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Gefährte des Wolfes: William

Gefährte des Wolfes: William

Titel: Gefährte des Wolfes: William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile , Anne Sommerfeld
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dort bleiben will«, fügte Will hinzu. Zwar hoffte er, dass alles wie geplant laufen würde, doch er wäre dumm, wenn er nicht ein paar Abweichungen einkalkulierte.
    »Wie wollen wir Richard überhaupt dazu bekommen, in die Höhle zu gehen?«, fragte Raul. »Soll ich fragen, ob er mit mir spazieren gehen will, und dann verschwinden?«
    Will grinste. »Ich hatte eigentlich geplant, den Wolf in der Nacht raufzuführen.«
    »Ah, jetzt kommt die Wahrheit ans Licht«, stichelte Raul. »Warum hast du mir nicht gleich gesagt, dass ich die Höhle mit Fellen und Gleitgel ausstatten soll?«
    Will wurde rot, rollte ein Stück Papier zu einer Kugel zusammen und warf damit nach Raul. »Du kannst mich mal!«
    »Wie ich sehe, hat sich deine Ausdrucksweise nicht verbessert«, beschwerte sich eine vertraute Stimme von der Tür.
    »Tristan!« Will schrie überrascht auf, sprang auf die Füße und rannte zu seinem Bruder, um ihn in eine feste Umarmung zu ziehen. »Was machst du denn hier?«
    »Du hast einen Trank bestellt. Was sollte ich denn machen – ihn mit FedEx schicken?«
    »Ja, so hatte ich mir das eigentlich vorgestellt.«
    Tristan hielt seinen Bruder fest an sich gedrückt und flüsterte ihm direkt ins Ohr: »Du hast den Ozean überquert, als ich dich am meisten gebraucht habe. Ein paar Staaten zu durchqueren, ist das Mindeste, was ich tun kann.«
    Will schluckte, um den Kloß in seinem Hals loszuwerden.
    Tristan löste sich weit genug von Will, um ihm in die Augen zu sehen. »Zusammen sind wir stärker und ich fühle, wie wichtig das hier für dich ist. Es geht nicht länger nur darum, Raul zu helfen.«
    Wills Augen füllten sich mit Tränen. »Nein. Nein, geht es nicht.« Er legte sein Gesicht an Tristans Wange. »Ich hab mich in Richard verliebt.«
    Tristan rieb Will über den Rücken. »Ich weiß, und wenn du es nicht selbst gesagt hättest, hätte ich dich gezwungen, es zuzugeben. Und nur fürs Protokoll: Ich freue mich für dich. Ich bin voll und ganz dafür, dass du einen Werwolf zum Gefährten hast«, neckte er und lockerte die Stimmung damit ein wenig auf, damit Will seine Gefühle wieder unter Kontrolle bringen konnte.
    Will straffte sich und wischte sich die nassen Tränenspuren mit dem Handrücken aus dem Gesicht. »Ich glaube, bei mir hat sich ein bisschen was angestaut.«
    Bei dieser Untertreibung verdrehte Tristan die Augen.
    »Da wir gerade von Gefährten sprechen… wie hast du Benjamin dazu gebracht, dich herkommen zu lassen?«, fragte Will.
    »Indem er zugestimmt hat, dass ich mitkomme«, unterbrach Benjamin, der gerade durch die Tür trat. »Nette Hütte hast du hier, Raul«, sagte er, stellte einen Koffer auf dem Boden ab und umarmte seinen Freund.
    Rauls Umarmung hob Benjamin einige Zentimeter vom Boden. »Verdammt, ich hab dich vermisst.«
    »Ich wette, ich habe jemanden mitgebracht, den du noch mehr vermisst…«, witzelte Benjamin.
    Schlaff ließ Raul die Arme sinken. »Du meinst…? Aber wie…? Er müsste…« Ohne die Antwort auf eine seiner Fragen abzuwarten, stürmte Raul zur Tür hinaus.
    »Alex ist auch gekommen?«, vermutete Will.
    »Noch nicht, aber das ist nur eine Frage der Zeit«, antworteten Tristan und Benjamin synchron und die drei Männer brachen in Gelächter aus.
     

 
    Kapitel 19
     
     
    Raul rannte durch den Flur auf die kleine Galerie, von der aus man hinunter in die Einganghshalle blicken konnte. Er umklammerte das Geländer und sah nach unten. Sein Gefährte war umringt von Würdenträgern und Wächtern, während er mit dem König sprach.
    Alex' klare, haselnussbraune Augen entdeckten ihn sofort. Sein Blick war voller Energie und jeder im Raum reagierte darauf. Die Blicke folgten Alex' und blieben an Raul hängen. Mit einem wissenden Lächeln auf dem Gesicht trat der König einen Schritt zur Seite, damit Raul Platz hatte, um zu ihnen herunterzukommen.
    Vor zehn Minuten, als Raul noch gedacht hatte, es würden Tage, wenn nicht gar Wochen vergehen, bis er Alex wiedersehen würde, war die Einsamkeit erträglich gewesen. Alex jedoch nur wenige Schritte entfernt vor sich zu haben, war unerträglich. Er fühlte sich, als würde er gleich platzen. Bis auf seinen Gefährten nahm Raul niemanden wahr, als er die Stufen hinuntereilte und sich in Alex' Arme warf.
    Alex' Beherrschung hatte ihre Grenzen erreicht. Er wusste, wie wichtig das Protokoll war – vor allem beim ersten Treffen mit dem Alpha eines anderen Rudels, der dazu auch noch der Vater seines Gefährten war –, aber das

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