Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Angreifer
zugerichtet hatte.
    »Ich muss mich setzen«,
protestierte sie schließlich, »und zwar auf festen Untergrund.« Plötzlich
bemerkte sie, dass ihr T-Shirt zerrissen war und den Blick auf ihre nackte Haut
freigab. Erschrocken keuchte sie auf, sodass Darius sofort aufmerksam wurde
und sie prüfend betrachtete.
    Dann lachte er leise, um
Tempest zu beruhigen. »Ich habe eine Schwester, Kleines. Außerdem weiß ich, wie
der Körper einer Frau aussieht.« Dennoch gab er sie frei, stellte sie auf den
Boden und zog seine Jacke aus. Sanft hüllte er Tempest darin ein und nutzte
gleichzeitig die Gelegenheit, sie eingehender zu betrachten. Schon zeigten
sich die ersten blauen Flecken auf ihrer zarten Haut, und einige Blutstropfen
hatten eine dünne Spur an ihrem Mundwinkel hinterlassen. Schnell musste Darius
den Blick von dieser Versuchung abwenden. Er entdeckte weitere Blutergüsse auf
den zarten Rundungen ihrer Brüste, der schlanken Taille und dem flachen Bauch.
    Ohnmächtige Wut überkam
ihn, wild und ungekannt. Er wünschte sich, den Mann wieder und wieder zu töten.
Er wollte ihn in Stücke reißen, wie es die Leoparden getan hätten, die er lange
Zeit studiert und von denen er so viel gelernt hatte. Doch schließlich gelang
es Darius, das Gefühl zu unterdrücken, damit Tempest nicht die schreckliche
Mordlust bemerkte, die in ihm tobte.
    Darius' natürliche
Instinkte geboten ihm, Tempest zu helfen, die Heilkraft seines Speichels
einzusetzen, um ihre Schmerzen zu lindern, doch er hielt sich zurück, um sie
nicht noch mehr zu erschrecken. Wenn er sie erst einmal nach Hause gebracht und
in einen tiefen Schlaf versetzt hatte, würde ihm noch genug Zeit dazu bleiben.
    Tempest war sicher, dass
Darius sie selbst in der Dunkelheit sehen konnte. Doch eigenartigerweise hatte
sie keine Angst mehr vor ihm. Verwirrt senkte sie den Blick und betrachtete die
Spitzen ihrer schmutzigen Turnschuhe. Sie wusste nicht, was sie als Nächstes
tun sollte. Tempest fühlte sich schwach, und ihr war schwindlig, ihr ganzer
Körper schmerzte, und eigentlich hätte sie sich am liebsten in einer Ecke
zusammengerollt, um sich auszuweinen. Sie besaß kein Geld und wusste nicht,
wohin sie gehen sollte.
    Darius streckte die Hand
aus, ignorierte geflissentlich, dass Tempest erschrocken zusammenzuckte, und
streichelte ihr zärtlich den Nacken. »Ich werde dich nach Hause bringen. Dort
kannst du ein heißes Bad nehmen, während ich dir etwas zu essen richte. Niemand
außer mir wird dich sehen. Und da ich dich bereits gesehen habe, ist das wohl
in Ordnung.« Zwar klang Darius' Stimme, als hätte er ihr lediglich einen
Vorschlag gemacht, doch Tempest entging sein Befehlston nicht.
    »Wir müssen die Polizei
rufen«, sagte sie leise. »Ich kann diesen Mann nicht so einfach davonkommen
lassen.«
    »Er wird nie wieder ein so
schreckliches Verbrechen begehen, Tempest«, flüsterte Darius. In der Ferne
hörte er die Motorgeräusche eines Autos, das mit hoher Geschwindigkeit auf sie
zukam, und erkannte es als eines der ihren. »Hat meine Schwester dir schon die
anderen Mitglieder unserer Band vorgestellt?«, fragte Darius, um Tempest von
ihren Gedanken an den Angreifer abzulenken.
    Tempest ließ sich einfach
zu Boden sinken, am Straßenrand im strömenden Regen. Darius war wütend auf sich
selbst, weil er ihrem Wunsch, auf eigenen Beinen zu stehen, nachgegeben hatte,
obwohl er wusste, dass sie zu schwach dazu war. Ohne sich um ihren Protest zu
kümmern, hob er sie wieder mühelos auf seine Arme. Doch ausnahmsweise wehrte
sich Tempest gar nicht allzu sehr. Sie schmiegte ihr Gesicht an die warme Haut
seiner Brust, lauschte seinem regelmäßigen, ruhigen Herzschlag und lag zitternd
in seinen Armen.
    Barack hatte die Strecke
in Rekordzeit zurückgelegt. Schnelle Sportwagen gefielen ihm, und er nutzte
jede Gelegenheit, sich als Rennfahrer zu üben. Er hielt direkt neben Darius
an, und durch die Windschutzscheibe wirkte sein Gesicht wie eine dunkle Maske.
Als der Jüngste unter den Männern, hatte Barack es fertig gebracht, sich etwas
von seiner jugendlichen Unbeschwertheit zu bewahren - bis zu dem Tag, an dem
Syndil das Opfer eines Angriffs geworden war und alle Männer der Gruppe
jegliches Vertrauen zueinander und zu sich selbst verloren hatten.
    Darius öffnete die
Wagentür und stieg ein, ohne Tempest aus seinen Armen zu lassen. Sie hatte die
Augen geschlossen und blickte nicht einmal auf, als sie den Wagen kommen hörte.
Darius machte sich Sorgen. Sie steht

Weitere Kostenlose Bücher