jungen entging ihm nicht.
    »Traut ihr mir das etwa nicht zu? Ich kann die Kerzen wirklich gut an den Zweigen befestigen und reiche bis an die Spitze. Euren Lieblingsschmuck lassen wir erst mal in den Kartons, damit eure Mommy ihn aufhängt. Was haltet ihr davon?«
    93

    »Na, dann viel Glück«, meinte Keith Waters und beendete das Gespräch.
    Willy Meehan schnarchte im Schlafzimmer, und Schwester Cordelia war auf der Wohnzimmercouch fest eingeschlafen, als Alvirah gegen Mitternacht in ihr Apartment schlich.
    Cordelia hielt eine Zeitung in den Händen, und auf ihrer Nase saß ihre Brille. Alvirah entfernte behutsam Zeitung und Brille, schaltete das Licht aus und ging auf Zehenspitzen erst ins Bad und dann ins Schlafzimmer.
    Jetzt, als sie zu dritt in Morgenröcken am Frühstückstisch sa-
    ßen, berichtete sie ausgiebig davon, was alles geschehen war, seit sie Cordelia angerufen und gebeten hatte, sich um Willy zu kümmern.
    »Die Lösegeldübergabe soll heute erfolgen. Um sechs Uhr abends. Und ich bin fest entschlossen, Regan in einem der nicht gekennzeichneten Polizeiautos zu folgen«, erklärte Alvirah und strich großzügig Butter auf ein Muffin.
    Endlich von dem quälenden Implantat befreit, sah Willy schon fast wieder aus wie er selbst und hörte sich auch so an.
    »Alvirah, mein Schatz, es beunruhigt mich, dass du schon wieder auf Verbrecherjagd gehen willst«, begann er zu protestieren, schüttelte aber gleich darauf den Kopf. »Sinnlos«, brummte er vor sich hin.
    Cordelia, die älteste von Willys sechs Schwestern, war vor fünfzig Jahren mit siebzehn in den Orden eingetreten. Mittlerweile Oberin eines kleinen Konvents auf der Upper West Side, widmete sie mit vier weiteren Nonnen ihre Zeit den Bedürftigen in ihrer Gemeinde.
    So unterhielten die Ordensschwestern neben vielen anderen Aktivitäten einen Hort, in dem Kinder nach der Schule bleiben konnten. Vor zwei Jahren hatte Alvirah ein vermisstes, sieben-jähriges Kind aufgespürt, das zu Cordelias Schützlingen gehörte.
    Nach mehr als vierzig Jahren konnte Cordelia an ihrer 94

    Schwägerin nichts mehr überraschen, auch kein Lotteriegewinn von vierzig Millionen Dollar.
    Alvirah und Willy hatten sich mit ihrem überraschenden Reich-tum höchst großzügig gezeigt, die Millionen waren ihnen nicht zu Kopf gestiegen. »Sie sind dieselben einfachen, realistischen Menschen geblieben, die sie schon immer gewesen sind«, erzählte Cordelia allen, die es hören wollten. »Willy kommt noch immer angelaufen, wenn jemand in unserer Gemeinde einen Klempner braucht. Allerdings hat sich Alvirah zu einer erstklassigen Ama-teurdetektivin gemausert, seit sie keine Wohnungen mehr putzt.«
    Mit ihrer aufrechten Haltung und zupackenden Art erwarb sich Cordelia Vertrauen und Respekt. Sie hatte auch ein Talent dafür, sofort zum Kern einer Sache vorzustoßen.
    »Gehen Lösegeldübergaben für gewöhnlich positiv aus?«, wollte sie wissen.
    »Sie verlaufen in Romanen erfolgreicher als in der Realität.«
    Alvirah seufzte. »Und wenn auch nur ein Detail schief läuft, geraten die Entführer sehr leicht in Panik.«
    Cordelia schüttelte den Kopf. »Ich werde die

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