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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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gehen voran?«, fragte Tucker und betrachtete die Informationssäule des Jägerexponats.
    »Ja und Nein. Im Kriegsverlauf sind so viele Unterlagen verloren gegangen, dass es meine Arbeit ziemlich erschwert. Aber nach dem, was ich heute so gehört habe, machst du Fortschritte.«
    »Kommt darauf an«, antwortete Tucker mit einem zurückhaltenden Lächeln. »Was hast du gehört?«
    »Die Anlage beruht auf einer ziemlich engen Gemeinschaft. Ich habe gehört, der neue Kern sei schon in ein paar Tagen für den Testlauf bereit. Ich habe das Gefühl, da ist eine Belohnung angebracht.« Sie legte ihm einen Arm um die Taille und drückte ihn.
    »Öffne den Champagner lieber noch nicht. Wie ich gestern Abend erst zu Reo gesagt habe, es gibt noch eine halbe Million Dinge, die schiefgehen können. Und dass mir unser geliebter Demipräzentor ständig im Nacken sitzt, macht es auch nicht leichter.«
    Als er Reo Jones erwähnt hatte, war Patricia zusammengezuckt. »Tucker, dieser Reo ...«
    »Nicht schon wieder, Patricia«, winkte er ab. Wir haben diese Debatte schon oft genug geführt. Ich bin ein großer Junge. Laut ausgesprochen klang es besser. »Ich suche mir meine Freunde selbst aus.«
    »Ich will nur dein Bestes«, gab sie zurück. »Er hat eine üble Vergangenheit. Der Mann ist ein Ausgestoßener, selbst unter den Rittern, mit denen er einmal befreundet war. Es kann deiner Laufbahn nur schaden, wenn du mit ihm herumhängst.«
    »Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, aber Reo ist wirklich nur ein guter Bekannter.«
    »Du solltest dich vorsehen, was du ihm erzählst«, warnte sie Tucker in einem Tonfall, der ihn an ihre Mutter erinnerte. »Er soll für Jacob Bannson arbeiten.«
    »Bannson befindet sich auf der anderen Seite der Republik«, konterte Tucker. »Und selbst wenn es stimmen sollte, was ich bezweifle, so mache ich mir deswegen keine allzu großen Sorgen. Eine Fahrende
    Ritterin wohnt praktisch in der Anlage. Wäre er wirklich eine Gefahr, hätte sie längst eingegriffen.« Er war wirklich nicht besorgt. Reo ging auch der nötige technische Hintergrund ab, um das meiste zu verstehen, worüber Tucker redete, geschweige denn, es zu benutzen. Was er ihm verriet, war für niemanden von Wert, der kein Experte in HPG-Kommunikation war. Mit anderen Worten, es nutzte außerhalb ComStars niemandem.
    Bei der Erwähnung Alexi Holts rollte seine Schwester die Augen. »Das Letzte, was ComStar gebrauchen kann, ist eine Fahrende Ritterin, die ihre Nase in unsere Angelegenheiten steckt«, bemerkte sie wütend. »Ich traue dieser neuen Richtung nicht, in die sich die Republik entwickelt... Ritter, die sich in unsere Entscheidungen über das Netzwerk einmischen.«
    Tucker nickte. Er betrachtete Ritterin Holt neutral. Sie hatte sich mehrmals mit ihm unterhalten und einen freundlichen Eindruck gemacht, weder fordernd noch neugierig, wie andere in der Anlage sie beschrieben hatten. Besaß sie möglicherweise noch ein anderes Gesicht, das er nicht zu sehen bekam? Der Gedanke ließ ihn zögern. Möglich war es. Teufel auch, selbst er hatte ein Gesicht, das seine Schwester nicht kannte. Zum Beispiel hatte er ihr nichts davon erzählt, dass er einen Algorithmus schrieb, um die HPG-Harmonik fein zu justieren, falls es bei der Kern-Initiierung Probleme gab. Er kannte Patsy zu gut. In dieser Hinsicht ähnelte sie dem Demipräzen-tor. Sie wäre nicht damit einverstanden gewesen, dass er außerhalb der etablierten Verfahrensregeln operierte. Schließlich sagte er: »Zu mir ist Ritterin Holt immer ganz freundlich.«
    »Natürlich ist sie das«, erwiderte Patricia und hakte sich bei ihm unter. »Sie weiß genau so gut wie ich, wie wichtig du hier bist. Du bist ComStars Zukunft, Tucker, du und solche Leute wie du. ComStar ist, wie soll ich sagen, Familie, besonders für uns Harwells. Das sage ich nicht nur, weil ich deine Schwester bin. Wenn uns irgendjemand helfen kann, das HPG-Netz wieder in Gang zu setzen, dann du.«
    Er grinste mit heißem Kopf. »Reo Jones magst du also nicht. Ritterin Holt magst du auch nicht. Du weißt, dass unser Demi ein Verrückter ist, dem seine Karriere wichtiger scheint als unser Erfolg. Gibt es hier überhaupt jemanden, dem ich trauen kann, Schwesterherz?«
    Patricia lachte und drückte seinen Arm. »Deiner Familie kannst du vertrauen, Tucker.«
    ComStar-Anlage, Kinross, Wyatt Präfektur VIII, Republik der Sphäre
    5. Mai 3135
    Obwohl der Kontrollraum klimakontrolliert war, schwitzte Tucker. Er knöpfte den langen

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