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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Darius an Syndils Verhalten, nachdem sie von
Savon angegriffen worden war. Er hielt Tempest einfach fest, damit sie sich in
seiner tröstenden Umarmung ausweinen konnte.
    Noch bevor er aus dem
Schlaf erwacht war, hatte die Warnung der Leoparden ihn bereits erreicht.
Tempest war geflohen, Er hatte sie schnell ermüden lassen, um sie so gut wie
möglich aufzuhalten. Dann hatte er die Wolken geschickt, die den Himmel
verdunkelten, damit er früher als gewöhnlich aufstehen konnte, ohne dass die
Sonnenstrahlen seinen empfindlichen Augen und seiner Haut etwas anhaben
konnten. Sobald es ihm möglich gewesen war, hatte sich Darius in die Luft
erhoben und Dayan befohlen, ihm zu folgen. Gemeinsam waren sie durch die
hereinbrechende Nacht zu Tempest geflogen, während Barack ihnen auf der Straße
in dem kleinen Sportwagen gefolgt war.
    Jetzt verursachte ihm jede
Träne, die Tempest vergoss, schreckliche, ungekannte Seelenqualen. »Du musst
dich beruhigen, Kleines«, flüsterte er sanft an ihrem Haar, »sonst wirst du
mir noch krank. Es ist alles in Ordnung. Er ist fort. Er wird dir niemals
wieder etwas tun können.« Oder jemand anderem. Dayan würde alle Beweise
dafür vernichten, dass Tempest sich je in dem blauen Pick-up aufgehalten hatte.
Ihr Angreifer würde in einiger Entfernung gegen einen Baum fahren und sich den
Hals brechen.
    Darius stellte fest, dass
auch seine Hand zitterte, als er Tempest sanft übers Haar strich, während er
sein Kinn an die seidigen Strähnen schmiegte, weil er einfach nicht anders
konnte. »Warum bist du fortgelaufen? Wir haben dir doch den perfekten Job
angeboten. Und ich werde auf dich Acht geben.«
    »Was habe ich für ein
Glück«, sagte Rusti erschöpft. »Ich brauche Aspirin.«
    »Du brauchst vor allem
Schlaf und etwas Zeit, um wieder gesund zu werden«, korrigierte Darius sie
sanft. »Komm mit uns nach Hause, Tempest. Dort bist du in Sicherheit.«
    Tempest hielt sich den
Kopf. Jede Stelle, an der Harrys Schläge sie getroffen hatten, schmerzte - eine
schlimmer als die andere. Sie wollte nicht, dass man sie in diesem Zustand sah,
und hatte vor allem nicht die Absicht, Darius irgendwohin zu folgen, zumal dann
auch seine Schwester und die anderen sehen würden, wie sehr dieser Mann sie
gedemütigt hatte.
    Ohne Erfolg versuchte sie,
Darius von sich zu stoßen, und stöhnte leise auf, da selbst ihre Handflächen
schmerzten. Darius nahm ihre Hände in seine und untersuchte sie sorgfältig,
ehe er sie an seine Lippen hob. Zärtlich fuhr er mit der Zungenspitze über ihre
Finger. Die Liebkosung ließ Tempest erschauern, doch erstaunlicherweise
linderte sie auch ihre Schmerzen. »Ich kann nicht zum Lagerplatz zurückgehen,
nicht so.«
    Darius hörte die Qual in
ihrer Stimme, die Erniedrigung und Scham, die Tempest empfand. Ihm fiel auf,
dass sie ihn noch nicht einmal angesehen hatte.
    »Es war nicht deine
Schuld«, versicherte er. »Das weißt du, Tempest. Dieser Mann hat versucht, dich
zu vergewaltigen, weil er böse und verdorben ist, nicht weil du ihn in
irgendeiner Weise gereizt hättest.«
    »Ich habe seinen Wagen
angehalten«, gestand sie mit leiser Stimme. »Ich hätte niemals einsteigen
dürfen.«
    »Tempest, wenn er dich
nicht mitgenommen hätte, wäre ihm vielleicht eine andere Frau begegnet, der
möglicherweise niemand geholfen hätte. Und jetzt lass mich dein Gesicht
ansehen. Glaubst du, dass du lange genug aus meinem Hemd auftauchen könntest,
um mich die Verletzungen untersuchen zu lassen?« Darius bemühte sich um einen
leichten Tonfall, damit Tempest sich ein wenig entspannte.
    Sie konnte kaum glauben,
wie sanft er mit ihr umging. Zwar spürte sie seine enorme Kraft, doch selbst
seine Stimme klang leise und zärtlich. Diese Tatsache ließ ihr wieder Tränen in
die Augen steigen. Sie war vor ihm davongelaufen, weil sie ihn für ein
Ungeheuer gehalten hatte, und doch war er es gewesen, der sie vor dem
wirklichen Ungeheuer gerettet hatte.
    »Ich kann jetzt einfach
niemandem unter die Augen treten.« Tempests Stimme klang an seiner Brust
gedämpft, und doch hörte Darius deutlich ihre Entschlossenheit. Sie würde bald
wieder versuchen, ihm zu entkommen.
    Darius hielt sie noch
immer in seinen Armen, als er sich umdrehte und zur Straße zurückging. Der
Regen fiel unbarmherzig in schweren Tropfen auf sie herab, doch er schien es
überhaupt nicht zu bemerken. Er führte Tempest in sicherer Entfernung an Harrys
Pick-up vorbei, damit sie nicht sehen musste, wie er ihren

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