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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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abzuhalten, die Verbindung zu Darius zu suchen.
    »Scheint, als käme ein
Gewitter auf«, verkündete der Busfahrer und betrachtete den Himmel durch die
Windschutzscheibe.
    Tatsächlich verschlechterte
sich das Wetter von Sekunde zu Sekunde. Direkt vor ihnen baute sich eine
riesige Wolkenmasse auf, die wie ein dunkler, altmodischer Amboss aussah. Nur
wenige Augenblicke später ging ein Wolkenbruch auf den Bus nieder, so dicht und
schwer, dass es beinahe unmöglich war, die Straße zu erkennen. Fluchend bremste
der Fahrer. Plötzlich verwandelten sich die Regentropfen in Hagel. Unwillkürlich
duckte sich der Busfahrer, als die Hagelkörner auf das Dach und die Windschutzscheibe
prasselten. Es klang wie ein Maschinengewehrfeuer.
    Durch den Hagelsturm gelang
es dem Busfahrer nun tatsächlich nicht mehr, die Straße zu erkennen. Er
bremste und bemühte sich, am Straßenrand anzuhalten. Plötzlich stellten sich
die Nackenhaare aller Fahrgäste auf, kurz bevor ein weiß glühender Blitz direkt
vor dem Bus einschlug. Donnergrollen erschütterte die Fensterscheiben. Einige
Sekunden lang herrschte absolute Stille, dann begannen einige Mädchen zu
schreien, und ein Kind weinte. Doch der Hagel ließ ebenso plötzlich nach, wie
er gekommen war.
    Der Fahrer starrte
angestrengt nach draußen, um den Bus sicher an den Straßenrand zu bringen.
Blitze zuckten zwischen den dunklen Wolken hin und her. Während sich der Fahrer
noch bemühte, durch seine Windschutzscheibe etwas von der Umgebung zu erkennen,
zuckte er wieder zusammen, als eine riesige Eule wie aus dem Nichts vor dem Bus
auftauchte.
    »Was zum Teufel ist das?«,
rief er, während der große Vogel dem Bus im letzten Augenblick auswich. Als er
sich wieder in Sicherheit glaubte, beugte sich der Busfahrer vor, um die Sicht
zu prüfen. Doch gleich darauf tauchte ein zweiter Vogel auf, dann ein dritter,
und beiden nahmen direkten Kurs auf die Windschutzscheibe. Die Vögel waren
riesig und sahen gefährlich aus. Der Busfahrer schrie auf und schützte sein
Gesicht mit den Armen.
    Wieder herrschte eine
unheimliche Stille, die nur vom Geräusch des Regens durchbrochen wurde. Der
Busfahrer streckte die Hand aus, um die Tür zu öffnen. Er fluchte, als er
plötzlich eine riesige Raubkatze im Regen zu erkennen glaubte. Sein Herz raste
vor Entsetzen, und doch fuhr er wie von selbst damit fort, die Tür zu öffnen.
So sehr er sich auch bemühte, vermochte er sich doch nicht zurückzuhalten.
Seine Hand zitterte, als sie den Riegel umfasste. Draußen hörte er kräftige,
unheimliche Flügelschläge. Außerdem flüsterte ihm eine körperlose Stimme zu,
endlich die Tür zu öffnen. Doch gleichzeitig wusste er auch, dass er damit dem
Teufel selbst Zutritt zu seinem Bus gewähren würde.
    Ein Mann stand in der
offenen Tür. Er war groß, von athletischer Gestalt, und sein Gesicht lag im
Schatten verborgen. Es gelang dem Busfahrer nicht, die Züge des Mannes auszumachen.
Der dunkle Fremde trug einen langen, schwarzen Trenchcoat, der seine mysteriöse
Aura unterstrich. Nur seine Augen, in denen ein Feuer zu lodern schien,
blitzten gefährlich auf. Der Mann ignorierte den Busfahrer und betrachtete die
Fahrgäste.
    Diesmal herrschte
vollkommene Stille. Der Wind legte sich, der Regen ebbte ab, als hielte die Natur
selbst den Atem an. Tempest hatte das Gesicht in den Händen verborgen, warf
jedoch zwischen ihren Fingern hindurch einen vorsichtigen Blick auf den Mann.
Obwohl ihn der Charme der Alten Welt umgab, wirkte er wie ein neuzeitlicher
Mafiaboss. Keiner der Menschen im Bus würde es wagen, sich diesem eindrucksvollen
Mann zu widersetzen. Tempest kauerte sich in ihrem Sitz zusammen und versuchte,
sich so unsichtbar wie möglich zu machen, während gleichzeitig ihr
verräterisches Herz vor Freude schneller klopfte und ihr Körper bei seinem
Anblick einmal mehr in Flammen aufzugehen schien. Er war so unglaublich sexy.
Tempest wünschte sich, nicht so über ihn zu denken, doch es ließ sich nicht
ändern.
    Der Blick seiner funkelnden
schwarzen Augen ruhte ungerührt auf ihrem Gesicht. »Wir haben jetzt zwei
Möglichkeiten, Kleines. Du kannst freiwillig mit mir kommen oder dich wehren,
während ich dich über meine Schulter werfe und aus dem Bus trage.« Seine Stimme
klang leise und bedrohlich, wie eine Mischung aus Stahl und schwarzem Samt.
Magie. Finstere Beschwörung.
    Die Blicke aller Fahrgäste
waren auf Tempest gerichtet, als warteten sie gespannt auf ihre Antwort. Sie
schwieg einen

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