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Gefaehrliche Verstrickung

Gefaehrliche Verstrickung

Titel: Gefaehrliche Verstrickung Kostenlos Bücher Online Lesen
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möglich. Doch sie wusste auch, dass eine gute Schauspielerin Wert auf einen eleganten Abgang legen sollte. »Dr. Schroeder, wie nett von Ihnen, dass Sie gekommen sind. Ich möchte mich sehr herzlich bei Ihnen bedanken.«
    »Passen Sie nur gut auf sich auf, das ist Dank genug.« Er hielt ihre Hand zwischen den seinen fest. »Sie sind eine außergewöhnliche Frau, Phoebe. Und Sie haben eine außergewöhnliche Tochter. Ich sehe Sie dann nächste Woche.«
    »Nächste Woche?« Ängstlich griff Phoebe nach Adriannes Arm.
    »Du wirst zur Therapie herkommen«, erklärte ihr Adrianne beruhigend. »Auf ambulanter Basis.«
    »Aber wohnen werde ich zu Hause, mit dir.«
    »Aber ja. Ich werde dich dann zur Therapiestunde herbringen. Es ist eine schöne Fahrt. Dann kannst du mit Dr. Schroeder alles besprechen, was dir am Herzen liegt.«
    »In Ordnung.« Sie entspannte sich ein genug, um ein Lächeln zustande zu bringen. »Können wir gehen?«
    »Laß mich deine Sachen tragen.« Adrianne nahm den kleinen Koffer hoch und drückte dann, weil sie das Gefühl hatte, Phoebe brauchte es, noch einmal aufmunternd ihre Hand. »Nochmals vielen Dank, Doktor. Heute ist ein herrlicher Tag«, begann sie, als sie den Korridor entlanggingen. »Die Fahrt hierher war wunderschön, die Bäume blühen, und die Wiesen sind voller Blumen.« Sie traten hinaus in den Sonnenschein und atmeten tief die würzige Luft ein. »Jedesmal, wenn ich hierherfahre, denke ich daran, wie schön es wäre, auf dem Land zu wohnen. Danke, Robert.« Der Fahrer hatte ihr den Koffer abgenommen. Dann stieg sie mit ihrer Mutter in die Limousine. »Und wenn ich wieder in New York bin, möchte ich gar nicht woanders leben.«
    »Du bist glücklich dort.« Phoebe muss te heftig schlucken, als der Wagen das Institutsgelände verließ. Entkommen. Sie war wieder einmal davongekommen.
    »Ich habe New York immer gemocht. Vom ersten Augenblick an. Erinnerst du dich noch an den ersten Nachmittag, als du, Celeste und ich kreuz und quer durch die Stadt spaziert sind? Ich dachte damals, das ist der wunderbarste Ort der Welt.«
    »Wird Celeste dasein?« Celeste hatte die Tickets besorgt. Sie würde sie vom Flughafen abholen.
    »Sie sagte, sie würde später vorbeikommen. Sie arbeitet gerade an einem neuen Stück.«
    Blinzelnd heftete sich ihr Blick auf Adriannes Gesicht. Ihr kleines Mädchen war erwachsen geworden. Sie fuhren nur nach Hause, waren nicht auf der Flucht vor Abdu. Niemand würde Adrianne mehr etwas zuleide tun. »Ich bin so froh, dass du sie hattest, während... während ich krank war.« Dann sah sie aus dem Fenster. Adrianne hatte recht. Es war wirklich ein wunderschöner Tag. Vielleicht der schönste, den sie je erlebt hatte. »Jetzt fühle ich mich wieder viel besser«, sagte sie zu Adrianne gewandt und gab ihr lachend einen Kuss auf die Wange. »Tatsächlich habe ich mich nie besser gefühlt. Ich kann es kaum erwarten, wieder zu arbeiten.«
    »Mama...«
    Sie spürte ihren Adrenalinspiegel ansteigen wie Champagner in einem Glas, schnell und schäumend. »Bitte, sag mir nicht, dass ich mich ausruhen soll. Ich habe mich lange genug ausgeruht. Ich brauche nur ein gutes Drehbuch.« Sie faltete die Hände in der sicheren Annahme, dass bereits ein Skript auf sie wartete. »Es wird Zeit, dass ich mich wieder um mein kleines Mädchen kümmere. Sobald sich herumgesprochen hat, dass ich wieder verfügbar bin, werden die Angebote schon eintrudeln, keine Sorge.«
    Sie war ganz optimistisch, was neue Rollen, Geschäftsessen mit Produzenten und Reisen, die sie gemeinsam mit Adrianne unternehmen würde, anbelangte, und sprach voller Begeisterung darüber. Adrianne sagte wenig. Sie wusste , dass diese Euphorie und das völlig unrealistische Planen genauso symptomatisch für die Krankheit ihrer Mutter waren wie die tiefen Depressionen. Doch angesichts der Leiden ihrer Mutter brachte Adrianne es nicht übers Herz, ihr diese Illusionen zu zerstören.
    »Oh, ich möchte gar nicht daran denken, wie du hier ganz allein leben muss test«, begann Phoebe, als sie die Wohnung betraten.
    »Ich war fast nie allein.« Nachdem sie den Koffer abgestellt hatte, zog Adrianne ihre Kostümjacke aus. »Celeste war öfter hier als in ihrer eigenen Wohnung. Sie hat ihr Versprechen, sich um mich zu kümmern, sehr ernst genommen.«
    Plötzlich blickten Phoebes Augen wieder sorgenvoll. Ohne die Kostümjacke wirkte Adrianne viel jünger. So verletzbar. »Ich wusste , dass sie das tun würde. Ich habe mich fest darauf

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