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Gefährten des Zwielichts

Titel: Gefährten des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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aus dem Schlamm und schüttelte es sauber. Rot glühende Schmelze stob auf wie feine Blutströpfchen, der Schlamm perlte ab, und das Silber glänzte unberührt. Der Unkwitt breitete die Flügel aus. Das Kästchen fest ans Herz gepresst, hob er ab und steuerte auf seinen Hort zu.
    »Auf Wiedersehen, Baskon«, rief er zum Abschied. »Ich mag zähe Gegner und solche, denen man ein zweites Mal begegnen kann. Sie sind selten geworden in diesen Tagen.«

11. K APITEL:
E IN UNWAHRSCHEINLICHES B ÜNDNIS

 
    L EUCHMADANS S TURZ SCHLUG JENEN L ANDSTRICH AUS DEM B ODEN , DER HEUTE ALS »G RAUE L ANDE « BEZEICHNET WIRD . G RAU UND TOT SIND SIE JEDOCH ERST SEIT DER Z EIT DES LETZTEN GROSSEN K RIEGES . Z UVOR WAR DAS L AND VON EINEM L EBEN ERFÜLLT , WELCHES ALS GRIMMIG UND UNZUGÄNGLICH GESCHILDERT WIRD - FEINDSELIG GEGENÜBER DEN V ÖLKERN DES L ICHTS UND UNVORSTELLBAR FREMD . D IE F INSTERVÖLKER HINGEGEN FANDEN DORT Z UFLUCHT , NACHDEM WIR UNS VON IHNEN BEFREIEN KONNTEN .
    D IES ALLES DEUTET DARAUF HIN , DASS L EUCHMADANS FREMDER L EBENSATEM ES WAR , DER IN JENEM L AND NIEDERKAM , IN DEN B ODEN SICKERTE UND DAS UNHEILIGE L EBEN NÄHRTE , DAS DORT SPROSS UND SICH SPÄTER NOCH ANSIEDELTE . H AT MAN SICH ZU DIESER E RKENNTNIS DURCHGERUNGEN , LIEGT EIN WEITERER ENTSETZLICHER S CHLUSS NICHT FERN : F ANDEN DIE F INSTERVÖLKER TATSÄCHLICH Z UFLUCHT IN L EUCHMADANS S CHOSS , WIE IHRE EIGENE Ü BERLIEFERUNG BEHAUPTET ? O DER HAT DIESER SIE NICHT ÜBERHAUPT ERST HERVORGEBRACHT ?
    K ANN ES ALSO SEIN , DASS MIT L EUCHMADANS A NKUNFT AUCH DIE F INSTERVÖLKER ÜBERALL AUF DER W ELT VERBREITET WURDEN UND DASS DER JAHRHUNDERTELANGE K AMPF , IN DEM WIR DIE L ANDE DES L ICHTS VON DIESER I NKURSION GEREINIGT HABEN , SIE TATSÄCHLICH NUR DORTHIN ZURÜCKTRIEB , VON WO SIE URSPRÜNGLICH GEKOMMEN SIND ? D ASS DIE F INSTERVÖLKER IN JENER UNBEGREIFLICHEN W ILDNIS ÜBERLEBEN KONNTEN , LÄSST DIES JEDENFALLS VERMUTEN .
 
A US DEM »A LMANACH DER F INSTERVÖLKER «
VON C ONZIONARIUS C AEZO ,
P RIESTER IM T EMPEL DER S ONNE
 
    F IRNBACHTAL , 28 N LR,
    8 T AGE VOR DEM S OMMERMOND
 
    Noch von den Hängen des Drachenberges aus hatten Wito und seine Gefährten beobachtet, wo Grautaz über dem Tal seine Kreise zog. Daugrula hatte daraus geschlossen, dass dort ein Weg liegen musste, den der Unkwitt besonders im Auge behielt - und wo sie vermutlich auf ihre Feinde und auf das Ziel ihrer Unternehmung stoßen würden.
    Die Nachtalbe schien sich keine besonderen Sorgen um Baskon zu machen. Sie suchte nicht nach ihm, sondern brach geradewegs zum Talgrund auf, zum Lauf des Firnbachs, wo sie auf den Wardu wartete.
    »Wenn er die Abfahrt überstanden hat«, merkte Wito an. Der Abstieg über den gewundenen Bergpfad steckte ihm noch in den Knochen.
    »Der ist zäh«, kam es von Daugrula. Ein verbissener Tonfall hatte sich in ihre Stimme geschlichen. »Dumm, aber zäh.«
    »Und es wäre zu einfach«, zischte Darnamur. »Baskon wird nicht zufällig an irgendeinem Baum zerschellen.« Der Gnom spielte mit dem Griff seines Knochenmessers.
    Sie waren den ganzen Nachmittag und einen großen Teil der Nacht unterwegs gewesen, nachdem sie zuvor schon den anstrengenden Anstieg bewältigt hatten. Erst kurz vor Morgengrauen machten sie Rast, und auch nur so lange, bis Daugrula aus dem Flug des Drachen ein neues Ziel bestimmt hatte.
    Der Weg die Hänge hinab führte sie bald wieder zu einem Wald. Um sie herum wogte ein Dickicht von Nadeln an langen Zweigen, ein Kieferngestrüpp, in dem sich allmählich einzelne Stämme abzeichneten. Anfangs ragten überall noch Wurzeln und Steine aus dem harten Grund, und immer wieder mussten die Gefährten über Findlinge klettern. Doch allmählich wurde der Boden eben, und sie folgten einem sanften Gefälle talwärts. Die Gnome waren zu Tode erschöpft und taumelten neben ihren Gefährten dahin, während die Nachtalbe sie tiefer in den Wald führte.
    Auch Gibrax wirkte unzufrieden. Das frühere Gleichmaß ihrer nächtlichen Wanderungen war durchbrochen, und der Troll war es nicht gewohnt, bei Tag unterwegs zu sein. Weder der magische Schutz der Nachtalbe noch das dämmrige Licht unter den Bäumen trugen viel zu seiner Beruhigung bei. Er schlurfte hinter der Gruppe drein und murmelte unverständliche Laute vor sich hin, bis schließlich selbst Werzaz von ihm abrückte und an den Gnomen vorbei wieder hinter Daugrula herging. Ganz von selbst stellte sich dieselbe Marschordnung ein wie zu Beginn ihrer Reise.
    Selbst hier im dichten, unbekannten

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