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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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Kritiken stand, Leos Figur sei zu gemein, deshalb haben wir die Dialoge ein bisschen umgeschrieben.
    Doch Sammy zupft ununterbrochen an meinem Hosenbein, und mir wird schnell klar, dass es sinnlos ist, solange er munter vor sich hin plappert und meine Aufmerksamkeit fordert. Außerdem war er heute noch nicht an der frischen Luft.
    »Du hast gewonnen, Sammy«, sage ich und klappe mein Notizbuch zu. »Komm, wir gehen in den Park.«

❧ 44
    A m späten Nachmittag habe ich das Haus auf Vordermann gebracht, und Sammy ist nach all der Buddelei im Sandkasten und dem Schaukeln hundemüde. Ich mache mir einen starken Kaffee, dann raffe ich mich auf, Spaghetti mit Pesto, eines von Sammys Leibgerichten, zu kochen.
    Am liebsten mache ich die Nudeln selbst, wie ich es von meiner Mutter gelernt habe, aber die Vorstellung, den Teig zu kneten, während Sammy die ganze Zeit um mich herumkrabbelt, ist mir zu viel.
    Gerade als wir uns an den Tisch setzen, höre ich die Eingangstür.
    »Na, wie war’s bei der Arbeit?«, rufe ich und reibe etwas Cheddar über Sammys Nudeln, während ich Dad in der Diele seine Geldbörse hinlegen und die Schuhe ausziehen höre.
    Doch in diesem Moment registriere ich das Poltern eines zweiten Schuhpaars auf dem Fußboden, dann ertönt eine Stimme, die eindeutig nicht meinem Vater gehört.
    »Ein wirklich schönes Haus haben Sie da, Mr Rose.«
    Ich würde diese Stimme unter Tausenden erkennen.
    Leo.
    Ich springe auf.
    Leo betritt in seinem Dufflecoat das Wohnzimmer. Seine texanische Bräune und seine perfekten weißen Zähne wirken irgendwie deplatziert in unserem bescheidenen Häuschen.
    Ich bin so verblüfft über sein Auftauchen, dass mir fast die Käsereibe aus der Hand fällt. »Leo.« Ich sehe zwischen den Männern hin und her. »Wie kommst du denn hierher?«
    »Freut mich auch, dich zu sehen, Sophia.« Leo erhellt den Raum mit seinem breiten Strahlen.
    Sammy, der völlig aus dem Häuschen über den Besuch ist, packt einen Löffel und hämmert damit auf die Tischplatte ein.
    Leo bückt sich unter einem der Holzbalken hindurch und setzt sich an den Esstisch, als wäre es das Normalste auf der Welt, zum Essen bei uns zu sein. »Was gibt es denn?«, fragt er und hebt keck eine Braue. »Riechen tut es jedenfalls gut.«
    Ich werfe Dad einen fragenden Blick zu.
    »Leo stand gerade vor dem Haus, als ich hergefahren bin«, erklärt er. »Deshalb habe ich ihn zum Essen eingeladen.«
    »Ich dachte, ich schaue mal vorbei und sehe, was du so treibst.« Leo hebt eines von Sammys Spielzeugautos vom Boden auf und stößt die Räder an. »Ich war noch nie bei dir zu Hause und habe mir überlegt, ich schneie einfach auf einen Besuch herein, und nach dem Essen können wir zusammen zur Vorstellung fahren.«
    Mit offenem Mund sehe ich zu, wie er sich über den großen Topf mit den Spaghetti beugt, den ich mitten auf den Tisch gestellt habe.
    »Ich habe Riesenhunger.«
    Ich schwanke zwischen Freude und Verärgerung. Einerseits freue ich mich, ihn zu sehen, andererseits bin ich ziemlich sicher, dass Marc nicht allzu begeistert von seinem unangemeldeten Auftauchen wäre.
    Am Ende lässt er mir gar keine Zeit, ihm böse zu sein – er packt zwei Gabeln und lässt sie für Sammy ein Tänzchen auf dem Tisch aufführen.
    Leo Falkirk, muskelbepackt und mit dem Kiefer einer Actionfigur, mit Besteck für ein Kleinkind Unsinn machen zu sehen lässt meinen Unmut augenblicklich verfliegen.
    »Es ist schön, dich zu sehen, Leo«, sage ich und stimme in Sammys Kichern ein.
    »Ich weiß, ich bin kein Marc Blackwell, aber da er nicht hier sein kann, muss ich eben vorbeischauen.« Er legt die Gabeln beiseite.
    »Sieht ganz so aus.«
    Dad setzt sich ebenfalls. »Wie schön, dass du außer Marc noch andere Freunde in London hast. Ich freue mich sehr, dass Leo hier ist.«
    »Danke, Mr Rose. Ich glaube auch, dass es Sophia guttut, mich als Freund zu haben.«
    »Bitte, sagen Sie doch Mike zu mir.«
    Kopfschüttelnd häufe ich Spaghetti auf ihre Teller. »Das ist ja schön, dass ihr beiden für mich entscheidet, schließlich weiß ich ja nicht, was das Richtige für mich ist.«
    Die Portionen fallen nicht allzu groß aus, da ich nicht wusste, dass Leo auftauchen würde, deshalb reibe ich Käse darüber, um das Ganze etwas gehaltvoller zu machen.
    »Das sieht super aus.« Leo versenkt seine Gabel in den Spaghetti, rollt sie auf und schiebt sie sich in den Mund.
    »Lecker.«
    »Sie sind ganz okay, wenn auch nicht so gut wie selbst gemachte.

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