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Gefährliches Talent: Kriminalroman

Gefährliches Talent: Kriminalroman

Titel: Gefährliches Talent: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Elkins , Charlotte Elkins
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ist?«
    »Aber das ergibt doch keinen Sinn. Ich kann mir doch jemand anderen besorgen. Bringt sie den auch um? Und den Nächsten auch? Und wie soll Liz denn vor unserer Ankunft in Ihre Casita gekommen sein und an dem Gas herummanipuliert haben? Sie hat uns doch gefahren, schon vergessen? Sie war die ganze Zeit bei uns, bis wir eingecheckt haben. Und woher soll sie überhaupt wissen, in welcher Casita Sie übernachten? Und wieso sollte sie …«
    »Schon gut, Sie haben recht«, sagte Alix seufzend. »Ich werde wohl langsam paranoid.«
    »Na ja, nach dem, was Sie heute erlebt haben, kein Wunder. Aber da sind Sie wirklich auf dem Holzweg. Liz ist vielleicht nicht der liebenswürdigste Mensch auf der Welt, aber eine Mörderin? Nein.«
    Alix nickte. »Sie haben recht«, sagte sie wieder. »Ich brauche einfach eine Mütze Schlaf. Vergessen Sie, was ich gesagt habe. Kommen Sie, sehen wir uns Ihr Bild an.«
    Als sie an der Galerie Blue Coyote ankamen, waren schon alle Lichter aus und einer von Liz’ Assistenten schloss gerade ab. »Oh, tut mir leid, wir machen gerade zu.«
    »Ich weiß. Ich bin Chris LeMay und das hier …«
    »Ach so. Liz erwartet Sie, aber könnten Sie bitte zur Terrasse hinterm Haus gehen? Dort gibt’s eine Hintertür zu ihrem Büro. Die Außenbeleuchtung bleibt immer an, Sie werden es also problemlos finden.«
    »Gut. Danke schön.«
    »Ähm …« Der junge Mann zögerte. »Wenn sie nicht sofort aufmacht, müssen sie etwas lauter klopfen. Ich glaube, äh, sie hat sich mal kurz hingelegt, und manchmal bekommt man sie nicht so schnell wieder wach.« Er zuckte entschuldigend mit den Schultern.
    Chris und Alix sahen sich an. Sie hatten natürlich verstanden, was er meinte. Liz war voll.
    Der Mond war von Wolken verschleiert, deshalb war die Wegbeleuchtung hilfreich. Sie gingen den gewundenen Weg entlang, vorbei an halb lebensgroßen Tierbronzen auf Sockeln: ein Wildschwein, eine Bergziege, ein sich duckender Puma … Dann kamen sie zur Hintertür.
    »Es ist dunkel da drin«, sagte Alix stutzig. »Warum hat sie denn das Licht ausgemacht?«
    »Wie er schon sagte, sie schläft«, sagte Chris und rüttelte am Türknopf. »Liz!«, rief sie laut wie ein Nebelhorn. »Bist du da drin?« Für alle Fälle rüttelte sie noch mal am Türknopf.
    »Vielleicht sollten wir …«, begann Alix.
    Die Tür flog auf und traf Chris mit voller Wucht, die mit ebensolcher Wucht gegen Alix gestoßen wurde, die nach hinten taumelte und umfiel. Und Chris landete auf Alix. In der Dunkelheit wussten sie vor lauter fuchtelnden Armen und zappelnden Beinen nicht mehr, wo oben und unten war, geschweige denn, was los war. Aber der Mann war nicht zu übersehen. Eindeutig ein Mann. Ein Riese. Er kam durch die Tür gerast und stolperte über Chris’ Fuß (Schuhgröße dreiundvierzig). Er hatte irgendetwas im Arm, das nun ein paar Meter weiter in eine Gruppe Zwergkiefern flog.
    »Autsch!«, sagte Chris.
    »Mist!«, sagte der Mann, der zwar auf den Füßen blieb, aber dann mit dem Kopf gegen den Puma stieß, was sich anhörte, alswürde jemand mit einem Hammer auf eine dicke Glocke schlagen. »Scheiße!« Stöhnend ging er in die Knie und hielt sich mit beiden Händen die Stirn.
    »He!«, schrie Chris und versuchte aufzustehen, während Alix, noch halb unter Chris’ massivem Körper begraben, Mühe hatte, sich überhaupt zu bewegen. Wie in einem Laurel-und-Hardy-Film fielen sie noch mal hin und als sie endlich ihre Gliedmaßen sortiert hatten, hatte der Mann sich schon aufgerappelt, ging taumelnd Richtung Canyon Road, wobei er sich immer noch den Kopf hielt, und verschwand schnell um die Ecke.
    »Was zum Teufel …«, begann Chris, aber Alix war schon bei den Kiefernsträuchern.
    »Was ich befürchtet hatte«, sagte sie, zog den Gegenstand aus den Zweigen, den sie dort hatte landen sehen, und lehnte ihn an einen Strauch. Die Wolkendecke hatte sich gelichtet und im Mondlicht war deutlich auszumachen, was es war.
    »Das ist mein Bild!«, rief Chris. »Oh nein, ist es … ist es …«
    »Ich kann keine Beschädigung erkennen«, sagte Alix. »Aber wir gehen besser rein ins Licht.«
    »Mein Gott«, murmelte Chris wütend, als Alix das Bild vorsichtig aufhob. »Er wollte es klauen. Mein Bild. Wenn wir nicht gerade in diesem Moment gekommen wären …«
    Sie verstummte plötzlich und an ihrem Gesichtsausdruck erkannte Alix, dass sie beide, wenn auch mit einiger Verzögerung, den gleichen Gedanken hatten.
    Liz. Wo war Liz? Was war mit ihr

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