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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Caroline versuchte zu lächeln, ein wenig beschämt über ihre Reaktion. »Ich bin doch kein Soldat, der im Kampf verletzt wurde. Ich komme mir ganz dumm vor, dass ich überhaupt eine Tasse Tee brauche.«
    »Das musst du nicht.« Seine Stimme war ganz ruhig, während er sie betrachtete, wie sie trank. »Das muss ein Schock gewesen sein. Ich nehme an, du warst nicht darauf vorbereitet, dass er gewalttätig werden könnte?«
    Es war eine Frage. »Nein, absolut nicht. Ich hätte niemals geglaubt, dass Sanders fähig wäre, sich so zu verhalten. Ich kenne ihn schon seit einer Ewigkeit.« Es war Zeit, eine kleine, ziemlich scheußliche Wahrheit loszuwerden. »Wir haben uns ab und zu mal … getroffen. Wir hatten irgendwie über einen ziemlich langen Zeitraum eine Art Beziehung, mal waren wir zusammen, dann wieder nicht.«
    Jacks dunkle Augen blitzten aufmerksam. »Seit du ein Teenager warst?«
    Caroline starrte ihn über die Tasse hinweg an. »Stimmt genau, woher weißt du das denn?«
    Er zuckte nur mit den Schultern. »Hab’s geraten. Geht’s dir jetzt besser?«
    Das eisige Gefühl, das Zittern – war alles weg. »Ja, das tut es. Obwohl ich mir immer noch ganz schön dumm vorkomme, ein richtiger Jammerlappen. Ich würde ja gerne sagen, dass Sanders mich vollkommen überrumpelt hat, aber die bittere Wahrheit ist, dass ich mich nicht sehr gut verteidigt habe.« Sie hätte ihm wenigstens in die Zunge beißen und ihm einen Tritt vors Schienbein verpassen können. »Wenn du deine Selbstverteidigungsschule aufmachst, dann werde ich deine erste Kundin sein. Ich will lernen, wie man anderen so richtig den Hintern versohlt.«
    »Ach ja?« Die Anspannung war aus seinem großen Körper gewichen, und er sah sie mit einem kleinen Lächeln an.
    »Auf jeden Fall.«
    »Na, dann bekommst du von mir so viele kostenlose Unterrichtsstunden, wie du nur willst.«
    »Kannst du mir die Sache mit dem In-die-Eier-Treten beibringen?«
    Er nickte. »Darauf kannst du dich verlassen. Und die Sache mit dem Daumen-auf-die-Halsschlagader-Drücken auch. Wenn man das richtig macht, fällt dein Gegner um wie ein alter Sack Kartoffeln.«
    »Klingt gut.« Das gefiel ihr. »Ich möchte nie wieder in so eine Lage kommen. Hilflos, unfähig, mich zu verteidigen.«
    »Nein«, sagte er nüchtern. »Nie wieder. Es hat mich Jahre meines Lebens gekostet, reinzukommen und zu sehen, wie er dir wehtat. Wir werden dich dahin bringen, dass du zumindest einem Schlappschwanz wie diesem … wie hieß der Kerl?«
    »Sanders. Sanders McCullin.«
    »Blöder Name.« Jack schüttelte den Kopf. »Also, du wirst zumindest einem Schlappschwanz wie diesem Sanders gründlich den Arsch polieren können. Bei einem solchen Namen solltest du eigentlich in der Lage sein, innerhalb von zehn Lektionen zu lernen, ihn wegzuputzen. Und wenn er dir das nächste Mal zu nahe kommt, dann haust du ihn einfach um.«
    Caroline lächelte. Das war ein netter Gedanke. Sie fühlte sich schon fast wieder wie sie selbst bei dem Gedanken, die Grundlagen der Selbstverteidigung zu erlernen – was außerdem noch eine gute Art war, sich ein bisschen Bewegung zu verschaffen –, und dank der hoch dosierten Zuckerinfusion.
    Jack musterte sie prüfend.
    »Du fühlst dich besser. Gut.« Er sah aus dem Fenster in den verschneiten Nachmittag hinaus. In der letzten halben Stunde war nicht eine Menschenseele vorbeigekommen. Er legte seine Hand auf ihre und umfasste sie warm. »Was würdest du dazu sagen, wenn wir jetzt hier zumachen und nach Hause fahren?« Er hob ihre Hand an seinen Mund. »Wir könnten früh zu Abend essen und dann ein bisschen rumalbern. Du darfst mich auch umschmeißen. Was meinst du?«
    Jack Prescott, wie er da auf seinem Stuhl saß, wirkte wie eine unbewegliche Kraft des Universums. Nicht in einer Million Jahren würde sie ihn umschmeißen können. Aber es war nett von ihm, es ihr anzubieten.
    Es war so wunderbar, hier mit ihm zu sitzen, seine Hand auf der ihren zu spüren, sich auf den Abend und dann – oh Gott! – die Nacht zu freuen. Es war schon sehr lange her, dass sie sich auf etwas gefreut hatte, und ihm verdankte sie dieses Geschenk.
    »Danke«, sagte sie leise.
    Er hatte die Straße vor dem Laden beobachtet, wandte ihr daraufhin aber den Kopf zu und sah sie mit gerunzelter Stirn an. »Wofür?«
    »Oh, dafür, dass du dich um Sanders gekümmert hast, ohne ihm den Arm zu brechen, obwohl du es am liebsten getan hättest, das hab ich dir angesehen. Dafür, dass du vorbeigekommen bist,

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