Gefaehrliche Ueberraschung
Typ für komplizierte Strategien. Andererseits…«
Er zuckte mit den Schultern und schaute auf seine Armbanduhr. »Es ist gleich neun, Regan. Warum fahren wir nicht zusammen hinunter und versuchen, im Kiosk etwas in Erfahrung zu bringen? Danach bringe ich das alles hier ins Labor.«
Er blickte Nora an. »Ich weiß, wie belastend es für Sie ist.
Aber unter Umständen erweist sich dieses Geschenk als wichtig.
Vielleicht finden sich Fingerabdrücke, die mit den in der Limousine festgestellten identisch sind. Falls der Rahmen nicht aus dem Kiosk stammt, werden wir nachforschen, wo er gekauft wurde. Und vielleicht kann jemand im Kiosk den Käufer des Teddys beschreiben.«
Nora nickte. »Okay.« Sie war eindeutig den Tränen nahe.
Jack wandte sich Regan zu. »Lassen Sie uns gehen.«
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nterdessen beugte sich Alvin Luck auf der Upper West U Side und nur anderthalb Kilometer vom Krankenhaus entfernt über seinen Teller mit Hafergrütze. Er schwelgte in der Vorstellung, welche Freude sein Geschenk Nora Regan Reilly vielleicht gerade in diesem Augenblick bereitete.
Klugerweise hatte er sich an seine Entscheidung gehalten, seine Mutter über den Kauf des Plüschteddys im Unklaren zu lassen. Doch damit war die Grenze seiner Klugheit erreicht.
»Du hast die Karte nicht unterschrieben?«, keifte Mrs. Luck, als sie sich schwerfällig auf den Stuhl ihrem Sohn gegenüber setzte. »Ist dir dein Verstand abhanden gekommen? Was hast du dir dabei nur gedacht? Sie hätte dir doch bei der Veröffentlichung deiner Romane helfen können. Großer Gott, Ihr Lektor ist schließlich Michael Korda!«
ommt Mommy bald nach Hause?«
KDas war die erste Frage von Chris und Bobby, als sie um halb acht die Augen aufschlugen. Wenigstens haben sie lange und gut geschlafen, dachte Fred.
»So bald wie möglich.«
Mit einer Decke und einem Kopfkissen hatte sich Fred auf der Couch ein Lager bereitet. Es wäre bequemer gewesen, sich auf Rositas Bett auszustrecken, doch das brachte er nicht über sich.
Es wäre ihm wie eine grobe Verletzung ihrer Privatsphäre vor-gekommen.
Der tiefere Grund war natürlich der, dass alles im Schlafzimmer geradezu überwältigend an sie erinnerte.
Auf der Kommode stand ein Foto von ihr, auf dem sie lä-
chelnd die Arme um ihre Söhne schlang. Dem Flacon entströmte ein Hauch des Parfüms, das sie bei ihrem letzten Treffen getra-91
gen hatte. Und als er im Schrank nach Bettzeug suchte, fiel sein erster Blick auf ihren weißen Seidenmorgenrock und ein Paar Satinpantoffeln.
Cinderella, dachte er und verspürte einen feinen Stich.
Kurz vor dem Einschlafen hatte er Josh Gaspero angerufen, den Freund, mit dem er in der Karibik segeln wollte. »Nicht da«, murmelte er verdrossen, als sich der Anrufbeantworter einschaltete. »Typisch. Vermutlich ist er auf einen Schluck oder zwei zu Elaine’s gegangen.« Er hinterließ eine kurze Nachricht: »Bin aus bestimmten Gründen verhindert. Details unwichtig. Versuche später zu euch zu stoßen. Ich weiß, wo ihr anlegt.«
Jetzt sah er zu, wie Chris und Bobby im Bad zu ihren Zahnbürsten griffen, ohne dazu ermahnt werden zu müssen. Aber als sie ihre Gesichter höchst oberflächlich mit Wasser bespritzten, entschloss sich Fred zum Eingreifen. »Ihr wascht euch, als würdet ihr Rollkragenpullover tragen, wie meine Mutter immer zu mir sagte.« Entschlossen seifte er einen Lappen ein und schritt zur Tat.
Während er Kaffee zubereitete, gossen sich die Jungen Orangensaft ein und schütteten Cornflakes in Schalen. »Könntest du bitte Weißbrot in der Röhre toasten?«, fragte Chris. »Unser Toaster ist kaputt, und Mommy hat uns verboten, das Gas anzu-schalten.«
»Sie wird fuchsteufelswild, wenn wir in der Nähe des Herds spielen«, fügte Bobby hinzu.
»Recht hat sie«, kommentierte Fred.
Er fragte sich, ob die Kriminaltechniker irgendetwas von Bedeutung in der Limousine entdeckt hatten. Inzwischen mussten sie den Wagen gründlich unter die Lupe genommen haben. Alvirah Meehan hatte ihn noch gestern Abend von ihrer Wohnung aus angerufen und vom dem Fund des Wagens berichtet. »Regan bat mich, Ihnen das mitzuteilen. Sie möchte, dass Sie umfassend über alle Ereignisse auf dem Laufenden gehalten werden.«
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Als sie mit dem Frühstück fertig waren, klingelte das Telefon.
»Hier Sergeant Keith Waters vom Dezernat«, meldete sich eine Stimme. »Ich rufe im Auftrag von Captain Reilly an und möchte Sie über den Stand unserer Ermittlungen informieren.«
Er begann
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