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Gefaehrliche Verstrickung

Gefaehrliche Verstrickung

Titel: Gefaehrliche Verstrickung Kostenlos Bücher Online Lesen
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werden.«
    »Dafür werde ich sorgen.«
    »Ich kann und will nicht darauf bestehen, dass Sie Phoebe noch für einen Monat oder zwei bei uns lassen. Aber ich lege es Ihnen wirklich sehr ans Herz. Zu Ihrem Wohl, wie auch zum Wohle Ihrer Frau Mutter.«
    »Das kann ich nicht.« Da sie ihn sehr respektierte, lag ihr viel daran, dass er sie verstand. »Ich habe es ihr versprochen. Als ich sie letztens hierherbrachte, habe ich ihr geschworen, sie spätestens im Frühling wieder nach Hause zu holen.«
    »Meine Liebe, ich muss Sie sicher nicht daran erinnern, dass Ihre Mutter im Koma lag, als Sie hier eintraf. Sie wird von diesem Versprechen nichts mehr wissen.«
    »Aber ich.« Sie ging zu ihm hin und reichte ihm nochmals die Hand. »Danke für alles, was Sie für uns getan haben und sicherlich noch in Zukunft tun werden. Ich werde Mama jetzt mitnehmen.«
    Er wusste , dass alle weiteren Ratschläge nichts fruchten würden. Dr. Schroeder hielt ihre Hand einen Moment länger als nötig fest. »Rufen Sie mich jederzeit an, auch wenn Sie nur mit mir reden möchten.«
    »Das tue ich gern.« Wieder standen ihr die Tränen in den Augen, wie beim ersten Mal, als sie mit ihm gesprochen hatte. »Ich werde sehr gut auf sie aufpassen.«
    Und wer kümmert sich um dich? fragte sich Dr. Schroeder, als er sie in den Korridor hinausbegleitete.
    Schweigend gingen sie nebeneinander her. Sofort tauchte wieder die Erinnerung an frühere Besuche und schwere Gänge durch diese breiten Korridore auf. Es war nicht immer so still hier gewesen. Manchmal hatte sie Schreie hinter den Türen gehört, oder schlimmer noch, irres Gelächter. Als sie ihre Mutter zum ersten Mal hier einlieferte, hatte sie ausgesehen wie eine zerbrochene Puppe, die Augen weit aufgerissen, der Blick starr, der Körper schlaff. Adrianne war damals erst sechzehn Jahre alt gewesen, doch sie hatte sich ein Zimmer in einem nahe gelegenen Motel gemietet, um ihre Mutter täglich besuchen zu können. Drei lange Wochen muss te sie warten, bis Phoebe zum ersten Mal wieder gesprochen hatte.
    Panik. Adrianne spürte das gleiche Gefühl in sich aufsteigen wie damals, als sie so sicher gewesen war, dass ihre Mutter in diesem schmalen, weißen Bett sterben würde, auf der Intensivstation, umgeben von Fremden. Doch dann hatte sie endlich wieder gesprochen. Nur ein Wort. Adrianne.
    Von da ab hatte sich ihr gemeinsames Leben schlagartig verändert. Adrianne hatte alles Menschenmögliche unternommen, damit Phoebe die beste ärztliche Pflege erhielt, die es gab. Alles, einschließlich eines Briefes an Abdu, in dem sie ihn um Hilfe bat. Als er ablehnte, hatte sie andere Möglichkeiten gefunden. Sie holte tief Luft, als sie um eine Ecke bogen. Und sie würde wieder andere Mittel und Wege finden.
    Im Richardson Institut lebten die nicht gewalttätigen Patienten in geräumigen Zimmern, die elegant wie Suiten in einem Fünf-Sterne-Hotel eingerichtet waren. Im Gegensatz zum Ostflügel mit seinen Gittern und Schlössern, in dem
    Phoebe im Jahr zuvor zwei grauenvolle Wochen hatte verbringen müssen, waren die Sicherheitsmaßnahmen hier bewußt unauffällig.
    Adrianne fand ihre Mutter am Fenster sitzend vor, das rote Haar frisch gewaschen und sorgfältig aus dem Gesicht gekämmt. Sie trug ein hellblaues Kleid mit einem goldenen Schmetterling am Kragen.
    »Mama.«
    Phoebe drehte sich um. Ihr sorgfältig geschminktes Gesicht erstrahlte. Mit all ihrer schauspielerischen Kraft, die sie noch besaß, gelang es ihr, die Hoffnungslosigkeit zu verbergen, die sie ständig umfing, als sie mit ausgebreiteten Armen aufstand. »Addy.«
    »Du siehst großartig aus.« Adrianne hielt sie fest umschlungen und atmete tief den Duft des Parfüms ein, das ihre Mutter angelegt hatte. Für einen Augenblick wünschte sie sich nichts sehnlicher, als in der Umarmung ihrer Mutter zu verharren, wieder ein Kind zu sein. Doch sie machte sich frei und lächelte, damit sie nicht merkte, wie sie sie musterte.
    »Du siehst gut erholt aus«, sagte sie erleichtert.
    »Ich fühlte mich wunderbar, besonders jetzt, da du hier bist. Es ist schon alles gepackt.« Nur mit Mühe konnte sie ihre Nervosität unterdrücken. »Wir fahren nach Hause, nicht wahr?«
    »Ja.« Ihre Entscheidung war richtig gewesen, durchfuhr es Adrianne, als sie Phoebes Wange streichelte. Sie muss te es sein. »Möchtest du noch mit jemandem sprechen, bevor wir gehen?«
    »Nein, ich habe mich schon verabschiedet.« Sie streckte ihre Hand aus. Sie wollte weg. So schnell wie

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