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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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seine beiden Verlobten dazu gebracht, ihre Wahl noch einmal zu überdenken. Ganz einfach.«
    Grace schüttelte den Kopf. »Dann war es zu EINFACH , wenn das alles war, was es brauchte, um die Verlobungen aufzulösen.«
    »Und genau so habe ich das auch gesehen. Ich glaube allerdings nicht, dass Harry meine Meinung teilte.« Wieder zuckte sie mit den Schultern. »Na ja. Wir haben noch unser ganzes Leben vor uns, um uns darüber zu streiten.«
    Grace nahm die Resignation in der Stimme ihrer Freundin wahr und fühlte mit ihr. Mit beiden. Wenn Kate und Harry doch nur einen Weg finden könnten, ihre Feindseligkeiten beiseitezuschieben. Sie waren verheiratet. Nichts würde etwas daran ändern. Aber sie könnten eine richtige Ehe aufbauen. Grace hätte jeden Shilling gegeben, den sie besaß, jeden Quadratmeter Besitz, damit die beiden diese Chance bekamen.
    Sie hatte so wenig Zeit gehabt, um ihre eigene Ehe zu bewahren. Sie hatte hart daran gearbeitet, obwohl sie gewusst hatte, dass ein Mann, dessen Spitzname »die Perfektion« war, niemals freiwillig ein ungeschicktes Ding wie sie erwählt hätte. Und sie glaubte, dass er sie inzwischen doch schätzte.
    Es hatte jedoch nicht ausgereicht, um die Kluft zwischen ihnen zu überwinden. Als Diccan die Möglichkeit bekommen hatte, um aus der Ehe auszubrechen, hatte er die Chance ergriffen. Und Grace war mit bittersüßen Erinnerungen und einem leeren Haus zurückgeblieben, das sie einst zu ihrem Zuhause hatte machen wollen. Sie wollte nicht, dass Kate und Harry das gleiche Schicksal erleiden mussten.
    Grace schreckte auf, als sie Beas Hand auf ihrem Arm spürte. Sie sah hoch und erblickte Kate, die wie ein Kind zusammengerollt auf der Seite lag und bereits schlief. Sie verspürte den Impuls, einen Kuss auf Kates Stirn zu hauchen. Lächelnd betrachtete sie ihre Freundin. Kate würde ihr vermutlich einen Klaps geben, wenn sie es versuchen sollte. Also folgte sie Bea. Als sie durchs Zimmer ging, machte Grace den Fehler, einen Blick aus Kates Fenster zu werfen. Wie angewurzelt blieb sie stehen. Ihr Herz hämmerte. Hinten bei den Stallungen sah sie einen Mann. Einen Mann, den sie kannte. Er hatte Tage damit zugebracht, ihr Haus zu beobachten – genau wie er jetzt dieses Haus observierte.
    Er trug andere Kleidung. Als er sich vor ihrem Haus herumgedrückt hatte, hatte er wie ein Adliger ausgesehen, der anscheinend ziellos herumgeschlendert war. Er hatte Stultz -Jacketts und einen glänzenden Zylinder getragen. Heute war er wie ein Arbeiter gekleidet und hatte einen Schlapphut auf dem Kopf. Es spielte keine Rolle, was er trug. Sie würde seine lässige Haltung und die schlaksige Gestalt überall wiedererkennen. Das letzte Mal, als er vor einem Haus gestanden hatte, in dem sie sich befunden hatte, war sie vergiftet worden.
    Sie wollte sich gerade umdrehen, als er die Schultern straffte. Dann verneigte er sich, sodass sie davon ausgehen musste, dass er sie ebenfalls gesehen hatte. Mit pochendem Herzen rannte sie zu Harry.
    Glücklicherweise wartete Harry am Fuß der Treppe auf sie. »Was ist los?«, wollte er wissen und wirkte wachsam.
    Sie packte ihn am Arm. »Harry, hinter den Stallungen steht ein Mann und beobachtet das Haus. Ich habe ihn wiedererkannt. Ich glaube nicht, dass er für dich arbeitet.«
    Harry zögerte keine Sekunde. »Mudge!«, rief er und rannte schon in Richtung des hinteren Teils des Hauses.
    Mudge tauchte aus dem Nichts auf, warf Harry eine Pistole zu und folgte ihm nach draußen.
    Als Harry zurückkehrte, hatte Grace die besorgte Bea in den gelben Salon gebracht und schenkte ihr Tee ein. Harry kam direkt zu den beiden.
    »Nichts«, sagte er. »Bist du dir sicher, dass du ihn wiedererkannt hast?«
    »Genau wie er mich erkannt hat«, versicherte Grace. Sie stellte die Teekanne aus Sèvres -Porzellan ab und sah ihn an. »Kate schwebt wirklich in Gefahr, oder?«
    Harry trat an den Bartisch und schenkte sich ein Glas Whisky ein. »Ja, das tut sie. Deshalb brauche ich deine Hilfe, damit sie im Haus bleibt, wo wir sie beschützen können. Sie kann nicht einfach herumspazieren, als wäre nichts gewesen. Sie hört allerdings nicht auf mich.«
    Grace konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Diplomatie gehört nicht gerade zu deinen Stärken, Harry.«
    Er leerte sein Glas in einem Zug und stellte es ab. »Und deshalb bitte ich dich darum. Ich habe noch einiges zu erledigen.«
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Grace, wie er zusammenzuckte. Als alter Hase im Umgang mit Soldaten

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