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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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oder was er von ihr wollte. Sie wusste, dass er davon
ausging, die Erinnerung an die vergangene Nacht ausgelöscht zu haben. Doch
auch jetzt, während sie von den Ereignissen dieser Nacht gequält wurde, spürte
sie noch immer die brennende Hitze seiner Lippen auf ihrem Hals. Schnell stieg
sie in die dampfende Badewanne und keuchte leise auf, als das heiße Wasser
ihren geschundenen Körper umspülte.
    Warum passierten solche
seltsamen Dinge immer nur ihr? Sie war doch vorsichtig, oder etwa nicht ?
Tempest ließ sich ganz unter Wasser gleiten, und der brennende Schmerz ihres
geschwollenen Gesichts nahm ihr den Atem. Als sie wieder auftauchte, ließ sie
den Kopf am Wannenrand ruhen und schloss erschöpft die Augen. Glücklicherweise
war sie zu müde, um nachzudenken. Sie wollte sich nicht an Harry erinnern oder
sich fragen, womit sie seinen brutalen Angriff provoziert hatte. Er hatte ihr
wehtun wollen ,
und es war ihm geglückt.
    »Tempest, du schläfst ja
ein.« Darius erwähnte lieber nicht, dass sie vor Schmerz leise aufgestöhnt
hatte.
    Abrupt setzte sich Tempest
auf, sodass Wasser über den Wannenrand schwappte, und bedeckte ihre Brüste mit
den Armen. Es gelang ihr nur, Darius mit einem leuchtend grünen Auge
erschrocken anzusehen, denn das andere war zugeschwollen und schillerte bereits
lila. Überhaupt wiesen ihr Gesicht und ihr Körper eine ganze Reihe
interessanter Farben auf. Trotz dieser deutlich sichtbaren Beweise ihre Verwundbarkeit
gelang es Tempest noch immer, trotzig auszusehen. »Raus!«, herrschte sie ihn
an.
    Darius' weiße Zähne
blitzten auf, als er lächelte. Irgendwie erinnerte er Tempest an eine
Raubkatze. Beschwichtigend hob er die Hände. »Ich wollte nur verhindern, dass
du ertrinkst. Das Essen ist fertig. Ich habe dir einen Bademantel gebracht.«
    »Wem gehört er?«, fragte
sie misstrauisch.
    »Mir.« Das stimmte zwar,
war jedoch nicht die ganze Wahrheit. Darius hatte den Bademantel erst vor
wenigen Augenblicken aus Naturfasern erschaffen. Diesen kleinen Trick hatte er
sich im Laufe der Jahrhunderte selbst beigebracht. »Ich kann ja meine Augen
schließen, wenn du willst. Steig jetzt aus der Wanne.« Er hielt ihr ein
riesiges Badelaken entgegen.
    »Aber deine Augen sind
offen«, bemerkte Tempest vorwurfsvoll, als sie sich in das Handtuch hüllte.
Darius betrachtete einen besonders schlimmen Bluterguss an ihren Rippen.
Tempest schämte sich, dass Darius sehen konnte, wie übel ihr Angreifer sie
zugerichtet hatte. Doch ihr fiel nicht einmal auf, dass es ihr überhaupt nichts
ausmachte, nackt vor Darius zu stehen.
    Gehorsam schloss er die
Augen, konnte jedoch ihren Anblick - zierlich, verletzt und so verloren -
nicht verdrängen. Erst als er spürte, dass Tempests schlanker Körper ganz in
das
    Badetuch gewickelt war,
das er noch immer festhielt, gestattete er sich, die Augen wieder zu öffnen.
Mehr denn je wirkte sie wie ein kleines, hilfloses Mädchen. Und im Augenblick
behandelte Darius sie auch so. Er trocknete ihren bebenden Körper ab und
bemühte sich, nicht darauf zu achten, wie sich ihre seidige Haut, die
verführerischen Kurven und die schlanke Taille unter seinen Händen anfühlten.
Dann wandte er sich ihrem rotgoldenen Haar zu, das ihr nun dunkel und feucht
über den Rücken fiel.
    »Ich kann einfach nicht aufhören
zu zittern«, sagte Tempest kaum hörbar.
    »Schock«, antwortete
Darius knapp. Er sehnte sich danach, sie in den Armen zu halten und ihr Leid
ungeschehen zu machen. »Du stehst unter Schock. Es wird vorübergehen.« Schnell
wickelte er Tempest in den warmen Bademantel, weil er den Anblick ihres mit
Blutergüssen übersäten Körpers kaum ertragen konnte. Außerdem musste er
feststellen, dass sie seinem Blick auswich, als schämte sie sich für etwas,
das sie getan hatte.
    »Leg deine Arme um meinen
Hals, Tempest«, forderte er mit leiser, hypnotisch sanfter Stimme.
    Rusti gehorchte zögernd,
und Darius hob sie auf seine Arme und brachte sie dazu, ihm in die dunklen,
funkelnden Augen zu blicken . Beinahe hätte sie laut aufgestöhnt. Sie lief
Gefahr, sich in seinem zärtlichen Blick zu verlieren. Eigentlich gehörten
Augen wie die seinen verboten.
    »Ich möchte, dass du mir
jetzt genau zuhörst, Tempest. Es war nicht deine Schuld. Du hast nichts getan.
Wenn du schon jemand anderen als deinen Angreifer für diesen Vorfall verantwortlich
machen musst, dann gib mir die Schuld. Ich habe es verdient. Du wärst niemals
davongelaufen, wenn ich dich nicht so erschreckt

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