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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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Entweder sie würde ein Leck finden oder sie
musste sich einen anderen Weg bahnen. Ersteres würde weitaus schneller gehen,
doch die Zeit würde nur für sie eine Rolle spielen, denn in Wirklichkeit
brauchte sie nicht einmal den Bruchteil einer Sekunde für diese komplizierte
Aufgabe. Melanies geistiger Schutzwall zeigte keine Risse auf. Also stemmte
Svenja ihren Willen mit aller Macht gegen die Schutzbarriere. Das war einfach.
So gleich würde der Wall fallen ohne das die Frau etwas merkte. Die Magie würde
einige Gehirnfunktionen lähmen und ihr stattdessen die Befehle eingeben. Danach
würde Svenja ihr alle Fragen stellen können, die sie wollte. Die Frau würde
ehrlich antworten. Es war nicht leicht, denn während Svenja die Fragen stellte
musste sie trotzdem die geistige Bindung oder besser Blockade des Willens
halten. Es würde ihr einiges an Kraft abverlangen, wie jedes Mal. Aber es war
zur schmerzlichen Routine geworden, es war einfach, doch… es funktionierte
nicht! Zu spät registrierte Svenja, dass der Schutzwall dieser Frau zu stark
war, dass er künstlich aufrecht erhalten wurde. Sie besaß Magie. Svenja keuchte,
als sie begriff und die Kräfte der Älteren spürte. Mit einer Wucht die sie bis
ins Mark erschütterte wurde ihr Geist zurück gedrängt, ihr schwindelte und sie
hatte keine Zeit wirklich zu begreifen was da geschah, als eine unsichtbare
Gewalt sich um ihren Brustkorb schloss, ihn zusammendrückte, ihr die Luft
abschnürte und sie gen Boden drängte. Mit den Händen griff sie nach den
unsichtbaren Fesseln, doch gegen Magie konnte sie hier nichts ausrichten. Als
sie das endlich begriff warf sie den Kopf nach hinten, um so zu Atem zu kommen.
Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Alexander eine entsetzte Bewegung in ihre
Richtung machte, es jedoch nicht wagte ihr zu Hilfe zur eilen. Hilflos blickte
er sich um und dann auf das Schwert in seiner Hand. Immer noch war die Spitze
auf die Zigeunerin gerichtet, die sich nicht einen Millimeter von der Stelle
gerührt hatte und nur boshaft grinste. Svenja sah Alexanders Blick und begriff
was dieser vorhatte.
    „Nicht!“,
flüsterte sie halb erstickt. „Wir brauchen sie noch!“, Alex starrte sie an, die
Frau kicherte.
    „Tatsächlich?“,
fragte sie amüsiert und sah das Mädchen dabei höhnisch an. Svenjas Blick bohrte
sich wieder stechend in den der Frau. Was wollte diese Frau von ihr? Von ihnen?
Glaubte sie Alex und James durch ihren Tod zu verletzen? Sicher nicht. Sie
hatte schließlich Alex ebenfalls Schaden zufügen wollen. Ich habe alles
aufgeben müssen. Jahrelang bin ich allein durch die Länder gezogen, habe allen
Gefahren und denen die mich verhöhnten getrotzt. Habe das getan was niemand von
mir jemals erwartet hätte und habe nur auf diesen einen Moment gewartet. Und
jetzt wo er fast gekommen ist soll ich einfach aufgeben? Nein, niemals! So
schnell wollte sie sich nicht unterkriegen lassen. Neue Entschlossenheit keimte
in ihr auf, ihre Augen leuchteten noch heller. Sie richtete sich gerade auf.
    „Gehorche
mir!“, flüsterte sie halb erstickt. Und wieder versuchte sie durch die
Schutzmauer um den Geist der Anderen zu stoßen. Nichts. Noch einmal! Mit einem
wütenden Schrei, dem ein kurzes Auflachen folgte stieß die Magierin das Mädchen
mit Wucht nach hinten. Der Aufprall war hart und raubte Svenja auch noch das
letzte Fünkchen Atem. Jetzt oder nie, dachte sie verzweifelt und richtete sich nochmal
mit aller Kraft auf. Ein siegesgewisser Ausdruck lag auf den Gesichtszügen der
Unbekannten. Das war Svenjas Chance. Sie witterte die Unvorsichtigkeit und
wagte noch einmal einen Versuch. Ganz vorsichtig tastete sie sich dieses Mal
heran und prallte dann mit einer ungeheuren Wucht gegen den geistigen
Schutzwall. Die Frau zuckte zusammen. Svenja lächelte. Sie hatte es also
geschafft. Fast. Sie legte alle Intensität, die sie nur aufbringen konnte, in
ihre Augen.
    „Lass mich
los!“, flüsterte sie. „LASS MICH LOS!“ Da endlich spürte sie, wie die unsichtbare
Kraft von ihr wich. Sie schnaufte. „Hinsetzen und nicht bewegen“, keuchte sie und
ließ sich dann erst einmal erschöpft nach hinten ins Gras fallen. Für ein paar
Sekunden konnte sie den Blickkontakt ruhig unterbrechen. Hoffte sie jedenfalls.
Sie schloss die Augen. Langsam beruhigte sich ihr Atem wieder, die Welt hörte
endlich wieder auf sich in dieser unerhörten Geschwindigkeit zu drehen, als… Jemand
berührte sie. Mit einem Ruck riss sie die Augen auf und starrte direkt in

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