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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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Aber ich wusste schließlich nicht, dass du kommen würdest.«
    »Und ich habe mir doch glatt eingebildet, mein Costar freut sich über meinen Besuch«, erwidert er kauend.
    »Das tue ich auch, es ist nur … eine ziemliche Überraschung, das ist alles.«
    »Eine schöne Überraschung?«
    »Eine Überraschung. Und ich bin nicht sicher, ob Marc allzu begeistert wäre.«
    »Du darfst nicht zulassen, dass Marc dein ganzes Leben bestimmt«, wirft Dad ein und rollt Spaghetti auf seine Gabel.
    »Das tue ich auch nicht. Wenn ich es täte, hätte ich Leo gebeten zu gehen. Aber ich liebe Marc und respektiere seine Gefühle, Dad. Daran wird sich auch weiterhin nichts ändern.«
    Dad blickt auf seinen Teller. »Manchmal ändern sich die Dinge sehr wohl, mein Schatz. Und wenn es so ist, könntest du es erheblich schlechter erwischen als mit dem jungen Leo hier.«
    Ich laufe dunkelrot an. »Dad!«
    Leo grinst von einem Ohr zum anderen. »Ist schon gut, Mike. Sophia und mich verbindet inzwischen eine alte Hassliebe. Sie hasst es, dass sie mich liebt. Aber tief in ihrem Innern weiß sie genau, dass sie völlig verrückt nach mir ist.«
    »Großer Gott.« Ich schüttle den Kopf, kann mir aber ein Grinsen nicht verkneifen. »Ich bin verrückt nach dir, das stimmt, doch nur als guter Freund.«
    Leo schnippt mit den Fingern. »Also gibst du es zu, dass du verrückt nach mir bist, ja? Das ist ja ein echter Fortschritt.«
    »Erwarte dir nicht zu viel«, sage ich warnend.
    Gerade als ich mir eine Gabel voll Spaghetti in den Mund schieben will, sehe ich vor dem Fenster einen Schatten vorbeigleiten.
    Ich lasse meine Gabel sinken.
    »Was war das?«, rufe ich und springe auf.

❧ 45
    L eo und Dad drehen sich um.
    »Habt ihr das nicht gesehen?« Ich zeige aus dem Fenster. Aber natürlich ist der Schatten längst verschwunden. »Da war etwas, ein Schatten. Im Garten.« Ich trete ans Fenster und spähe nach draußen. Aber da ist niemand.
    »Bist du sicher?«
    Ich nicke, laufe zur Hintertür und reiße sie auf. Eisige Luft schlägt mir entgegen.
    Ich trete hinaus und drehe mich einmal um die eigene Achse, dann suche ich sämtliche Sträucher und Büsche ab. Vergeblich.
    »Alles in Ordnung?«
    Leo steht neben mir.
    »Da war jemand. Ganz sicher.«
    »Hey, ich glaube dir ja. Soll ich mich hier ein bisschen umsehen?«
    »Würdest du das für mich tun?«
    »Klar.«
    Leo springt mit einem Satz über das Gartentor und verschwindet zwischen den Büschen vor dem Haus.
    »Ist alles in Ordnung, Schatz?« Dad steht im Türrahmen.
    »Ja, ich habe nur einen Schatten gesehen, das ist alles. Leo sucht gerade alles ab.« Ich lege die Finger an die Schläfen. »Kein Grund zur Sorge.«
    Dad schüttelt den Kopf. »Wer würde bei all den Kerlen hier keinen Schatten ums Haus schleichen sehen?«
    »Die Wachleute sind hier, um mich zu beschützen.«
    »Ziemlich übertrieben, wenn du mich fragst«, brummt er und geht wieder hinein.
    Als die Hintertür ins Schloss fällt, bemerke ich etwas – etwas Weißes, das im Gebüsch hin und her flattert. Ich gehe hinüber. Vermutlich ist ein Zettel aus der Mülltonne geflattert. Doch als ich näher trete, sehe ich, dass es sich um ein Stück Papier handelt, auf das jemand mit rotem Kugelschreiber etwas geschrieben hat: PAIN wird sich rächen.
    Ich weiche zurück und lasse den Zettel fallen. Die Brise erfasst ihn und weht ihn davon, immer höher, über die Bäume und das Hausdach hinweg.
    Mit hämmerndem Herzen sehe ich ihm nach.
    PAIN wird sich rächen.
    O Gott. Sie waren hier. In unserem Garten.
    Leo springt über die Gartentür. »Ich habe niemanden gesehen. Hey, alles in Ordnung? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.«
    »Da war ein Zettel«, wispere ich. »Wir sollten reingehen.«

❧ 46
    D ad! Dad!«, rufe ich und folge ihm ins Haus. »Ich muss sofort Marc anrufen.«
    »Wieso?«
    Ich zögere. Eigentlich will ich ihm nichts von dem Zettel erzählen, weil ich sonst in Erklärungsnot käme.
    »Ich muss ihm sagen, dass ich im Garten etwas gesehen habe.«
    »Aber da war auch nur ein Schatten, Schatz.«
    »Trotzdem muss ich es ihm sagen.«
    »Wie wär’s, wenn ich anrufe und es ihm sage? Auf diese Weise kannst du dich an deine Vereinbarung halten.«
    »Gut, in Ordnung. Ja, sag ihm, er soll die Sicherheitsvorkehrungen verstärken. Sofort.«
    An diesem Abend bin ich hypernervös, zucke bei jeder noch so kleinen Bewegung im Zuschauerraum zusammen und vergesse meinen Text, sodass Leo mich pausenlos retten muss.
    Bei

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