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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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ein wenig feucht vor. Dann schlug sie ihm gespielt empört mit den Handschuhen auf die Schulter. »Himmel, Darling, nenn mich bloß nicht in aller Öffentlichkeit ›Mutter‹. Die Leute werden meinen, ich wäre steinalt.«
    Stanton lächelte sie an. Sie war einmalig. »Ich werde die
Konventionen missachten und Euch beide zum Ball geleiten.«
    Ihre Pupillen weiteten sich vor Freude. »Oh, ja! Das wäre ungeheuer skandalös! Die Leute werden sich stundenlang darüber ihre Mäuler zerreißen.«
    Mit einem weiteren Kuss in die Nähe seiner Wange verabschiedete sie sich von ihm und winkte ihm fröhlich zu, während sie leichten Schrittes in Richtung Treppe davonschwebte.
     
     
    Alicia machte rasch einen Schritt beiseite, als Lady Wyndham an ihr vorbeikam, und gab vor, eine chinesische Vase zu betrachten, als hinge ihr Leben davon ab. Sie schaute auf, als die Dame an ihr vorüber war, aber ihr Blick wurde von der Marquise aufgefangen, da diese sich neugierig umgedreht hatte.
    Wäre es zu viel des Guten, wenn sie sich der Frau an den Hals werfen würde, um ihr fieberhaft dafür zu danken, dass sie Wyndhams unfassbar junge und schöne Mutter war und nicht seine unglaublich schöne Frau?
    Lady Wyndham kniff leicht die Augen zusammen, ein winziges Grübchen erschien in der Nähe ihres Mundwinkels. Dann drehte sie sich um, ging weiter und ließ Alicia mit Wyndham in der Eingangshalle allein zurück, der sie neugierig anschaute.
    »Woher kommt Ihr so plötzlich?«
    Und das aus dem Mund eines Mannes, der ständig in ihrer Nähe auftauchte wie ein Springteufelchen! Nichtsdestotrotz war diese augenscheinliche Zuneigung zu seiner selbst nach Alicias nachsichtigen Maßstäben skandalösen Mutter überaus charmant. Aber es wäre nicht gut, wenn er aufgrund
ihrer neu erwachten und erfrischenden Vernarrtheit in ihn die Oberhand über sie gewann. Alicia blinzelte unschuldig. »Ich war zum Tee bei Lady Dryden.« Es war vollkommen wahr und sollte ihn mit großer Gewissheit auf eine andere Spur bringen.
    Das tat es auch. Seine Miene verfinsterte sich. »Ihr habt keine Erlaubnis, mit Lady Dryden gesellschaftlich zu verkehren! Was fällt Euch ein, sie aufzusuchen!«
    »Keine Erlaubnis?« Es war sein Glück, dass sie gerade erst herausgefunden hatte, dass sie ihn anbetete. Alicia verschränkte die Arme. »Also, lasst mich überlegen. Vielleicht habe ich sie besucht, weil sie mich fast beängstigend bestimmt dazu aufgefordert hat. Oder vielleicht habe ich sie besucht, weil ich den Sirenen zahlenmäßig unterlegen war. Vielleicht war der Grund aber auch, dass auch nur eine weitere Minute im Damensalon mich zum berechtigten Mord an Lady Davenport getrieben hätte.«
    »Ungeachtet von Lady Davenports verdientem Ende«, sagte er schmallippig, »möchte ich Euch ersuchen, zukünftig jeglichen Kontakt zu … wie sagtet Ihr? Sirenen?«
    »Ja, Sirenen – so schön wie Göttinnen. Und von einem gesellschaftlich derart hohen Status, dass man pariert, wenn sie einen zu sich rufen.«
    Er runzelte die Stirn angesichts ihres bekümmerten Tonfalls. »Ihr braucht Euch jedenfalls nicht vor ihnen zu verstecken.«
    Alicia strahlte übers ganze Gesicht und knickste tief. »Ich war nicht auf ein Kompliment aus, aber dennoch vielen Dank, mein Herr.«
    Er musterte sie weiterhin. »Ihr wart tatsächlich nicht darauf aus, nicht wahr?«

    »Warum sollte ich? Ein Kompliment, das man auf diese Art bekommt, wäre doch ohne Wert, meint Ihr nicht?« Zu spät erinnerte sie sich an die schamlosen Taktiken der Marquise, um gelobt zu werden. Ups.
    Nun, sie konnte ihre Worte nicht gut zurücknehmen, ohne dass Wyndham merken würde, dass sie vorhin gelauscht hatte. Außerdem hatte sie auch gar keine Geduld für derart scheue Vorspiegelungen.
    Wyndham sah sie immer noch forschend an. »Hm.«
    Alicia konnte sich nicht dazu zwingen, den Blick abzuwenden. Seine dunklen Augen führten zu dem üblichen Brodeln in ihrer Magengegend, und sie war im Augenblick ganz und gar nicht darauf aus, die Verbindung abzubrechen. Mit einem Mal verspürte sie wieder dieses wilde Begehren der vergangenen Nacht, in jener Episode, die sie beide einen Fehler genannt hatten.
    Es war ein Fehler, den Alicia liebend gerne wiederholen würde.
    Seine Hand hob sich langsam und bewegte sich auf ihr Gesicht zu. Alicia wartete, auch wenn es ihr schwerfiel, geduldig zu sein, wenn sie lieber an ihm heraufgeklettert wäre wie an einem Apfelbaum. Millimeter bevor sie ihre Wange berührten, hielten seine

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