Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Cullen praktisch an ihrer Stoßstange klebte.
    Als sie das Lager
erreichten, lag es wie ausgestorben da. Tempest wusste, dass Darius und die
anderen irgendwo in Sicherheit waren und schliefen. Die Raubkatzen nahmen die
Witterung des Fremden auf und fauchten gereizt. Cullen weigerte sich, aus
seinem Auto auszusteigen, als er die Tiere hörte. Für ihn klang es wie eine
Herde von Leoparden, hungrig und fest dazu entschlossen, ihn zum Mittagessen
zu verspeisen. Tempest versuchte, die Katzen zu beruhigen, während sie sich
gleichzeitig darüber ärgerte, dass Darius sie ausgerechnet in diesem
Augenblick verlassen hatte.
    »Wo sind denn die anderen?«,
fragte Cullen, als er schließlich aus seinem Wagen stieg und sich vorsichtig
auf dem Lagerplatz umsah. Er folgte Tempest zu dem kleinen Truck.
    »Darius ist im Wald.
Normalerweise spannt er eine Hängematte zwischen zwei Bäume, um seine Ruhe zu
haben. Er bezeichnete es als seine >stille Zeit<.«
    Sehr witzig, Kleines. Du bist
die schlechteste Lügnerin, der ich je begegnet bin. Außerdem solltest du damit
aufhören, diesen Mann zu berühren. Wenn ich noch mal eifersüchtig werde,
bekommt er doch einen Herzinfarkt.
    Schlaf jetzt. Du gehst mir
auf die Nerven, brummte Tempest finster. Dann schenkte sie Cullen ein freundliches
Lächeln. »Er hat seine Launen, wissen Sie?«
    »Und Desari? Wo ist sie?« Er
warf einen nervösen Blick auf das Wohnmobil.
    Tempest fing den Blick auf
und lachte. »Sie liegt im Bus in einem Sarg. Möchten Sie sie sehen? Während Sie
sich umsehen, könnte ich die Katzen herauslassen.«
    Peinlich berührt blickte
Cullen zu Boden. »Ich benehme mich schon ziemlich albern. Aber diese Raubkatzen
sind tatsächlich ein weiterer Grund dafür, dass der Geheimbund Desari für eine
Vampirin hält.« Geistesabwesend reichte er Tempest das Werkzeug, auf das sie
zeigte. »Der Legende nach halten sich Vampire immer irgendwelche wilden Tiere,
die sie tagsüber bewachen. Diese Raubkatzen passen ins Bild.«
    Tempest lachte mit ihm.
»Tatsächlich ist außer den Katzen niemand im Bus. Ich halte mich häufiger darin
auf als die anderen. Sie müssen oft nachts arbeiten, haben entweder Probe oder
ein Konzert oder fahren zum nächsten Ort, der auf dem Tourneeplan steht. Ich
kümmere mich um die Autos, also muss ich in die Stadt fahren und einkaufen.
Desari und Julian sind vermutlich schon aufgewacht«, improvisierte sie. »Sie
gehen gern auf Wanderungen durch den Wald. Ich persönlich glaube, dass es nur
ihre Entschuldigung ist, um einander in Ruhe verliebt in die Augen sehen zu
können.«
    »Julian Savage? Er steht
auch ganz oben auf der Liste des Geheimbunds. Sein Ruf eilt ihm voraus. Einige
dieser Leute denken, er habe Desari vor dem Attentat gerettet«, gestand Cullen.
    Tempest stieß sich die
Fingerknöchel, fluchte leise und wandte sich dann wieder ihrer Aufgabe zu.
»Soweit ich gehört habe, hat er tatsächlich ihr Leben gerettet.«
    »War er derjenige, der die
Angreifer getötet hat?«, hakte Cullen neugierig nach.
    »Das weiß ich nicht. Ich
wusste nicht einmal, dass sie zu Tode gekommen sind. Ich komme nicht oft dazu,
Zeitung zu lesen.« Tempest ließ ihre Stimme gedankenverloren klingen, als hörte
sie Cullen kaum zu.
    »Ich glaube nicht, dass es
Julian war«, bemerkte Cullen vorsichtig und musterte Tempest aufmerksam. »Ich
denke viel eher, dass dieser Leibwächter sie umgebracht hat.«
    Diesmal stieß sich Tempest
nicht nur die Fingerknöchel, sondern auch die Stirn. Sie drehte sich um und
bedachte Cullen mit einem finsteren Blick. »Ich muss jetzt arbeiten. Lassen Sie
mich bitte eine Weile allein. Sie können ja im Wald nach den anderen
Bandmitgliedern suchen. Dayan hat eines dieser kleinen Zelte. Aber wecken Sie
ihn nicht auf, falls er schlafen sollte. Er ist ziemlich schlecht gelaunt, wenn
er nicht acht Stunden Schlaf bekommt. Syndil könnte im Wohnmobil sein und den
Katzen Gesellschaft leisten, falls Sie nachsehen möchten«, bot Tempest an,
obwohl sie genau wusste, dass Cullen ihrer Aufforderung nicht folgen würde.
    Prompt schüttelte er den
Kopf. »Das wird nicht nötig sein. Ich möchte niemanden stören. Ich werde mich
einfach ein wenig umsehen. Vielleicht finde ich eine Möglichkeit, die
Sicherheitsvorkehrungen ein bisschen zu verstärken.«
    »Großartig, wir brauchen
auch wirklich noch einen Mann, der uns alle herumkommandiert«, murmelte Tempest
kaum hörbar.
    Es ist wirklich beeindruckend,
wie du ihm vorgespiegelt hast, wir würden uns alle

Weitere Kostenlose Bücher