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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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der Natur schien Tempest allmählich zu beruhigen.
    Oder lag es wieder an
Darius? Er war weit von ihr entfernt, sie konnte ihn nicht finden, nicht einmal
wenn sie von selbst die telepathische Verbindung zu ihm suchte. Tempest fand
nichts als Leere, obwohl sie spürte, dass er ihr zu helfen versuchte. Etwas
von seiner charakteristischen Ruhe schien ihren Körper zu durchfluten und ihr
dabei zu helfen, den Mittelpunkt der Stille in sich zu finden, damit sie sich
auf die Natur konzentrieren konnte.
    Brodrick ging am Bachufer
auf und ab, bemühte sich jedoch, seine Schuhe nicht nass zu machen. »Nein, ich
glaube es war jemand, der weiß, was sie wirklich sind.« Sein Blick schien
Tempest zu durchbohren. »Wollen Sie mich warnen? Wollen Sie andeuten, dass mir
etwas zustoßen könnte, wenn ich der Gruppe folge?«
    »Wie kommen Sie denn auf die
Idee?« Tempest wünschte sich, eher auf diesen Gedanken verfallen zu sein. Sie
ließ sich von Brodrick einschüchtern, obwohl er vielleicht ebenso große
    Angst hatte wie sie. »Ich
lese keine Klatschblätter, Brodrick, daher sollten Sie mir vielleicht einfach
erklären, wonach Sie suchen. Offensichtlich haben Sie die Absicht, die Fotos zu
verwenden, die Sie von mir geschossen haben. Aber ich bin nicht einmal eine
Berühmtheit. Ich ziehe die Tiere den Menschen vor. Und sie mögen mich auch.
Wenn Sie das abdrucken, verliere ich vielleicht meinen Job. Und was würde
Ihnen das nützen?«
    Brodrick musterte Tempest
eingehend. Sie stand mit dem Rücken zur Sonne, sodass er die kleine gerötete
Stelle an ihrem Hals nicht sofort sah. Als er sie jedoch schließlich entdeckte,
entrang sich ein erstickter Laut seiner Kehle. Er wich einige Schritte zurück,
während er sich an den Hals griff und ein silbernes Kreuz an einer Kette unter
seinem Hemd hervorzog. Hastig hielt er es Tempest entgegen.
    Zunächst blickte Tempest ihn
nur verständnislos an, doch dann begriff sie, was Brodrick vorhatte, und brach
in schallendes Gelächter aus. »Was ist denn in Sie gefahren, Sie Dummkopf?
Sie sind ja verrückt! Glauben Sie etwa wirklich an die Lügengeschichten, die
Sie abdrucken?«
    »Sie sind auch eine von
denen. Sie wurden vom Ungeheuer gezeichnet. Jetzt müssen Sie ihm dienen«,
schrie Brodrick ihr hysterisch entgegen. Einige Sonnenstrahlen brachen sich in
seinem silbernen Kreuz und blendeten sie.
    Tempest berührte ihren Hals
mit den Fingerspitzen. »Was für ein Ungeheuer? Ich gewinne langsam den
Eindruck, dass Sie wirklich den Verstand verloren haben. Mein Freund war
gestern Abend ein wenig zu stürmisch und hinterließ einen Knutschfleck. Was
haben Sie denn gedacht?«
    »Sie sind alle Vampire«,
rief Brodrick. »Warum sonst sollten diese Leute tagsüber schlafen?«
    Tempest lachte leise. »Ach,
deshalb stehen so viele Särge im Bus. Wow. Mit Vampiren hätte ich bestimmt
nicht gerechnet.«
    Brodrick fluchte ärgerlich.
Er war wütend, weil sich Tempest über ihn lustig machte. »Wenn ich es erst
einmal der ganzen Welt bewiesen habe, wird Ihnen das Lachen schon vergehen. Wir
sind den Unholden auf der Spur. Wir haben sie fünfzig Jahre lang verfolgt, und
sie sind nicht einmal gealtert.«
    »>Wirdenn damit? Und was sollen das für Beweise sein?« Tempest klopfte das Herz bis
zum Hals, doch es gelang ihr, das spöttische Lächeln beizubehalten. »Sie sind
aber nicht einmal fünfzig Jahre alt, Brodrick, also sind Sie vielleicht auch
einer von denen.«
    »Machen Sie sich nicht über
mich lustig«, zischte er wütend. »Wir sind eine Vereinigung besorgter Bürger,
die versuchen, die Welt vor diesen Ungeheuern zu retten. Wir begeben uns in
große Gefahr. Einige von uns wurden in Europa ermordet, doch sie starben als
Märtyrer für die gute Sache. Wir können nicht zulassen, dass die Vampire
weiterhin die Menschheit gefährden.«
    Tempests Augen weiteten
sich. Sie stand tatsächlich einem echten Fanatiker gegenüber, der zweifellos
etwas mit dem Anschlag auf Desaris Leben zu tun hatte. »Mr. Brodrick.« Sie
bemühte sich, möglichst ruhig und sachlich zu klingen. »Sie glauben doch wohl
nicht wirklich, was Sie da sagen? Ich kenne diese Leute. Sie sind keine
Vampire, nur ein wenig exzentrisch. Wie die meisten Bands gehen sie auf viele
Tourneen. Darius hat mir neulich eine Gemüsesuppe gekocht. Desari besitzt ein
Spiegelbild - das habe ich selbst gesehen. Und außerdem war das mit den Särgen
nur ein Witz. Das Wohnmobil ist ausgesprochen luxuriös eingerichtet, und es
gibt dort auch einen

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