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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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hätte.«
    Erschrocken keuchte
Tempest auf. Sie versuchte vergeblich, sich einzureden, dass es nur an den
Kerzen lag, die plötzlich erloschen waren und das Badezimmer im Dunkeln
zurückließen. Doch daran lag es nicht allein.
    Darius betrachtete sie
eindringlich. »Du weißt, dass es stimmt. Ich bin daran gewöhnt, Befehle zu
erteilen. Und ich fühle mich sehr zu dir hingezogen.« Innerlich schüttelte
Darius den Kopf über sich, denn diese Aussage musste wohl die Untertreibung des
Jahrhunderts sein. »Ich hätte viel rücksichtsvoller mit dir umgehen sollen.«
    Darius trug Tempest zur
Essecke und setzte sie auf einen Stuhl am Tisch. Dort wartete eine Schüssel mit
heißer Suppe auf sie. »Und jetzt iss, Kleines. Schließlich habe ich diese Suppe
im Schweiße meines Angesichts gekocht.«
    Tempest musste über seine
Bemerkung leise lächeln. Zwar spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrem
Mundwinkel, doch gleichzeitig breitete sich Wärme in ihrem Innern aus. Solange
sie zurückdenken konnte, hatte sich noch niemals jemand so um sie gekümmert.
Niemand hatte ihr je eine Suppe gekocht.
    »Danke, dass du mir
gefolgt bist«, entgegnete sie, während sie die Suppe umrührte, um möglichst
unauffällig herauszufinden, was sie enthielt.
    Darius setzte sich ihr
gegenüber an den Tisch, nahm ihr seufzend den Löffel aus der Hand, tauchte ihn
in die Suppe und ließ sie abkühlen. »Du sollst das Zeug essen, nicht damit spielen«,
sagte er vorwurfsvoll und hielt ihr den Löffel an die Lippen.
    Zögernd gehorchte Tempest.
Zu ihrer großen Verwunderung schmeckte die Suppe köstlich. Wer hätte gedacht,
dass ein Vampir auch noch kochen konnte? »Es ist Gemüsesuppe«, stellte sie erfreut
fest. »Und sie schmeckt sehr lecker.«
    »Nun, ich verfüge über
gewisse Talente«, murmelte Darius. Er erinnerte sich an die vielen Suppen und
Kräutertränke, die er früher gebraut hatte, um Syndil und seine Schwester am
Leben zu erhalten, als die beiden noch Babys gewesen waren. Da Karpatianer
grundsätzlich kein Fleisch aßen, hatte er mit Wurzeln, Beeren und Blättern
experimentiert und jedes Gebräu an sich selbst ausprobiert, wobei er sich mehr
als ein Mal eine Vergiftung zugezogen hatte.
    »Sprich mit mir«, bat
Tempest. »Ich möchte nicht schon wieder zittern, spüre aber, dass es jeden
Augenblick losgehen könnte.«
    Wiederhielt Darius ihr
einen Löffel Suppe hin. »Hat Desari dir schon viel von uns erzählt?«
    Tempest schüttelte den
Kopf und konzentrierte sich ganz auf die wärmende Suppe.
    »Wir reisen viel und geben
Konzerte. Dayan und Desari sind unsere Sänger. Die Aufnahme, die du gerade
hörst, ist von Desari. Hat sie nicht eine vorzügliche Stimme?« Darius klang
stolz.
    Seine Wortwahl gefiel
Tempest. Darius hatte einen gewissen altmodischen Charme an sich, den sie
überaus anziehend fand. »Ja, ihre Stimme ist sehr schön.«
    »Desari ist meine jüngere
Schwester. Erst vor kurzem fand sie ihren ...« Darius unterbrach sich, während
er Tempest einen weiteren Löffel Gemüsesuppe anbot, fuhr dann jedoch fort: »Sie
fand einen Mann, den sie sehr liebt. Sein Name ist Julian Savage. Ich kenne ihn
nicht besonders gut, und manchmal geraten wir aneinander. Ich vermute, es
könnte daran liegen, dass wir einander zu ähnlich sind.«
    »Herrisch«, kommentierte
Tempest wissend.
    Darius betrachtete sie
eindringlich. »Wie bitte?«
    Diesmal konnte Tempest ein
übermütiges Grinsen nicht unterdrücken, obwohl es schmerzte. Sie ahnte, dass
noch nie jemand diesen Mann herausgefordert oder geneckt hatte. »Du hast mich
schon verstanden.«
    In seinen Augen funkelte
plötzlich ein so gefährliches Verlangen, dass es ihr den Atem raubte. Tempest
fühlte sich an die Leoparden erinnert, deren Gesellschaft Darius suchte. Mit
großer Mühe wandte sie den Blick ab. »Sprich weiter. Erzähl mir von den
anderen.«
    Zärtlich strich Darius ihr
über das feuchte Haar und ließ seine Hand auf ihrem Nacken ruhen. Unbändige
Sehnsucht überkam ihn so plötzlich und intensiv, dass er sich kaum dagegen zu
wehren vermochte, obwohl er sich alle Mühe gab, Tempest nur als hilfloses
Mädchen zu betrachten, das unter seinem Schutz stand. Eigentlich hatte er ihr
mit seiner Liebkosung nur Trost spenden wollen, brachte es jedoch nicht fertig,
sie loszulassen. Innerlich verfluchte er sich für seinen Mangel an
Selbstkontrolle. Er musste Tempest einfach spüren, um sich zu vergewissern,
dass sie nicht nur in seiner Einbildung existierte.
    »Barack und Dayan

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