Gefaehrliches Verlangen
aber ich glaube, du bist ein wenig voreingenommen.«
»Ich sehe durchaus, dass du dem Mann sehr am Herzen liegst, aber vielleicht solltet ihr das Ganze ein bisschen langsamer angehen. Es gibt keinen Grund zur Eile. Jetzt schon von Heirat zu sprechen kommt mir eben ein bisschen verrückt vor.«
»Mir aber nicht. Für mich fühlt es sich richtig an. Aber ich brauche deinen Segen, nicht nur deine Erlaubnis. Ohne ihn kann ich Marc nicht heiraten.«
»Ich habe ja nicht gesagt, dass ich ihn dir nicht geben will, doch es gibt eben ein paar Dinge, die ich vorher abgeklärt wissen möchte.«
»Und zwar?«
»Das kann ich morgen in Ruhe mit Marc besprechen. Was trinkt er? Brandy? Port?«
»Whiskey, glaube ich. Und Champagner. Aber er macht sich nicht viel aus Alkohol.«
»Das freut mich zu hören.« Dad trinkt einen Schluck Milch. »Also, was hast du heute noch vor? Es ist Heiligabend. Sonst hast du doch immer mit Jen etwas unternommen.«
»Eigentlich wollte Marc mit mir shoppen gehen, aber ich habe noch jede Menge Wäsche … Also bleibe ich hier und leiste dir Gesellschaft.«
Wieder seufzt Dad. »Auch auf die Gefahr hin, dass ich mir selbst widerspreche, aber ich will auf keinen Fall, dass du an Heiligabend hier draußen sitzt und das Haus putzt. Los, geh mit deinem Freund und amüsier dich. Aber hast du gerade gesagt, er will mit dir shoppen gehen?«
»Genau.«
»Aber ist Shoppen nicht die Pest für dich?«
»Eigentlich schon, aber das ist etwas anderes. Ich soll ihm helfen, Weihnachtsgeschenke auszusuchen.«
Dad schiebt seinen leeren Teller weg. »Mach dir einen schönen Tag, mein Schatz, statt dich hier mit Staubwischen zu langweilen.«
Ich wische Sam die Krümel aus dem Gesicht. »Bist du sicher? Fühlst du dich auch nicht einsam? Und kommst du mit Sammy klar?«
»Wir haben doch den ganzen morgigen Tag zusammen. Das ist wunderbar.«
»Sicher?«
»Absolut.«
»Okay, dann richte ich noch ein paar Snacks für Sammy her, bereite das Abendessen vor und lege einen frischen Schlafanzug für Sammy heraus.«
»Aber dann gehst du und amüsierst dich.«
»Ich rufe gleich Marc an.«
❧ 20
M arc verspricht mir, mich um drei Uhr mit der Limousine abzuholen.
Ab halb drei gehe ich ruhelos im Zimmer auf und ab und sehe alle paar Minuten auf die Uhr, während die Zeit dahinkriecht.
Als er schließlich vorfährt, hämmert mein Herz wie verrückt.
Ich schnappe meinen Mantel und laufe nach draußen, wo die hintere Tür bereits aufgeht und Marc aussteigt.
Er trägt einen schwarzen Anzug, ein schwarzes Hemd und eine schwarze Krawatte. Sein dichtes Haar hängt ihm lässig in die Stirn.
Mit zwei weit ausholenden Schritten ist er bei mir, schlingt die Arme um mich, hebt mich hoch und vergräbt das Gesicht an meinem Hals.
»Du riechst so gut«, sagt er und saugt tief den Atem ein.
»Du hast mir gefehlt.«
Er hebt mich hoch, trägt mich zum Wagen und setzt mich auf dem Rücksitz ab, ehe er vor mir auf die Knie geht, ohne mich loszulassen.
»Die Gedanken an dich haben mich beinahe um den Verstand gebracht«, raunt er.
»Und was hast du gedacht?«
»Ich habe mir vorgestellt, wie ich dich fessle und du mich anflehst, dich zu ficken.«
Ich schlucke. »Da sage noch einer, es gäbe keine Romantik mehr.«
Das gewohnt tödliche Lächeln breitet sich auf seinen Zügen aus. »Dich wieder und wieder kommen zu lassen – was ist daran nicht romantisch?«
Die Limousine setzt sich in Bewegung, sodass ich gegen Marc gedrückt werde.
»Ist dir klar, in welche Gefahr du dich gerade begeben hast?«, fragt er.
»Ich dachte, es sei deine Aufgabe, für meine Sicherheit zu sorgen.«
»Vor allen anderen außer mir.«
»Ein Glück, dass ich vor dir gar nicht sicher sein möchte«, murmle ich. »Wie gefährlich wolltest du denn genau sein?«
»Konkrete Pläne hatte ich nicht. Nur dass ich dich auf dem Rücksitz ficken wollte.«
»Hier?«
»Bisher hast du dich doch auch nie darüber beschwert.«
»Doch, falls du dich erinnern willst.«
»Ach ja.« Marc schiebt mein Haar zurück und streicht mit den Lippen an meinem Hals entlang.
Ich erschaudere unter der Berührung.
»Unser erster Streit«, flüstert er an meinem Hals. »Daran erinnere ich mich noch lebhaft.«
»Und woran noch?« Ich schmelze förmlich dahin.
»Daran, dass ich dich in dieser Nacht gefickt habe, obwohl ich geschworen hatte, es nicht zu tun. Daran, dass ich nicht glauben konnte, wie unwiderstehlich du bist. Und daran, dass du meine Selbstbeherrschung ruiniert
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