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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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das Brennen des Antiseptikums spürte.
    Drake konnte einfach nicht anders. Er zuckte zusammen, als ob er einen Stromschlag erhalten hätte. „Ben … “, knurrte er.
    „Tut mir leid“, sagten Ben und Grace gleichzeitig. Sie lachte, ein leises, weiches Schnaufen.
    Ben warf ihm einen kurzen Blick zu, um sich gleich darauf wieder auf Grace zu konzentrieren. Er war ein guter Arzt. Der beste. Drake musste sich zurückhalten. Sie war von oben bis unten mit Schrammen und Schnitten übersät, da war es nur natürlich, dass es ein wenig wehtat, wenn Ben die Wunden säuberte.
    Aber verdammt noch mal! Er hasste den Gedanken, dass ihr Schmerzen zugefügt wurden. Hasste es.
    „Also … “ Ben hatte eine Pinzette sterilisiert und arbeitete an etwas in ihrer Hand. „Zurück zu meiner Frage. Wie heißen Sie? Ich muss noch ein wenig an meinem Umgang mit Patienten arbeiten, das sagen mir jedenfalls alle immer wieder, und um das zu tun, brauche ich einen Namen.“
    „Grace“, sagte sie leise, um gleich darauf scharf Luft zu holen. Ben hörte augenblicklich auf. „Tut mir leid. Nein, alles in Ordnung. Ich bin eine schreckliche Memme. Grace Larsen.“
    „Mh-mhh.“ Bens Stimme hatte jenen abgelenkten Ton, der bedeutete, dass er sich gerade absolut auf sein Tun konzentrierte. „Und was machen Sie so, Grace Larsen?“
    „Ich bin Künstlerin.“
    „Künstlerin, wie? Verstehe.“ Bens Hände hielten inne, und er warf Drake einen Blick zu. Er wusste, was sich in dessen Arbeitszimmer befand. Dann konzentrierte er sich wieder auf sie und begann damit, ihr Gesicht zu säubern. „Was ist denn hier passiert? Hat da jemand versucht, ein Loch zu bohren?“
    „Könnte man so sagen.“ Ihre Stimme war trocken. „Mit der Mündung einer Pistole. Das war ganz und gar nicht lustig.“
    „Nein, darauf könnte ich wetten. Das Metall hat Ihre Haut aufgerissen, aber ich möchte die Wunde lieber nicht nähen. Ich bin kein plastischer Chirurg, und Sie sind viel zu schön, als dass ich an Ihrem Gesicht herumpfuschen möchte. Aber vielleicht lassen Sie später noch mal jemanden danach sehen. Ich klebe erst mal ein paar Steri-Strips darauf. Wie geht’s uns inzwischen so, Boss?“ Ben hob die Stimme, ohne zu ihm hinüberzusehen. „Ich bin hier gleich fertig.“
    Grace warf einen Blick an Ben vorbei auf Drake. Ben sah, wie sich ihre Augen weiteten. „Hören Sie, mir geht’s wirklich gut. Bitte kümmern Sie sich um ihn.“
    Ben platzierte sorgfältig den letzten Wundverschlussstreifen und sah zu Drake, der sich nur noch mit schierer Willenskraft aufrechthielt.
    Ben schrubbte sich sorgfältig, aber schnell, die Hände, zog sich ein neues Paar Latexhandschuhe an und kam mit einer großen Spritze in der Hand auf Drake zu.
    „Okay, mein Freund, jetzt sind Sie dran, und das ist auch höchste Zeit.“ Er schnitt Drakes Hemd auf und musterte die Wunde sorgfältig, ohne sie zu berühren. „Querschläger“, sagte er schließlich. „Da haben Sie noch mal verdammtes Glück gehabt. Wenn die Kugel nicht schon den größten Teil ihrer Wucht verloren hätte, als sie sich in Ihr dickes Fell bohrte, würden Sie jetzt möglicherweise nicht mehr unter den Lebenden weilen. Aber zum Glück sitzt das Ding nicht so tief und wird relativ leicht zu entfernen sein. Oh Mann, Drake, da haben Sie aber echt noch mal Glück gehabt!“
    Ben füllte die große Spritze sorgfältig mit einem Anästhetikum.
    „Nicht zu viel von dem Zeug“, sagte Drake. „Ich will meinen Arm und meine Schulter noch bewegen können.“
    Ben sah ihn entsetzt an. Drake hätte beinahe gelächelt. Es war gar nicht so leicht, einen Unfallchirurgen zu schockieren.
    „Sie sind verrückt. Ich kann doch keine Schussverletzung nähen, wenn die Stelle nicht ordentlich betäubt ist. Sie könnten gar nicht stillhalten, und das müssen Sie. Also wirklich, Drake, wir sind doch hier nicht irgendwo in Afghanistan, wir sind mitten in Manhattan. Wenn ich eine Schusswunde säubere, muss ich in die Wunde hineingehen und abgestorbenes Gewebe entfernen. Das tut höllisch weh, wenn ich Sie nicht mit Betäubungsmittel vollpumpe.“
    „Nein.“ Drake gelang es mit übermenschlicher Anstrengung, mit fester Stimme zu widersprechen. „Nur das absolute Minimum.“
    Er konnte es sich nicht leisten, auf den Gebrauch von Arm und Schulter zu verzichten, nicht mal für eine Stunde. Er hatte keine Ahnung, wie schwer seine Sicherheitsmaßnahmen in Mitleidenschaft gezogen waren. Sein Instinkt sagte ihm, dass er hier sicher

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