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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Verwandlung
... unbeschadet überstanden haben.«
    Tempest zuckte zusammen.
»Blutaustausch? Er hat mein Blut zu sich genommen. Aber es gab keinen
Austausch.«
    Die zwei anderen Frauen
schwiegen. Und plötzlich hoffte Tempest, dass keine der beiden es aussprechen
würde. Die Ahnung, die sie allmählich überkam, war bereits zu schrecklich.
Tempest schlug sich die Hand vor den Mund. Schnell bemühte sie sich, den
Gedanken zu verdrängen und sich nur auf Desaris vorangegangene Erklärung zu
konzentrieren. »Deshalb sehe und höre ich jetzt anders als früher«, murmelte
sie und suchte die Bestätigung in den Gesichtern der anderen Frauen.
    »Und deshalb fällt es mir
auch schwer, Nahrung zu mir zu nehmen.«
    Wieder herrschte Schweigen,
während Tempest versuchte, diese Informationen zu verarbeiten. »Wenn Darius
mich verwandeln würde, müsste ich dann auch Blut trinken?«
    Beruhigend strich Syndil ihr
über das lange Haar. »Ja, Rusti, du wirst dann in jeder Hinsicht wie wir. Du
würdest in den Tiefschlaf der Karpatianer fallen und müsstest die Sonne meiden.
Du wärst so veiwundbar und mächtig wie wir. Aber Darius würde dieses Risiko
niemals eingehen. Er hat sich dazu entschlossen, alle Gefahren auf sich zu
nehmen.« Zwar bemühte sich Syndil, sanft und beschwörend auf Tempest einzureden,
doch es half nichts.
    Die Wände des Wohnmobils
schienen sich plötzlich um Tempest zu schließen und drohten sie zu ersticken.
Es war wie in der Höhle im Berg. Sie machte sich von den beiden Frauen los und
stolperte zur Tür. Sie musste endlich wieder frische Luft atmen. Hastig stürzte
sie aus dem Bus in die schützende Nacht hinaus.
    Als sie die Stufen
hinunterlief, fing Darius sie auf und zog sie zärtlich in die Arme. »Was ist
denn geschehen, Kleines?«, flüsterte er an ihrem Hals. »Was hat dich so
erschreckt?« Er vermied es, ihre Gedanken zu lesen, denn sie sollte sich ihm
aus freien Stücken anvertrauen. Falls sie sich weigern würde, blieb ihm immer
noch die telepathische Verbindung.
    Tempest schmiegte ihr
Gesicht an seinen Hals. »Bring mich bitte von hier fort, Darius. Ich möchte
frische Luft atmen und mit dir allein sein.«
    Darius warf seiner Schwester
einen wütenden Blick zu, den diese schuldbewusst erwiderte, ehe er sich
umdrehte und mit Tempest den Lagerplatz verließ. Als sie schließlich vor den
neugierigen Blicken der anderen sicher waren, beschleunigte er seine Schritte,
bis die Umgebung um sie herum verschwamm. Auf einer abgeschiedenen Lichtung am
Fuß eines Hügels hielt Darius an.
    »Jetzt erzähle es mir,
Kleines.« Noch immer wollte er, dass Tempest sich ihm anvertraute. Er musste
spüren, dass sie ihm vertraute. »Wir sind jetzt unter freiem Himmel. Nur die
Sterne blicken auf uns herab.« Zärtlich strich er ihr über die Wange und den
Hals und ließ seine Hand dann an ihrem Arm hinuntergleiten, bis er schließlich
ihre Hand ergriff und sie an seine Lippen führte. Mit der Zungenspitze strich
er sanft über die Kratzer auf ihren Fingerknöcheln.
    Tempest schloss die Augen
und genoss Darius' Nähe. Sie hatte ihn in den vergangenen Stunden so sehr
vermisst, dass sie sich nicht richtig lebendig gefühlt hatte, bis er die
telepathische Verbindung zu ihr aufgenommen hatte. »Ich weiß nicht, wie ich
ein Teil deines Lebens sein soll, Darius, ein Teil von dir.« Schnell presste
sie ihre Stirn an seine Schulter, um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen.
»Ich bin mein ganzes Leben lang allein gewesen. Ich kenne nichts anderes.«
    Darius zog sie fester an
sich. »Wir haben alle Zeit der Welt, Kleines. Du wirst dich an meine Familie
gewöhnen, und wenn es dir zu viel wird, werde ich dich von den anderen fortbringen,
bis du dich in ihrer Gegenwart wohl fühlst. Du musst nicht mit allen
gleichzeitig fertig werden.«
    »Und was geschieht, wenn ich
es nicht kann, Darius ? Wenn es mir einfach nicht möglich ist?«
    Darius legte ihr die Hand in
den Nacken und massierte sanft ihre angespannten Muskeln. »Kleines«, sagte er
mit seiner beschwörenden, samtigen Stimme, mit der er dem Wind und allen
Naturgewalten zu befehlen vermochte. »Du brauchst dich nicht zu fürchten. Ich
kann nichts anderes tun, als dich glücklich zu machen. Vertraue darauf.«
    »Ich könnte dich verlieren,
Darius. Du weißt, dass es so ist. Es ist so viel leichter, allein zu leben, als
mit der Angst, jemanden zu verlieren.« Tempests Stimme bebte, und sie klang so
zaghaft und verloren, dass Darius das Herz schwer wurde. »Du

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