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Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Schoß und stand zitternd auf. Er hatte die Arme geöffnet, um sie gehen zu lassen. Ihre Bewegungen waren so heftig, dass er sie verletzt hätte, wenn er versucht hätte, sie festzuhalten.
    Sie zitterte und hatte die Arme eng um ihren Körper geschlungen. Ihre Augen waren wie funkelnde Juwelen in ihrem weißen Gesicht. „Ich dachte, ich würde verrückt werden. Ich habe die ganze Zeit deine Anwesenheit gespürt. Ich habe dich gerochen. Ich bin in einen Raum gekommen und habe fest damit gerechnet, dich dort zu finden. Ich dachte, ich würde den Verstand verlieren.“ Sie funkelte ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Ist das hier eine Art Spiel für dich? Vorzutäuschen, du wärst tot, mich denken zu lassen, ich hätte dich beerdigt, und dann später vorbeizukommen? Ist das das, was du unter einem Scherz verstehst? Denn wenn es das ist, kann ich nicht darüber lachen.“
    Nick stand auf. Er bewegte sich langsam und vorsichtig, denn sie sah aus, als würde sie bei einer unbedachten Bewegung wegrennen – oder auseinanderbrechen.
    „Kein Scherz“, sagte er sanft. „Kein Spiel. Und wenn ich das hier hätte vermeiden können, hätte ich es getan, das kannst du mir glauben. Es ist nur, dass …“
    Charity wurde noch bleicher. „Dies vermeiden?“ Sie führte eine zitternde Hand an den Mund. „Du wolltest vermeiden , mich zu sehen? Du wolltest mich einfach so in dem Glauben zurücklassen, dass mein Ehemann tot wäre?“ Sie schluckte schwer. „Du bist nicht Nick“, flüsterte sie zitternd. „Du kannst es nicht sein. Er würde mir das niemals antun. Er würde mich niemals allein mit meiner Trauer zurücklassen. Wer bist du?“
    „Nein!“ Gott, das lief nicht gut. „Ich meinte nicht, dass ich vermeiden wollte, dich zu sehen, es ist nur …“
    Aber Nick redete mit der Luft. Mit einem Stöhnen, das sie mit einer Hand, die sie auf den Mund presste, zu unterdrücken versuchte, rannte Charity ins Badezimmer und schaffte es gerade noch rechtzeitig. Sie schlidderte zur Porzellanschüssel, presste beide Hände gegen die gekachelte Wand hinter der Toilette und senkte den Kopf. Es kam nichts außer Tee und Wodka. Sie hustete und würgte mit tränenden Augen nach Alkohol stinkende, braune Flüssigkeit heraus.
    Nick war direkt hinter ihr. Er befeuchtete am Waschbecken ein kleines Handtuch und wrang es aus. Dann legte er von hinten einen Arm um sie und wischte ihr sanft das Gesicht ab. Sie schnappte nach Luft, schwitzend und hustend. Ihre Magenmuskeln verkrampften sich unter seiner Hand, als ein neuer Würgeanfall sie überkam.
    Sie würgte jetzt nur noch trocken, aber die Tatsache, dass nichts mehr in ihrem Magen war, was hochkommen konnte, machte es nicht weniger schlimm. Mit kleinen Bewegungen versuchte sie Nicks Arm loszuwerden, aber er ließ es nicht zu. Sie brauchte seine Unterstützung, denn er war sich sicher, dass sie ohne seinen Arm um sich zusammenbrechen würde.
    Als ein paar Minuten ohne weitere Würgeanfälle vergangen waren, trat sie schließlich zurück und versuchte, seinem Arm zu entkommen. Nick ließ sie jedoch nicht los. Er wusch noch einmal das Handtuch aus, drehte sie zu sich und wischte ihr über Gesicht und Nacken.
    Charity stand ganz ruhig da, mit gesenktem Kopf und geschlossenen Augen. Er hatte schon Eis gesehen, das mehr Farbe hatte als ihr Gesicht. Sie sah so elend aus, dass sich sein Herz in der Brust schmerzhaft zusammenzog.
    „Das hier ist lächerlich“, sagte er. „Du gehörst ins Bett. Wir können später über alles reden, aber jetzt im Moment musst du dich erst mal hinlegen.“ Mit skeptischem Blick legte er seine Hand an ihre Stirn. Sie war kühl. Aber trotzdem … „Du hast dir vermutlich irgendeinen Virus eingefangen, so schlecht, wie es dir geht. Wir haben Glück, wenn es nur eine Magen-Darm-Sache ist. Das ist jetzt genau das Wetter für Bronchitis oder sogar Lungenentzündung. Ich denke, ich werde dich ins Krankenhaus bringen.“
    Gute Idee. Zur Hölle mit dem Auftrag. Er würde Charity in ein Krankenhaus in der nächsten Stadt fahren und im Hintergrund bleiben, nur sicherstellen, dass sie aufgenommen wurde und dass es ihr gut ging, während Di Stefano und Alexei Worontzoff im Auge behielten.
    „Nein.“ Sie riss sich sichtbar zusammen, richtete sich gerade auf und trat von ihm weg. „Ich bin nicht krank. Ich trauere.“ Sie funkelte ihn an.
    „Ich wusste nicht, dass man sich aus Trauer tausendmal am Tag übergibt. Das ist ja ganz was Neues.“
    „Ich habe mich nicht

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