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Gefaehrten der Finsternis

Titel: Gefaehrten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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dann sah er wieder zu Lyannen hinüber und wurde ernst. »Du hast wirklich den Mut gefunden, der Finsternis entgegenzutreten«, sagte er fast ehrerbietig. »Einen Mut, den so viele große Männer nicht aufgebracht haben. Sei stolz darauf, was du geleistet hast, mein Junge, nur wenige andere hätten dasselbe getan. Eileen ist gerettet und das Ewige Königreich ist befreit und der Verdienst dafür gebührt auch dir.«
    Doch Lyannen starrte nur seinen Vater und den Statthalter an und schüttelte düster seinen Kopf. »Ich habe es wieder mal bloß geschafft, mein Leben aufs Spiel zu setzen«, sagte er dann. »Die anderen wären auch ohne meine Hilfe gerettet worden.« Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen, doch die waren trocken. Die Tränen, die er so gern vergossen hätte, waren versiegt. »Aber reden wir nicht mehr darüber«, flüsterte er fast unhörbar. »Ich bin nicht wichtig. Ich wollte das auch nie sein. Reden wir also über das, was wirklich zählt.« Lyannen zwang sich zu einem Lächeln. »Wir haben gewonnen, oder?«
    »Nun ja, diese Schlacht ganz sicher.« Vandriyan klang zufrieden, aber auf seinem Gesicht lag weiterhin ein düsterer Schatten.
»Bleibt nur ein Problem: Nachdem dieser Dämon, er heißt übrigens Scrubb, die Magie heraufbeschworen hat, die die Schwarzen Truppen bezwang, ist der Herr der Finsternis verschwunden. Er scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. Zumindest wurde so der Bann, der Eileen gefangen hielt, gebrochen, und sie konnte sich befreien.«
    »Und meine Wunde?« Lyannen, der sich schon viel besser fühlte, tastete sich überrascht seine Rippen ab und entdeckte, dass die Verletzung verschwunden war. »Ich war mir sicher, dass sie tödlich sein würde! Wie habt ihr es bloß geschafft, mich zu heilen?«
    Greyannah warf den Kopf nach hinten und brach in schallendes Gelächter aus. Lyannen bemerkte, dass er sehr gut gelaunt war, vielleicht sogar noch besser als sonst. »Was kümmert dich das?«, fragte er heiter. »Ich bin schon so oft verletzt worden, und es hat mich nie interessiert, wie sie mich wieder zusammengeflickt haben, Hauptsache, sie hatten Erfolg damit. Wie auch immer - als dieser verfluchte Mistkerl abgehauen oder umgekommen ist, nahm die Zauberkraft ab, mit der er dich verletzt hatte, und daher war die Verletzung nicht mehr so schwer. Als wir dich fanden, warst du zwar in einem kritischen, aber nicht unheilbaren Zustand, und mit ein wenig Dämonenmagie von Theresian und Scrubb haben sie dich wieder völlig hingekriegt. Genügt dir das als Erklärung?«
    Lyannen nickte schweigend. Greyannahs unbekümmerte Art hätte ihn beinahe zum Lachen gebracht, aber zu viele Gedanken schossen durch seinen Kopf und zu viele Sorgen quälten ihn noch, daher war ihm nicht nach Scherzen zumute. Er blieb also ernst und wandte sich wieder an seinen Vater. »Was ist aus meinen Freunden geworden?«, fragte er.
    »Denen geht es gut.« Vandriyan seufzte erleichtert auf. »Sehr gut sogar und sie werden auch nie mehr zum Kämpfen eingezogen. Das nimmt mir wirklich eine große Last von der Seele.« Er
fuhr sich durch die Haare. »Seit ihr aufgebrochen seid, musste ich immer daran denken, dass es meine Schuld wäre, wenn ihr getötet würdet. Schließlich habe ich es euch erlaubt loszuziehen, oder etwa nicht? Es ist für mich eine große Erleichterung, dass ich jetzt weiß, dass ihr alle fünf heil und gesund seid. Ihr und auch der Erbprinz.«
    »Der Erbprinz«, wiederholte Lyannen leise und nachdenklich die Worte des Hauptmanns. »Slyman. Ich würde gern mehr über ihn erfahren. Warum hat man ihn aus Dardamen weggeschafft? Und der Einsame? Ist er wirklich noch am Leben?«
    Ein neuerliches Auflachen Greyannahs übertönte einen großen Teil seiner Worte. »So viele Fragen auf einmal!«, rief der Statthalter belustigt aus. »Und dabei bist du doch noch nicht gesund! Um dir das alles zu erklären, bräuchten wir Stunden, und du benötigst eigentlich Ruhe, stimmt’s, Theresian? Ich fürchte, dass wir die Erklärungen auf ein anderes Mal verschieben müssen. Außerdem müssen wir noch enträtseln, was für ein Ende unser guter Freund, die Finsternis, genommen hat.« Fast väterlich schüttelte er die Kissen unter Lyannens Kopf auf. »Da draußen sind jede Menge Leute, die dich sehen wollen, aber ich muss dich bitten, dich noch ein wenig zu gedulden. Du darfst dich nicht überanstrengen, mein Junge. Du befindest dich erst auf dem Weg der Besserung, nicht, dass du uns noch einen Rückfall

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