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Gefährten des Zwielichts

Titel: Gefährten des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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EIN BLUTIGES E NDE ZIEHEN SIE LANGSAMEM S IECHTUM ALLEMAL VOR . Ü BER DIE NATÜRLICHE L EBENSSPANNE DES G OBLINS IST DAHER NUR WENIG BEKANNT .
    G OBLINS SIND BÖSE AUF EINE DUMME , GROBSCHLÄCHTIGE W EISE , DIE UNTER DER F ÜHRUNG EINES GRÖSSEREN G EISTES ZUR SCHARFEN W AFFE WIRD . A US EIGENEM A NTRIEB KÖNNEN SIE B AUERN BEDROHEN UND DIE L ANDE DES L ICHTS VERWÜSTEN , SIND VON WOHLGEORDNETEN H EEREN ALLERDINGS RASCH AUSGEMERZT .
    D IE MEISTEN G OBLINS LEBEN HEUTZUTAGE IN KLEINEN S TÄMMEN IN DEN KARGEN S TEPPEN ÖSTLICH DER S CHRAFFELGRATE . W IE ES HEISST , HAUSTEN SIE EINST IN H ÖHLEN WIE DIE Z WERGE ODER IN DEN FRUCHTBAREN L ANDEN DES W ESTENS . H EUTZUTAGE ALLERDINGS FINDET MAN SIE NUR NOCH IN GERINGER Z AHL IM WILDEN S ÜDEN DER B ERGE , UND AUF BITANISCHER S EITE - L UCAN SEI ' S GEDANKT ! - FINDET MAN SIE GAR NICHT MEHR .
 
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VON C ONZIONARIUS C AEZO ,
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    Darnamur nutzte die Gelegenheit zur Flucht, als der Riese aus Goldmünzen Grautaz ablenkte. Münzen prasselten auf ihn ein, und im Laufen hob der Gnom einen Helm vom Boden auf und hielt ihn schützend über sich. Umherfliegende Metallstücke hagelten auf den Stahl, rissen Fetzen aus seiner Lederweste und trommelten gegen ihn wie Fausthiebe.
    Dann hörte es auf. Darnamur suchte Deckung hinter einem Ausläufer des Horts und duckte sich tief. Er prüfte das Seil, das er um den Leib geschlungen trug. Eine Lage davon war durch den Münzschauer abgetrennt, und er ließ sie zu Boden fallen.
    Dann hob er den Kopf und starrte ungläubig auf das, was sich vor seinen Augen abspielte: Ein goldener Troll stand zwischen den Schätzen und hieb mit dem Schwert auf den Drachen ein! Darnamur löste sich von dem Anblick und schlich auf den Ausgang zu. Das nutzlose Knochenmesser steckte er weg.
    Der Unkwitt tobte und schlug um sich, er stampfte und spie Feuer, und der Kampf wogte von einer Seite der Höhle zur anderen. Darnamur kam nicht an ihm vorbei und wurde immer weiter abgedrängt. Schließlich musste er hilflos zusehen, wie der Drache in seinem wilden Kampf die Höhlenwände zerschmetterte und wie der Gang einstürzte, durch den sie gekommen waren.
    Jetzt gab es nur einen Weg ins Freie, den großen Schacht, vor dem die Gefährten Grautaz zum ersten Mal gesehen hatten. Und in diese Richtung drängte der Unkwitt seinen Gegner. Die goldene Gestalt wurde immer kleiner, während der Drache Stücke von ihr abriss, doch er konnte sie nicht vernichten. Der goldene Mann hieb nach dem Drachen und schleuderte Speere, die am Panzer abprallten. Allmählich erkannte Darnamur den Angreifer: Es war der Wardu.
    Der Kampf verlagerte sich immer weiter aus der Höhle hinaus, und Darnamur folgte den Giganten und hoffte auf eine günstige Gelegenheit, an ihnen vorbeizuschlüpfen. Wenn der Wardu und der Unkwitt sich nur gegenseitig erschlagen hätten! Darnamur hasste sie beide.
    Er schlich einen breiten Gang entlang, der stetig aufwärts führte. Der Boden war glatt und mit großen Steinplatten ausgelegt, doch sie waren verwittert und an vielen Stellen geborsten. Am Rand und an den Wänden wirkte der Fels roh und vernarbt, als wäre dieser Weg erst später verbreitert worden. Darnamur war unbehaglich zumute. Hier gab es keine Deckung.
    Inzwischen konnte er die beiden Kämpfer vor sich nicht mehr sehen. Aber in der Ferne hörte Darnamur sie rumoren, und immer wieder kam er an Steinbrocken und Geröll vorbei, die frisch aus der Wand geschlagen waren. Nach einigen hundert Schritten erreichte er eine Kante, wo der Boden weggebrochen war. Zwei Körperlängen tiefer ging der Weg weiter, und von dort aus ging es abwärts. Das Gestein war hier zerklüftet, und aus zahlreichen Spalten rann Wasser und vereinigte sich zu einem Bach, der sich bald in der Mitte des Gangs sammelte und Richtung Ausgang floss.
    Da merkte Darnamur, wie still es geworden war.
    Er blieb stehen und lauschte. Hielt den Atem an. Kein Poltern mehr, kein Krachen, kein Klirren.
    Vielleicht hatte Baskon den Unkwitt erschlagen. Oder vielleicht hatte Grautaz seinen Gegner überwunden und war losgeflogen, um nach der geraubten Schatulle zu suchen, die irgendwann an anderer Stelle aus dem Berg getragen werden würde. Vielleicht war der Weg vor ihm jetzt frei.
    Vielleicht.
    Aber während er lauschte, wurde Darnamur von einem immer größeren Grauen erfasst, und endlich hielt er es nicht mehr aus. Er wandte sich um und floh. Darnamur rannte zurück zu der Kammer

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